LIFO statt FIFO

Hallo zusammen,

ich finde PP top, und nutze es seit Jahren. Seit kurzem handele ich CSP/CC. Soweit ich weiß bucht PP verkauf mit FIFO Prinzip. Interactive Brokers erlaubt aber so genannte “Tax optimizer” Methode wo man festlegen kann, welcher lot verkauft wird.

Hier ein Beispiel:

Lot 1: Kauf 100x10 USD, Jan 2020
Lot 2: Kauf 100x16 USD, Nov 2020
Lot 3: Kauf 100x23.3 USD, Jan 2021
----und dan folgt:
Verkauf 100x26 USD, Mar 2022

Bei IB verkaufe ich dann Lot #3, in diesem Fall “Last in First out”. Bei PP ist aber immer (soweit ich weiß) Lot 1 verkauf, und das beeinflusst dann alle KPIs.

Hat jemand eine Idee, wie ich das buchen könnte, damit meine KPIs korrekt(er) sind?

Vielen lieben Dank!

PP wendet immer FIFO an, du könntest ganz in der Theorie vielleicht durch extrem viele Umbuchungen zwischen Depots tricksen, indem du die Anteile die du nicht verkaufst vorher weg buchst. Das wird aber so ein enormer Aufwand, dass das auch nur in der Theorie Sinn macht.

Aber ganz allgemein sei der Sinn der Methodik Mal in Frage zu stellen. Hast du so viele enorme Gewinne (auch bei LIFO), die du unter dem Jahr dann wieder reinvestierst oder bist du nicht in einem Land steuerpflichtig in dem FIFO gilt? Weil ansonsten hast du ja einen mega Aufwand zum Nachrechnen bei der Steuererklärung, dann kannst dich fast freuen, dass PP das so rechnet, dann hast dafür nämlich ne Quelle.

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Hi Jo, danke für dein Antwort, ich habe es mir so gedacht.

Ich wusste nicht, dass in Deutschland FIFO gilt ( :no_mouth:)… Interactive Brokers hat ein Tool, “Tax Optimizer”, wo du feststellen kannst welcher lot verkauft wird (es gibt verschiedene Möglichkeiten, LIFO, FIFO, hier mehr dazu: Tax Optimizer | Interactive Brokers LLC).

Bei Steuererklärung gibts ein bisschen mehr Aufwand wenn du Optionen leer verkaufst, und ich muss es selber zu machen, von Captrader/IBKR bekomme ich nur eine jährliche Zusammenfassung. Hier auch mehr dazu: https://geldschnurrbart.de/geld-anlegen/optionen/optionen-steuer/

Liebe Community

Ich bin ein Fan von PP und nutze es seit einer ganzen Weile, vor allem für Crypto. Seit Kurzem handle ich Aktien auf etoro. Jetzt ist mir beim Einpflegen von einem Verkauf aufgefallen, dass PP nach dem FIFO Prinzip die Erträge berechnet - das habe ich hier im Forum auch des öfter gelesen.

Das Problem, dass sich mir stellt, ist Folgendes: Ich habe zwei Positionen der gleichen Aktie eröffnet, eine bereits seit längerer Zeit (diese ist im Minus) und eine erst vor wenigen Tagen. Nun ist der Ex-Dividende durch und ich habe die erst kürzlich gekaufte Position mit einem Gewinn geschlossen (Stopp-Loss). Wenn ich das so erfasse, dass resultiert ein Verlust, weil es die Anteile als Referenz nimmt, welche ich zuerst gekauft habe (aber noch halte) und nicht die zuletzt gekauften. Gibt es eine Möglichkeit dies einzustellen?

Herzlichen Dank für Eure Hilfe!

Moin GentlemenPsych123,

wie man einen solchen Fall erfasst, hängt auch davon ab, wie es in der physischen Welt stattfindet. Solltest du alle Aktien in einem Depot führen, dann gilt -zumindest in Deutschland- das FIFO-Verfahren. Damit macht PP es so, wie es in der Realität abläuft.
Solltest du die beiden Aktientranchen auf zwei unterschiedlichen Depots halten, dann müsstest du deine Struktur zur richtigen Abbildun in PP etwas ändern. Das kannst du durch unterschiedliche Aktiennamen erledigen, durch zwei getrennte Depots in einer PP-Datei oder in zwei PP-Dateien.

Laut https://www.etoro.com/de/customer-service/tax-report-germany/ rechnet auch etoro nach FIFO.
Zwei Positionen einer Aktie kannst Du doch nur in zwei verschiedenen Depots haben? Und dann gilt FIFO pro Depot und Dein beschriebenes Problem ergibt sich überhaupt nicht.

Hi Harry_Hirsch

Die Aktien habe ich in zwei Tranchen gekauft. Etoro ermöglicht es mir diese Aufträge auch separat zu verkaufen. So kann ich die zuletzt gekauften (welche nach Ex Dividend im grünen Bereichen waren) veräussern und die anderen noch halten. Diese sind aber beide im Depot “etoro” drin. Ich möchte - da ich unt. Plattformen nutze - die Gesamtperformance aller verfolgen. Daher ist es für mich von Interesse die in dieser Reihenfolge zu erfassen.

