Lebensversicherung im Portfolio

Hallo,

nach meinen ersten Versuchen mit PP habe ich nun eine Frage zum Eintragen einer Lebensversicherung.
Vielleicht hat ja jemand eine Idee wie man das am Besten macht. Es geht um eine Kapitallebensversicherung,
die nun schon seit 2003 läuft. Allerdings bin ich mir unsicher, wie ich diese Erfassen soll.
Ich habe ein Konto angelegt und alle Beiträge erfasst. Das Problem ist nur: Es gibt ja nicht so etwas wie Zinsen.
Also habe ich folgendes getan: Jedes Jahr den Rückkaufwert mit den eingezahlten Beträgen verglichen und dann entweder Gebühren oder Zinsen draus gemacht. Als Beispiel:
Jeden Monat werden 100€ eingezahlt. Im ersten Jahr werden aber Abschlussgebühren fällig und natürlich wird der Risikoteil abgesichert, Rückkaufwert nach 1 Jahr also 0€ → Gebühren 1200€
Im zweiten Jahr, wieder das Gleiche → Rückkaufswert 100€; also Gebühren = 1100€

Dadurch steht in PP zum Jahresende immer der aktuelle Rückaufswert als Endstand drin.
Das Problem ist jetzt: So eine Lebensversicherung macht ja erst nach vielen Jahren “Gewinn”, die Performance geht dadurch natürlich völlig vor die Hunde.

Wie sollte man das lösen? Einfach nur die Beiträge addieren und dann eben in X Jahren, wenn die Versicherung ausgezahlt wird die Differenz Auszahlung-Einzahlung als Zinsen eintragen?

Hauptsächlich möchte ich ja wissen über welche Finanzmittel ich verfüge. Da ist der Rückkaufswert ja im Prinzip der korrekte Wert
und nicht die aufsummierten Einzahlungen. Andererseits könnte ich auch einfach jährlich den Rückaufswert als Einzahlung eintragen, aber dann verliere ich den Überblick über die Gesamtkosten.

Vielleicht hat ja jemand eigene Erfahrungen oder eine schlaue Idee…

Ich bin kein Experte für Kapitallebensversicherungen. Für mich sieht es so aus, als hättest Du die Abbildung einer solchen in PP korrekt beschrieben (ggf. könntest Du auch Zinsbelastung buchen und so Gebühren gegen ggf. Wertschwankungen abgrenzen). Ist die anfängliche Gebührenbelastung nicht einer der Kritikpunkte an Kapitallebensversicherungen? Und damit kein Abbildungsfehler.

Ja, ich denke “Kritikpunkt” ist das falsche Wort.
Wenn du, sagen wir mal, ene Versicherung über 100.000€ abschließt und nach einem Jahr stirbst, zahlt die Versicherung ja trotzdem. D.h. im Prinzip hat man 2 Produkte: Die Risikoversicherung und dann den Kapitalteil. Und da man ja eigentlich während der Laufzeit nicht über das Geld verfügen kann (bzw. sollte) ist die Devise ja ein wenig: Abgerechnet wird zu Schluss! D.h. die “Rendite” ist ja erst fällig wenn die Versicherung ausgezahlt wird.

Aber ich werde es noch mal mit den Zinsen versuchen, ODER ich gleiche die Differenzen als “Entnahme” aus, so als würde man dieses Geld in eine “normale” Versicherung einzahlen.

Aber ich dachte vielleicht weiß ja jemand einen klugen Trick :wink: Danke!

Du hast Recht. Ich habe das rein unter dem Aspekt der Kapitalanlage betrachtet.

PP kennt ja nur Kapitalanlagen, daher beziehen sich die Gebühren in PP auf die Kapitalanlage. Ich würde versuchen, den Versicherungsanteil aus den Einzahlungen rauszurechnen, so dass die Gebühren in PP den Versicherungsanteil nicht mehr enthalten, aber eben die Gebühren für die Kapitalanlage.

Ich hole dieses Thema mal wieder nach oben, weil ich gerade auch daran rumbastele und auf die Frage des UP nach Erfahrungen von anderen keine Antwort kam.

Wer bildet seine KLV in PP ab, und wenn ja wie?

Ich erfasse aktuell lediglich jährlich den Rückkaufwert der einzelnen KLV - damit habe ich aber auch nur einen Überblick über die Finanzmittel und nicht über die Performance.

