Private Equity korrekt buchen

Hallo, ich würde gerne wissen, wie man z.B. Private Equity verbucht, dass der interne Zinsfuss davon auch korrekt berechnet wird.

Beispiel:
Einlage € 10 am 1.1.2000
Auszahlung € 4 am 1.1.2001
Auszahlung € 4 am 1.1.2002
Auszahlung €4 am 1.1.2003

Ergibt 9,7%. Sollte die letzte Auszahlung stattdessen am 1.1.2006 erfolgen, sinkt das Ergebnis auf 6,6%.

Einlage auf ein Konto ist klar. Aber soll ich die Auszahlungen als Zinsen verbuchen? Damit würde mein Kontosaldo steigen, was ja nicht der Fall ist. Erst bei der letzten Auszahlung wäre ich eigentlich im Plus. Als Entnahmen geht der Saldo ins Negative? Damit das nicht geschieht, danach als Zinsen?

Weiß nix über PEs aber eine Idee ohne es getestet zu haben:

Deine jährlichen Erträge sind konstant (3*4€-10€)/3=0,66€. Das heißt auch, dass deine Jahresperformance nach jeder Auszahlung steigt. Das sollte so abzubilden sein:

  1. Du erstellst ein eigenes Konto für die PE mit deiner Einlage zum 1.1.2000.
  2. Für jeden Auszahlungstermin erstellst du eine Zinszahlung von 0,66€ sowie eine Umbuchung von 4€ auf ein Referenzkonto

Danke für Deine Idee. Die setzt aber voraus, dass ich im Vorfeld weiß dass es drei Rückzahlungen geben wird. Vielleicht kommt aber auch noch eine weitere Zahlung zum 1.1.2018. Damit müsste ich die Buchungen rückwirkend ändern.

Ich habe folgendes probiert
Einlage € 10 am 1.1.2000
Gebühren € 10 am 1.1.2000
Zinsen €4 am 1.1.2001
Entnahme € 4 am 1.1.2001
Zinsen €4 am 1.1.2002
Entnahme € 4 am 1.1.2002
Zinsen €4 am 1.1.2003
Entnahme €4 am 1.1.2003

Zugegeben etwas aufwändig, aber damit wird der int. Zinsfuss korrekt berechnet. Der TTWROR liegt aber bei -100% und der max. Drawdown (mit -100%) verfälscht das Gesamtergebnis.

Verstehe ich das richtig, dass die Zinsen keine Rückzahlung der Einlage sind - diese ist im Prinzip verloren?

Wenn du es über ein Wertpapier mit Dividenen realisierst? Das würde dem Eigenkapitalcharakter des PEs mehr entsprechen als ein Konto mit Zinsen.
Du erstellst ein PE Wertpapier und legst das zu 10€ Gesamtkosten in dein Portfolio. Stück ist 1, Gebühren 9,99€, Kurs 0,01€. Damit hast du ein theoretisch wertloses Papier abgebildet.
Alternativ könntest du für den Kurs den Wert eines möglichen Verkaufs deiner Anteile angeben (wenn das überhaupt möglich ist). Dann generierst du über Dividenden von 4€ deine Erträge. Wird deine Beteiligung aufgelöst, kannst du das WP dann zum Kurs von 0,01€ mit 0,01€ Gebühren ausbuchen. Problem an der Sache ist die Performance, wenn du nur einen Teil des Zeittraums betrachtest. Wenn du den 1.1.2000 ausblendest hast du ohne Gebühren auf einen Kurs von 1 Cent eine Dividende von 4€.

Alternativ lässt du die Gebühren weg und buchst das ganze zum Kurs von 10€ ohne Gebühren ein. Beim Ausbuchen gibst du dann Gebühren von 10€ an.

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Vielen Dank für Deine Antwort. Ich probiere das mal aus und sehe mir die Kennzahlen an, ob es alles korrekt abbildet.
Die als Zinsen verbuchten Umsätze sind eigentlich schon Rückzahlungen. Aber so ist zumindest der XIRR korrekt.

Zugegeben blicke ich noch nicht ganz durch den Dschungel. Danke für die interessanten Ansätze.

Wenn es Rückzahlung sind, dann kannst du sogar noch ein bisschen weitergehen und den Kurs des Wertpapiers entsprechend reduzieren, wenn du eine Dividende buchst. Da kannst du dann genau selbst entscheiden, wie hoch die Auszahlungsrendite ist. Du gibst dann für das Datum einen neuen historischen Kurs für das WP an. Ein Teilverkauf in Höhe der Auszahlung + eine Dividene ist auch denkbar.

@grlim hast Du nun eine praktikable Lösung gefunden?
Ich bin auch am überlegen. Am Besten ist es wohl als Virtuelles Wertpapier zu hinterlegen, wie es @SDL schon schrieb.
Der Kauf-Kurs ist z.B: 100. Normal folgt die Einzahlung über mehrere Tranchen. Das liese sich dann gut über Käufe abbilden. Mit den Rückzahlungen wird es dann schon schwieriger. Sind das nun Rückzahlungen des Kapitals, oder sind diese wie Dividenden zu behandeln (zu verbuchen)? Oder teils teils?

Ich vermute, dass es am Besten ist, wenn man die Einnahmen als Dividenden verbucht, sowie jährlich dann den Kurs entsprechend dem Zweitmarktwert ansetzt. Bei Schließung dann einen Verkauf mit Kurs 0€ vornimmt!?

Ich denke, dies wird wohl für alle Anlagen außerhalb von Aktien, ETF, Fond und Zertifikaten so eingebucht werden müssen. Nimmt man nur ein Konto, gibt es keine (richtige) Auswertung und Zuordnung dazu.