Trotz Gewinn werden Verluste aufgrund Währungsumrechnung berechnet (bei USD-Wertpapier und USD-Konto)

Gerne. Screenshot anbei.

Hier auch noch die Berechnung aus der Performance Berechnung.

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Danke. Wie vermutet, stimmte deine Schilderung nicht:

Du hast nicht für 134,05 Euro gekauft, sondern für 134,05 Dollar, was 126,5164 Euro entspricht; und nicht für 137,60 Euro verkauft, sondern für 137,60 Dollar, was (mit dem inzwischen veränderten Wechselkurs) 125,7251 Euro entspricht. Du hast also tatsächlich in Euro einen Verlust von 0,7913 Euro pro Stück gemacht, wenngleich es in Dollar ein Gewinn von 3,55 Dollar pro Stück wäre. Die Berechnung von PP ist somit korrekt.

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Sorry für die Verwirrung. Mein Fehler. Es sollte natürlich auch USD heißen in meinem ersten Beitrag.

Ich frage mich aber, warum PP hier auf EUR umrechnet? Es handelt sich um ein USD Konto und USD Wertpapiere. Es gibt doch gar keinen Grund eine Währungsumrechnung vorzunehmen.

Sollte die Währungsumrechnung nicht erst dann stattfinden, wenn ich den USD Betrag vom Broker auf ein EUR Konto überweise?

Ansonsten sind doch auch meine gesamten Performance Auswertungen nicht korrekt. In dem Fall oben habe ich ja einen USD Gewinn und eben keinen EUR Verlust.

Oder habe ich hier etwas missverstanden?

Deine Berichtswährung ist doch EUR, oder?

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Nein, genausowenig, wie ein Kursgewinn (oder -verkauf) erst beim Verkauf entsteht. PP bewertet alle Vermögensgegenstände jeden Tag mit ihrem aktuellen Kurs und ggf. dem aktuellen Wechselkurs.

Ja ist es.

Aber ist das nicht faktisch falsch?

Die Performance meiner USD-Wertpapiere wird ja nicht korrekt wiedergegeben, wenn eine Umrechnung vorgenommen wird. Ich verstehe, dass auf Grund von Performance Berechnungen eine Primär-Währung genutzt werden muss. Was ich aber nicht verstehe ist, warum dann nicht der angefallen USD-Gewinn/Verlust umgerechnet werden am Tag des Verkaufs.

Weiterhin ist es doch auch so, dass PP bei einer Umbuchung vom USD-Konto auf das EUR Konto nochmal umrechnet. Was auch korrekt ist. Aber die EUR-Buchung der Wertpapiere dann doch wieder ad absurdum führt.

Vielleicht stehe ich auf dem Schlauch, aber ich möchte es gerne verstehen und vielleicht gibt es ja in PP auch noch Verbesserungsbedarf in dem Bereich.

Mal ein Beispiel. Zur Vereinfachung nehmen wir an, dass keinerlei Kosten oder Steuern anfallen.

Du startest mit 1000 Euro. Die tauschst du in 1050 Dollar um (Wechselkurs 1,05) und kaufst davon zehn Aktien zum Kurs von 105 Dollar. Zwei Monate später verkaufst du sie wieder, zum Kurs von inzwischen 117,10 Dollar. Du hast also jetzt 1171 Dollar (macht 121 Dollar Gewinn). Inzwischen liegt der Wechselkurs bei 1,10.

Nach deiner Rechnung hast du jetzt 121/1,1 = 110 Euro Gewinn gemacht. Wenn du die 1171 Dollar aber zurücktauschst, hast du nur 1064,55 Euro und nicht 1110 Euro.

Deine Kalkulation ist völlig korrekt. Muss man aber unter dem Aspekt beachten, dass immer angenommen wird, dass ich den USD-Betrag instant in einen EUR-Betrag wechsle.

Bei einem USD-Konto wird das aber, zumindest bei mir, nicht stattfinden. Das Geld wird auf dem Konto verbleiben und damit wird gearbeitet. Wenn es wieder auf ein EUR-Konto transferiert wird, wird der Wechselkurs vermutlich ein anderer sein.

