Guten Tag zusammen,
wie würdet ihr Discount-Zertifikate verbuchen, die bei der Fälligkeit in Aktien umgetauscht werden?
Falls jemand mit diesem Zertifikat-Typ wenig vertraut ist, hier eine kurze Erklärung:
Discount-Zetifikate
Man kauft ein Discount-Zertifikat typischerweise zu einem günstigeren Kurs als dem aktuellen Aktienkurs (daher Discount). Dafür akzeptiert man einen Cap, der den maximalen Rückzahlungsbetrag festsetzt. Liegt der Schlusskurs der Aktie am Tag der Fälligkeit auf oder über diesem Cap, bekommt man diesen Cap-Betrag ausgezahlt. Steht der Aktienkurs dann niedriger als der Cap, bekommt man entweder den Aktien-Schlusskurs (bezogen auf den Tag der Fälligkeit) ausgezahlt (“Barausgleich”) oder aber die Aktie ins Depot geliefert (“physische Lieferung”), je nach Discount-Zertifikat.
Die Auszahlung bzw. Einlieferung der Aktien erfolgt meist ca. 1 Woche nach dem Fälligkeitstermin. Nach dem Fälligkeits- bzw. Auszahlungstermin existiert das Discount-Zertifikat nicht mehr - die WKN z.B. existiert dann also auch nicht mehr.
Sofern bei Fälligkeit ein Geldbetrag ausgezahlt wird, ist die Buchung völlig simpel und lässt sich bei mir über PDF-Import des Kauf- und “Verkauf”-Dokuments einfach und genau in PP abbilden.
Ich bevorzuge jedoch aus verschiedenen Gründen Discount-Zertifikate mit physischer Lieferung. Nun habe ich folgendes Problem, was ich an einem kleinen Beispiel illustrieren will:
Am 1.7. kaufe ich ein Discount-Zertifikat auf eine Aktie.
- Aktienkurs: 100€
- Discount-Zertifikat: 90€
- Cap: 105€, physische Lieferung
Am 18.12. ist das Zertifikat fällig. An diesem Tag steht der Aktienkurs unter dem Cap: - Aktienkurs: 104€
- Discount-Zertifikat: 103,98€
Ca. 1 Woche später (sagen wir, am 28.12.) bekomme ich also die Aktie ins Depot eingebucht. Mein Broker zeigt mir nun an, ich hätte die Aktie zum Preis von 90€ (=Kaufkurs Discount-Zertifikat) gekauft.
Wie bilde ich dieses Szenario jetzt sinnvoll in PP ab? Mein Hauptziel ist, dass v.a. die Performance-Berechnung (insbesondere über einzelne Kalenderjahre und längere Zeiträume) korrekt ist. Das entsprechende Referenzkonto zum Depot habe ich in PP.
Mir sind 3 Varianten eingefallen:
-
- Kauf Zertifikat am 1.7. zu 90€
- (fiktiver) Verkauf Zertifikat am 28.12. - ohne Gebühren - zum Preis der Aktie am Fälligkeitstermin (18.12., 104€)
- (fiktiver) Kauf der Aktie am 28.12. - ohne Gebühren - zum selben Preis wie dem Preis, zu dem Zertifikat “verkauft” wurde (104€)
-
- Kauf Zertifikat am 1.7. zu 90€
- Ausbuchung Zertifikat am 28.12. - ohne Gebühren - zum Preis der Aktie am Fälligkeitstermin (18.12., 104€)
- Einbuchung der Aktie am 28.12. - ohne Gebühren - zum selben Preis wie dem Preis, zu dem Zertifikat ausgebucht wurde (104€)
-
- Kauf Zertifikat am 1.7. zu 90€
- am 28.12. Zertifikats-Kauf löschen
- stattdessen am 28.12. einen Kauf der Aktie am 1.7. - ohne Gebühren - zum selben Preis wie dem Preis, zu dem das Zertifikat gekauft wurde (90€)
Bei 3. sollte dann zwar der Aktienkaufpreis in PP dem entsprechen, der mir beim Broker angezeigt wird, aber die Performance - zumindest die zeitgewichtete - müsste verkehrt sein.
Bei 1. und 2. müsste die Performance stimmen - auch zeitgewichtet, denke ich -, aber der Aktienkaufkurs weicht vom “korrekten” ab.
Außerdem frage ich mich bei 1. und 2., ob ich wirklich den Preis zum Fälligkeitstermin nehmen soll oder besser den zum Termin der Einlieferung - der Kurs könnte ja durch 1 Woche Unterschied ggf. stark von dem vom Fälligkeitstermin abweichen.
Ich habe bisher Variante 1 genommen, frage mich aber, ob das - auf Performance-Perspektive - korrekt ist. Was meint ihr? Oder geht ihr ganz anders vor?
Zum Thema Aktien-/ETF-Umtausch scheint 1 oder 2 die bevorzugte Variante zu sein, vorgeschlagen von @Thomas :
Wenn man das Referenzkonto in PP pflegt, sollte ich in diesem Fall Variante 1 statt 2 vorziehen oder ist das in diesem Fall nur Geschmackssache? (Den grundsätzlichen Unterschied zwischen Einlieferung/Kauf und Ausbuchung/Verkauf kenne ich.)