Bin auf Eure Ideen gespannt,
Andreas

Das Grundprinzip gilt wie bei jeder Anlage, monatliche Einlagen + Zinsen - Gebühren bzw Kosten.

Das ist klar, aber ich habe meine monatlichen Einzahlungen und bekomme einmal im Jahr den Rückkaufwert mitgeteilt. Zinsen und Gebühren sind in der “Black Box”.

Ich könnte also lediglich abbilden
Rückkaufwert Anno n+1 - (Rückkaufwert Anno n + 12* Monatsprämie) = Zinsen - Gebühren

Macht das wer so? Macht das Sinn?

KLV in PP habe ich wie folgt abgebildet:
Annahme 100 EUR Monatsbeitrag, sehr konservativ geschätzt also 60 EUR kapitalbildend und 40 EUR Versicherung (also weg). Deshalb nur monatlich 60 EUR als Einlage, und das ganze monatlich verzinst mit 2/3 des Garantiezinses. So erhalte ich eine Art Tagesgeldkonto, dessen Wert zwar jedes Jahr deutlich unter dem Rückkaufswert liegt, ist mir aber egal - am Ende buche ich den Überhang als Bonuszins. Die ganzen Einlagen und Zinsen habe ich mir einmal für die Zeit von Abschluss bis zum Auszahlungszeitpunkt als csv-File gebaut und dann in PP importiert.
Einmal im Jahr den aktuellen Rückkaufswert als Notiz reinschreiben und auf den Bonuszins hoffen - Fertig.
Ob das mehr oder weniger Sinn macht als Dein Vorschlag kannst Du nur für Dich entscheiden.

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ist ne Weile ruhig gewesen hier… Ist hier noch jemand? Ich finde den Vorschlag von @ProgFriese eigentlich gut und pragmatisch und bin gerade dabei den umzusetzen.

Dabei frage ich mich - ich weiss, dass ist eher philosophischer Natur - warum Du den zusätzlichen Schritt mit dem Sparanteil (die 60%, im Netz lese ich auch von 70%, aber egal) gehst?

Richtig ist, in erster Linie geht es darum, den aktuellen Rückkaufswert/Wert der Versicherung abgebildet zu haben.

Wenn man jetzt auch die historische Performance mit berücksichtigt haben will, was ist dann “richtiger”?

  • Alle Einzahlungen berücksichgtigen (die Differenz zum jeweigen Rückkaufswert pro Jahr sind dann Gebühren, plus angenommenem Garantiezins (ich nehme an, dass es in Realität komplizierter ist).
  • Dein Ansatz, 60% Sparrate anzunehmen und auch den Garantiezins zu senken (Deine 2/3)

Klar kostet eine Versicherung und hat in der Performance-betrachtung eigentlich nichts zu suchen. Aber je näher der LV-Ablauftermin kommt, umso “unwichtiger” wird das? Ich habe als mein Beispiel nur eine schon lange beitragsfreie LV mit Garantiesumme jetzt (bei Kündigung und einer Todesfallleistung, die in etwa der Ablaufsumme (bei mir in 10 Jahren). Jegliche zukünftige Ueberschussleistungen würde ich rauslassen, und nur als Zins oder Bonuszins pro Jahr “einbuchen”, als Teil des jeweils aktuellen Rückkaufswerts.

Am Ende habe ich x € pro Monat eingezahlt und habe einen heutigen Stand y als garantierten Rückkaufswert heute (bei Kündigung). Ich muss einfach wissen, dass ich nicht wirklich so viele “Gebühren” gezahlt habe, wie PP lt. dieser Rechnung zeigen wird bzw. ein Teil der Gebühren waren in WIrklichkeit eine (hypothtische) Verischerungsleistung.

Ich glaube nicht das es für diesen Anwendungsfall ein “richtiger” gibt. Mein Ansatz war bequem und hat einen Gutteil der Performance als Überaschung ans Ende geschoben, was eigentlich nicht ganz richtig ist. Dein Ansatz ist historisch betrachtet eigentlich besser, produziert aber viele Gebühren, welche man dann per Notiz als Versicherungsanteil deklariert, was ich unschöner finde. Alles Geschmackssache.

Wegen der Historie könnte man den Bonuszins von meinem Ansatz auch auf alle Ansparjahre verteilen, dazu war ich aber zu faul.