Hallo,
vorneweg: Ich persönlich denke, einer der allerhilfreichsten Berichte ist die Rendite-Risiko-Matrix (in Portfolio Performance unter > Berichte > Performance > Rendite/Volatilität).
Für eine Bilanzierung habe ich mir aus Lust und Laune außerhalb von Portfolio Performance auch eine Mappe in Excel gebaut, die vermutlich in Teilen mit Deiner vergleichbar ist. Ich gestehe aber gleich mit ein, dass das für mich nur ein halbfertiger track sheet und Datenfriedhof geworden ist. Als Prognoseinstrument oder business plan nutze ich nichts.
Was mir wirklich geholfen hat, ist mit Hilfe der von Portfolio Performance berechneten Kennzahlen meine eigene Anlagehistorie besser zu verstehen. Spoiler: Das war keine prickelnde Erkenntnis!
Mein methodischer Ansatz ist gewesen, meine Volatilität und Rendite zu meinen Bilanzstichtagen (Jahresende) in Excel in einer Diagrammtabelle aufzutragen und dazu die Höhe der akkumulierten Kapitalerträge zu packen.
Auf der Datentabelle habe ich ein Blasendiagramm aufgebaut, mit jeweils einem sichtbaren und einem unsichtbaren Datenpunkt pro Kalenderjahr (Erläuterung: Der unsichtbare Datenpunkt ist kongruent mit dem Datenpunkt des Folgejahres). Zwischen den beiden Datenpunkten eines Kalenderjahrs habe ich eine Trendlinie mit Richtungspfeil hinzugefügt. Die Höhe der (akkumulierten!) Kapitalerträge wird durch die Größe der Blase ausgedrückt. Leider habe ich eine lange Zeit nur wenige positive Kapitalerträge gehabt (grün ausgefüllte Blasen), dafür aber viele Jahre mit schwankendem, negativem Saldo (nicht ausgefüllte Blasen mit rotem Rand).
Zur Veranschaulichung hier ein Diagramm-Beispiel meiner Auswertung (mit gefakten Zahlen):
Spoiler: Ich habe 1997 mit durchwachsenem Erfolg und kleinen Positionen in Einzelaktien angefangen. So ab 2007 begann eine Phase mit aktiv gemanagten Misch- und Dachfonds. Dann kam 2008 die Finanzkrise und die frustrierende Erfahrung, dass ein bis dahin für mich unvorstellbarer Verlust von 40% nicht mal eben so einfach durch 30% und 10% Renditewachstum in den Folgejahren wieder wett zumachen ist. Ab 2010 habe ich dieses Beispiel enden lassen.
Bei mir ist die Erkenntnis gereift, dass ich auf extreme Renditesteigerungen von 20-30% mittlerweile auch verzichten kann, weil mir das „gefühlte“ Risiko zu hoch erscheint (Volatilität von 15-40%). Heute backe ich kleinere Brötchen: Mit Hilfe von Portfolio Performance und dem > Berichte > Performance > Rendite/Volatilität ist es mir gelungen, die Volatilität meiner Anlagestrategie durch eine (für mich!) „bessere“ asset allocation zu steuern, und meistens geringer zu halten, als die meiner persönlichen Benchmarks MSCI World und MSCI Emerging Markets; mit einer bescheidenen Rendite.