Wird denn die Differenz zwischen dem Einzahlen und Auszahlen bzw. dem Umbuchen von Konten auch erfasst und in PP vermerkt? Also wenn ich z. B. am 1sten April die 1000 EUR in USD wandle und dann am 1sten Mai wieder zurücktransferiere und sagen wir mal 10€ Währungsgewinne machen. Was passiert mit den 10€?

Im Endeffekt stößt es mir nur bitter auf, da die Performance, soweit ich das nachvollziehen kann, nicht korrekt getrackt wird. In meinen Augen kann es nicht sein, dass ein Gewinn in USD ein Verlust in EUR hervorbringt (und vice versa), wenn kein Währungstausch vorgenommen wird.

Und noch eine Frage: Müsste nicht der Wertpapierkauf zu dem Wechselkurs umgerechnet werden, zu dem damals die USD gekauft worden sind? Um bei deinem Beispiel zu bleiben:

Ich starte mit den 1.050USD (Wechselkurs 1,05) und kaufe erst einen Monat später mein erste Aktie. Jetzt steht der Wechselkurs aber bei 1,10. Müsste dann nicht der Aktienkauf mit einem Wechselkurs von 1,05 berechnet werden und nicht dem tagesaktuellen Kurs? Denn ich habe ja keine neuen USD gekauft.

Danke für die Auskunft (und die Ausdauer).

Das hast du dir weiter oben ja schon selbst beantwortet:

Und deine Berichtswährung hat zu dem Zeitpunkt deines Kaufes eben einen anderen Wert!

Ich hätte eine Frage zu dem Thema. Allerdings nur aus Interesse.

Der Kurs des Wertpapiers in den obigen Screenshots ist im vorliegenden Fall während der Haltedauer gestiegen. Das Wertpapier wird aufgrund des Währungswechselkurses dennoch nachhaltig (falls man nicht erneut investiert) eine negative Performance haben, richtig?

Falls sich der Wechselkurs später wieder in die Richtung des Kurses ändert, den man beim Kauf hatte, und man somit auch in Euro gerechnet bei >0 ankäme, so hätte die Aktie dennoch eine negative Performance und die würde nur durch die Fremdwährungsgewinne auf Seiten des Kontos ausgeglichen, oder? :thinking:

Wenn das zutrifft, finde ich es einerseits ebenfalls etwas seltsam, dass eine Aktie mit steigendem Kurs eine negative Performance hat, denn so ist es ja nur ein unglücklicher Zufall mit dem Wechselkurs, dass die Aktie eine negative Performance hat. Andererseits wirkt sich der Wechselkurs ja auch auf das Kursdiagramm sämtlicher US-Aktien aus, die man in Euro abgebildet. Von daher eigentlich wieder einheitlich? :smile:

(Meine persönliche Sichtweise: Wenn man aus einem Unternehmen komplett aussteigt, dürfte einen die Performance von dem Unternehmen langfristig sowieso nicht mehr interessieren.)

Nein, er ist von 126,5164 Euro auf 125,7251 Euro gesunken.

Ja, ich meinte in seinem Kursdiagramm vom Wertpapier. Das wurde ja in USD geführt. In Euro ist es nicht gestiegen.

Mich interessierte nur, wenn USD später nach dem Verkauf wieder stärker werden würde:
Würde dann unterm Strich ein Gewinn entstehen, dann käme der ja nicht mehr dem Wertpapier zugute, richtig? Das wurde ja verkauft und es zählt der damalige Kurs zum Verkaufszeitpunkt und das Wertpapier bliebe im Minus?
Ein eventueller Gewinn wäre dann Fremdwährungsgewinnen zuzuordnen?

Richtig. Ist ja auch so; wenn man eine Aktie nicht mehr hat, ist man an deren positiver oder negativer Wertentwicklung nicht mehr beteiligt.

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Hier gibt es zwei Wahrheiten. Die EUR Umrechnung trägt dazu bei, dass der Kurs gesunken ist. Das Wertpapier im USD “Universum” ist aber gestiegen und hatte daher eine positive Performance.