Das ist aber Selbstbetrug, denn sobald du in Deutschland steuerlich verortet bist (meine Annahme) bist du verpflichtet FIFO zu machen.

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Komme aus der Schweiz. Daher ist das nicht notwendig, da ich die Gewinn nicht versteuern muss (nur total als Vermögen).

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Dann würde ich die Tranchen mit unterschiedlichen Aktiennamen pflegen

…, und über eine Klassifizierung wieder zusammenführen

Ich gebe dir recht. Aber man kann dadurch die Versteuerung etwas schieben und damit zumindest Theoretisch mehr Rendite machen bis zur nächsten Steuerklärung. (in Deutschland)

Aber wie man das “einfach” buchen könnte habe ich auch keine gute Idee da erst “zufällig” verkauft wird dann FIFO angewendet wird um dann dazu die Steuer zu buchen die man auch nur “allgemein” der Position zuweisen kann

Dann musst Du Dir mehrere etoro-Depots in PP bauen, alle mit dem gleichen Verechnungskonto. Abweichungen vom Standard kosten eben Arbeit :wink:

Ich wusste nicht, dass in Deutschland FIFO gilt ( :no_mouth:)… Interactive Brokers hat ein Tool, “Tax Optimizer”, wo du feststellen kannst welcher lot verkauft wird (es gibt verschiedene Möglichkeiten, LIFO, FIFO, hier mehr dazu: Tax Optimizer | Interactive Brokers LLC ).

Solltest du alle Aktien in einem Depot führen, dann gilt -zumindest in Deutschland- das FIFO-Verfahren. Damit macht PP es so, wie es in der Realität abläuft.

Das ist aber Selbstbetrug, denn sobald du in Deutschland steuerlich verortet bist (meine Annahme) bist du verpflichtet FIFO zu machen.

Da hier im Thread ja auch “Interactive Brokers” als Broker gefallen ist, der auch als Vermögensverwaltende GmbHs (oder andere GmbHs, die traden möchten), genutzt wird, würde ich das mit dem “FIFO ist in DE vorgeschrieben” gerne etwas relativieren.

Artikel von Haufe dazu: Bewertungsvereinfachungsverfahren / 3.3.2.1 Voraussetzungen beim Lifo-Verfahren | Haufe Finance Office Premium | Finance | Haufe
Artikel vom Juhn STB dazu: JUHN Partner | Vermögensverwaltende GmbH mit Aktien: steuerliche und andere Vorteile

Allerdings findet bei Steuerbilanzen nur die LIFO-Methode zur Bewertung der Aktien Anwendung (§ 6 Absatz 1 Nummer 2a EStG). Und da eine vermögensverwaltende GmbH mit Aktien als Körperschaft zur Erstellung von Bilanzen verpflichtet ist, gilt diese Vorgabe auch an dieser Stelle.

Ich bin weder Steuerberater, noch bürge ich für die verlinkten quellen, dennoch möchte ich das Thema einwerfen. Wenn man eine Privates Depot hat, gehe ich auch davon aus, dass FIFO gerechnet wird. Aber eben nicht bei Gesellschaften.

Wir @Igorrek bereits schrieb, gibt es bei Interactive Brokers eine Auswahlmethode, man kann pro Verkauf (oder allgemein) sagen, ob man FIFO/LIFO etc. verkaufen will.
Und wie ich das in der Interactive Brokers UI sehe, kann man sogar anzeigen lassen, aus welchem Kauf die Aktien verkauft wurden. Sprich, nach dem Verkauf sieht man, bei welchem Kaufdatum die Aktien abgezogen wurden. (Also genau wie @Igorrek im Eröffnungspost schon zeigte).
Momentan gehe ich deswegen davon aus, dass man hier dann nicht eingeschränkt auf LIFO/FIFO ist, da man ja nachweisen bzw. den Broker anweisen kann, aus welchem Kauf man die Aktien verkaufen will.
Zumindest verstehe ich den Interactive Brokers Taxoptimizer so, denn sonst macht dieser keinen Sinn.

Wie gesagt, bin kein STB. Falls Ihr Erfahrung damit habt, lasst gerne eure Meinungen zu den IB Taxoptimizer und den FIFO/LIFO Einstellungsmöglichkeiten dort hören, gerne im GmbH Kontext. Auch wenn es kein direktes PP Thema ist.

Der ist einfach nicht für Deutschland gemacht.

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kannst so schon so machen bis zum 31.12 immer und dann durch ggf. Steuer schieben. Du musst dann aber den ganzen Spaß zurückrechnen für die Steuer die du dann zahlen musst.
Kann also zumindest kurzfristig einen Sinn machen.

Wenn du das in PP auch haben möchtest brauchst du nur eine zweites Depot erstellen und die Aktie umbuchen wie du möchtest mit dem aussuchen.


FIFO: