Führen von Girokonten in PP

Hallo zusammen,

ich steige gerade in PP ein und habe mir erstmal zwei Dateien angelegt. Eine für meine neue ETF Strategie und eine für alles andere inkl. historischer Dinge. (Einzelaktien, Fonds, etc.)

Das scheint mir schon der erste Fehler gewesen zu sein, sollte wohl alles in einer Datei führen. Ich wollte allerdings das Problem umgehen, dass mir hohe Barbestände die Asset Allocation verhageln und die ETF Geschichte “vollständig” aufsetzen inkl. Regelüberweisung aufs Tagesgeld als Risikoanker.

Habe aber jetzt gesehen, ich könnte mir ja trotzdem eigene Klassifizierungen und Dashboards basteln und müsste so nur eine Datei führen. Mit einer zweimaligen Sparplanausführung wäre es auch kein Problem das zu verschmelzen. Wie handhabt ihr das?

Zweite (wichtigere) Frage: Wie geht ihr mit Tagesgeldkonten und Girokonten um? Jede Buchung ist mir zu doof, das will ich auch gar nicht. Aber ich habe jetzt auch meinen Bausparer aufgenommen und überlege um die Vermögensaufteilung schön dargestellt zu bekommen die Giro-/Tagesgeldkonten mit aufzunehmen und einmal monatlich nur eine Deltabuchung vorzunehmen.
Wie handhabt ihr das? Was spricht dafür und was dagegen? Ich habe hauptsächlich Angst, mir die Performanceberechnung zu verhageln.

Kommt etwas drauf an wie du deine Vermögenswerte gedanklich einordnest. Ich trenne bei mir strikt zwischen Konsum und Investition, d.h. das übliche Girokonto und Rücklagenkonten für künftige Ausgaben sehe ich nicht als Investition und führe es daher auch nicht in PP. In PP kommt nur was Investitionen betrifft, das ist aber kein Tool für eine gesamte Vermögensbilanz.

Bestenfalls sind diese Konten dann auch bei verschiedenen Banken. Da ich neuerdings z.B. eine Kreditkarte bei der selben Bank führe, bei der auch ein Depot liegt, sind hier eben auch verschiedene Konten unterschiedlich eingeordnet. Depot und Verrechnungskonto befinden sich im Investitionsbereich und werden in PP geführt, das Kreditkartenkonto und das - (noch) nicht wirklich genutzte - Girokonto dagegen nicht. Dementsprechend wäre dann aus Sicht von PP eine Umbuchung von diesem Girokonto auf das Verrechnungskonto eine Einzahlung und keine Umbuchung, Zahlungen vom Girokonto der anderen Bank auf das Verrechnungskonto sind ebenfalls eine Einzahlung.

Wenn man von PP dann auf eine Vermögensbilanz/Gesamtsumme kommen will, muss man dann eben noch alle anderen Vermögenswerte addieren und ggf. vorhandene Schulden abziehen. Wenn man für den Konsumbereich ein handhabbares Programm für den Zahlungsverkehr hat, kann man dessen Summe relativ leicht gedanklich zur Summe von PP addieren, notfalls einfach per Excel die 2-3 Summen verschiedener Quellen mit gleichen Stichtagen addieren.

Guter Ansatz! Mein „Problem“ ist zur Zeit die recht hohe, nicht investierte Summe auf Giro/Tagesgeld die unter den Tisch fällt.

Führst du also in PP nur das was auch in irgendeiner Form einen Ertrag erwirtschaftet?
Das wäre auch ein Ansatz…

Meistens habe ich solche Beträge auf meinem Verrechnungskonto liegen - und das führe ich im Gegensatz zu dem Girokonto in PP.

Du könntest aber auch ein Konto anlegen, in dem Du nur das “zu investierende Kapital” führst - also nicht jede Bewegung sondern nur die großen Beträge. Das wird sich ja nicht mehr als einmal im Monat ändern…

Nein, die Unterscheidung mache ich nicht auf Grund der Ertragskraft der Anlage bzw. des “Parkplatzes”, sondern wie ich es verwenden möchte, eben “konsumieren” (jetzt, bald, in Notfällen) oder “investieren” (jetzt, bald, in Krisenzeiten). Ein völlig zinsloses Tagesgeldkonto, auf dem Geld für mögliche Nachkäufe geparkt ist, liegt bei mir ebenfalls komplett im Investitionsbereich, es wird nie für Konsumausgaben verwendet werden. Das Tagesgeldkonto, auf dem ich Geld für die nächste Waschmaschinenreparatur sammele, liegt im Konsumbereich, es wird nie für Investitionen verwendet werden. Um es einfach zu halten sind es bankentechnisch aber definitiv zwei verschiedene Konten, damit ich eben nicht möglicherweise auf buchungsebene gehen muss um die Dinge zu trennen.

Noch eine kleine Anmerkung, weil ich jetzt bei beiden Bereichen gesagt habe, dass sie nicht für den jeweils anderen Bereich verwendet werden: Ich habe momentan alles halbwegs ausgependelt und verschiebe per Daueraufträgen die Geldeingänge auf dem Haupt-Girokonto (= Konsumbereich) auf diverse andere Konten im Konsum- und im Investitionsbereich, habe da also eine gewisse feste/automatische Sparquote eingebaut. Angenommen ein Rücklagenkonto im Konsumbereich läuft über, weil z.B. die beispielhafte Waschmaschine nur alle 10 Jahre statt den geplanten 5 Jahren kaputt geht (wobei ich meine aktuelle schon über 15 Jahre habe, hmm…) und dann dort so viel Geld wäre, dass ich davon eigentlich gerne was investieren würde, dann werde ich dennoch nicht das Rücklagenkonto direkt anzapfen, sondern die Daueraufträge darauf pausieren und den freiwerdenden Cashflow dann zunächst zur Auffüllung anderer Rücklagentöpfe verwenden und sollten alle voll sein, wird das dann als temporär zusätzlicher Sparbetrag an den Investitionsbereich übergeben. Neben einer Sparrate auf die Rücklagentöpfe habe ich mir daher also auch definiert welche Szenarien ich damit abdecken möchte und ob bzw. in welcher Höhe ich eine Obergrenze haben möchte. Beispielsweise hat das Rücklagenkonto für Ersatzbeschaffungen eine Obergrenze, das Spaßkonto dagegen nicht, welches von obigem freiwerdendem Cashflow aber auch nicht profitieren würde.

Mit dieser Vorgehensweise wäre auch deine Situation abgedeckt. Für was hälst du das oder die Tagesgeldkonten? Als Konsum-Rücklage? Dann ist es im Konsumbereich. Als wartendes Investitionskapital? Dann ist es im Investitionsbereich. Investitionsbereich kommt in PP, Konsumbereich nicht.