Diese Performance wird aber in PP nicht abgebildet. Im Gegenteil. Sie wird sogar umgekehrt und in dem Fall negativ dargestellt.

Diese Annahme wäre völlig korrekt wenn eine EUR/USD Umrechnung stattfinden müsste. Muss in dem Kontext aber nicht. Diese Umrechnung muss erst stattfinden, wenn der USD Betrag wieder auf das EUR Konto transferiert wird.

In wie fern haben denn diese Umbuchungen Auswirkungen auf die Dashboard Kennzahlen wie IZF und TTWROR? Ich gehe davon aus, dass diese Kennzahlen nur für einzelne Wertpapiere errechnet werden, oder?

Grundsätzlich verstehe ich den Ansatz, dass es eine Reportwährung gibt. Aber ich finden den Ansatz ständig mit Wechselkursen zu rechnen, auch wenn es nicht erforderlich ist, zu streng.

Edit: um auch Lösungsansätze zu geben statt nur zu kritisieren, würde ich empfehlen, dass der USD Gewinn/Verlust mit dem aktuellen Währungsumrechnungskurs verrechnet wird, wenn die Währung des Kontos gleich der Währung des Wertpapier ist. Eine Berechnung USD/EUR Einstandskurs - Verkaufskurs ist dann nicht mehr nötig und die Kennzahlen sollten stimmiger sein bei solchen Wertpapieren als bei der aktuellen Berechnung.

Die Berichtswährung hat aber ja nicht zwingend etwas mit den Berichtsberechnungen zu tun, solange die Währung EUR ist.

Beispiel für das was ich meine:
Wechsel EUR auf USD zu 1,10 Kurs am 1ten Februar. 30 Tage später Kauf eines Wertpapiers über das USD Konto. Berechnet wird mit 1,10 Kurs in den Berichten da ja der USD Kauf vom 1sten Februar die Basis ist.

Oder so wie es PP macht: Wechsel am 1sten Februar zu 1,10 Wechselkurs und Kauf am 1sten März zum aktuellen Wechselkurs (obwohl die Dollar aus dem Dollarkonto vom 1sten Februar genutzt werden).

Beide Berechnungen geben EUR aus. Aber was ist korrekter?

Aus dem geschäftlichen Umfeld kann ich sagen, dass man extra USD-Sicherungen abschließt um genau den ersten Weg nutzen zu können. Also eine fixe Kalkulation-Basis mit weniger Währungsschwankungen für z. B. Produktkalkulationen nutzt.

Und ich finde den Ansatz, Aktien und Währungsguthaben nicht mit ihrem jeweils aktuellen Wert zu bewerten, schlicht Selbstbetrug.

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Dann reden wir eigentlich vom Gleichen. Ich möchte ja auch den aktuellen Wert sehen. Aber eben den realen Wert, den das Wertpapier verzeichnet hat. Nicht verfälscht durch eine Währungsumrechnung die faktisch nicht stattgefunden hat.

Die ganzen Währungsdifferenzen kommen erst dann in der Performance zum tragen, wenn Sie entsprechend abgerufen werden. Ähnlich einer GuV und Bilanz. in die GuV gehört in dem Fall die Performance des Wertpapiers. In die Bilanz gehört das Kapital. Und erst, wenn ich das Kapital in Gewinn oder Verlust transformiere (Währungswechsel), wird diese Differenz auch in die GuV übertragen.

„Aber eben den realen Wert, den meine Wirecard-Aktien haben. Nicht verfälscht durch irgendwelche Kurse, zu denen ich faktisch nicht verkauft habe. Bis ich verkaufe, kann der Kurs sich ja wieder erholt haben.“

Das ist die Buchverluste-sind-doch-nicht-echt-Fraktion. Selbstbetrug, wie gesagt.

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Ich kann mich hier @chirlu nur anschließen. Die Performance zum Stichtag muss auch mit dem übereinstimmen, dass mir zu dem Stichpunkt zur Verfügung steht. Ohne die Fremdwährungsumwandlung hast du keine Chance den Wert zu realisieren. Du würdest ja auch nicht einfach USD und EUR addieren.