Buchen von Steuer bei Fondsthesaurierungen

Ich habe mir den Thread gerade durchgelesen, und als echter Neuling verstehe ich leider nur Bahnhof. Also: Auch ich habe das Problem, dass ich nicht weiß, wo und wie ich Steuern auf thesaurierende Fonds verbuchen soll. Ich würde sie gern dem Wertpapier zuordnen können - und ich möchte natürlich nicht, dass sie auf meinem Verrechnungskonto irgendwo auftauchen, denn dann ist die Summe auf dem Verrechnungskonto nicht mehr korrekt. Kann mir jemand in einfachen Worten erklären, wie das geht, bitte? Das wäre super. Danke schön.

Entweder hast du Steuern bezahlt, dann wirken sie sich auch auf das Konto aus. Oder du hast keine bezahlt (Verrechnung mit Freistellungsauftrag oder Verlusttopf), dann gibt es nichts zu buchen.

Okay, ich präzisiere: Verrechnet mit Freistellungsauftrag. Aber trotzdem muss ich sie ja irgendwo angeben - oder nicht?

Nein, musst Du nicht.

Dann stimmt doch meine Performance nicht?

Also ich kenne nur Vor-Steuer-Performance und Nach-Steuer-Performance.
Die Vor-Steuer-Performance, die m.E. wichtigere, interessiert sich überhaupt nicht für Steuern.
Die Nach-Steuer-Performance interessiert sich nur für gezahlte Steuern, Du hast aber nix bezahlt wegen des Freibetrags.

Verstehe. Ich sag doch: Ich bin Neuling im ETF+Aktien-Geschäft. :wink: Learning by asking, sozusagen. Danke schön.

Wenn ich nach Jahren mit Gewinnen verkaufe dann spielen die gezahlten Vorabpauschalen schon eine Rolle. Die werden dann ja von meinen Steuern angezogen, da ich diesen Teil der Steuern schon “vorab bezahlt” habe. Das sollte dann beim Verkauf alles automatisch mit verbucht werden nehme ich an.

Könnte man die Vorabpauschalen irgendwo in PP notieren, hätte man eine Übersicht wieviel von den Steuern die anstehen schon beglichen sind. Vielleicht sind die Beträge aber auch zu klein und der Aufwand lohnt nicht.

Das nimmst Du richtig an. Die gezahlten (oder auf den Freistellungsauftrag angerechneten) Vorabpauschalen werden vom Broker mit den bei einem Verkauf fälligen Steuern verrechnet. Wenn Kauf, Vorabpauschale, Verkauf alles beim gleichen Broker passiert ist, sollte das eigentlich klappen. Nach einem oder vielfachen Brokerhopping muss man wohl noch mehr aufpassen.

Notizfelder existieren.

Zumindest für 2021 steht fest das 2022 keine Vorabpauschale fällig wird, weil der Basiszins zu gering ist.

Genau das dürfte gemeint sein. Es fiel mir auch gerade auf, dass ich im Verrechnungskonto Steuern inklusive Bezug zum Wertpapier gebucht werden können, aber in der Ansicht “Alle Wertpapiere” nicht. Das würde auch folgenden Kommentar erklären:

Neben der terminlosen Notiz in den Wertpapier-Stammdaten, kann man derzeit bereits Ereignisse einpflegen. Da hast Du wenigstens noch einen Bezug zum Zeitpunkt. Die Anzeige im Kursdiagramm muss man leider derzeit über Markierung > Aktiensplit aktivieren. Siehe hierzu auch folgenden Beitrag:
Markierung von Ereignissen in “Vermögensaufstellung” -> “Diagramm”

Die Erfassung von Vorabpauschalen, die über den Freistellungsauftrag abgedeckt sind, beschäftigt mich aber auch. Ich würde mir wünschen, dass man in der Rubrik “Steuer…” neben der Belastung noch den Betrag “Steuerpflichtig” erfassen kann.

Nebenbei: Im Kursdiagramm sind Markierungen für Steuern scheinbar noch nicht möglich, wäre aber schön. Ich habe hierfür einen getrennten Beitrag angelegt, damit dieser Beitrag nicht den Faden verliert:
Markierung von Steuern im Kursdiagramm

Trage zur Zeit auch mein Depot in Programm ein. Bei folgendem verwendet man doch den Punkt “Steuerrückerstattung”?

Das ist eine Ausschüttung.

Der Fonds hat nicht ausgeschüttet nur Thesauriert. Es gabe aber eine Gutschrift von der Steuer, also wird “Steuerrückerstattung” gewählt? Korrekt?

Nein, nichts davon ist korrekt. Der Fonds hat ausgeschüttet (und zwar Steuerliquidität), es gab keine Steuergutschrift, sondern nur Abzüge, und es ist nicht angebracht, das als Steuerrückerstattung zu buchen.

Die Thesaurierung von 0,25€ pro Anteil wurde intern im Fonds verbucht. Und laut Steuermitteilung bekomme ich “Zu Ihren Gunsten nach Steuern” 12,87€

Stehe gerade auf dem Schlauch.

Das sieht so aus als hätte der Fonds sowohl ausgeschüttet (96,00 Euro) als auch thesauriert (Bemessungsgrundlage deutlich höher). Die Thesaurierung verursacht dabei eine Steuerlast, die fast die ganze Ausschüttung auffrisst (bis auf 12,87 Euro).

Das buchst Du als Ausschüttung von 96,00 Euro mit 83,13 Euro Steuern.

Die Steuerliquidität war so bemessen, daß sie auch im ungünstigsten Fall ausreichte, um die Steuern zu begleichen. Es gibt ja unterschiedliche Steuersätze für Privatpersonen und Unternehmen, Kirchensteuersatz je nach Konfession und Bundesland, eventuell vorhandene Verlusttöpfe und Freibeträge usw. Im nicht ungünstigsten Fall blieb daher etwas übrig.

Zweck der Ausschüttung von Steuerliquidität war es, das zu vermeiden, was jetzt bei der Vorabpauschale passieren kann, nämlich daß der Anleger Geld eigens für die Steuer nachschießen muß.

Verstehe es immer noch nicht. Ausschüttung war 0,25€ x 800 Anteile =200€ Weshalb sind dann vor Steuern 96€?

Nein, die Ausschüttung war 96 Euro. Die Thesaurierung war 800 * 0,2535789 Euro = 202,86312 Euro.
Zusammen 298,86 Euro, die Bemessungsgrundlage.