Zunächst einmal Hallo zusammen, ich bin neu hier, und freue mich über die aktive Community. Ich probiere mich seit einigen Wochen darin, mein Portfolio in PP abzubilden. Habe das bisher über meinen Portfolio-Anbieter, eine Webseite sowie über eine Tabellenkalkulation gemacht, und suche nun nach Wegen, das Portfolio besser zu balancieren. Sehr gut gemachte Software, wenn auch nicht immer selbsterklärend. Bin immer noch dabei, zu verstehen, welche Eintragungen welche Effekte haben, und ob sie mir die gewünschten Aussagen liefern.
Ich möchte gern diesen Thread nochmal aufgreifen, und zwar wegen der “Bonus-Aktien” meines Arbeitgebers. Ich nenne es hier jetzt auch mal “Aktiendividende”.
Um es an einem konkreten Beispiel fest zu machen: Mir wird jedes Jahr ein Paket von 10 Aktien angeboten, zu dem ich dann, bis zu 10 Jahren, jedes Jahr eine “Bonusaktie” dazu erhalte. Nach 10 Jahren habe ich also 20 Aktien, danach stoppt dieser Bonus. Bei aktuell ca. 5% Dividendenrendite sowie effektiv 10% Aktiendividende kommt man auf eine Rendite von ca. 15% pro Jahr bezogen auf die ursprünglich gekaufte Zahl der Aktien.
Buchungstechnisch mag es sauber sein, diese dadurch abzubilden, dass man sie neu kauft und sich am selben Tag ihren Barwert als weitere Dividende gutschreibt. Aber wie erhalte ich eine Gesamtperformance-Berechnung fĂĽr dieses Arbeitgeberportfolio, die einen sinnvollen Vergleich mit anderen Anlagen erlaubt?
Konkret diskutieren ein Kollege und ich, ob es denn nun besser gewesen wäre, die letzten 10 Jahre Mitarbeiteraktien zu kaufen, oder einen DAX-ETF (so die Behauptung).
Der DAX (bzw. ein daraus abgeleiteter thesaurierender ETF) ist ja ein Performance-Index, reinvestiert also AusschĂĽttungen wieder in sich selbst. Dieser Wertzuwachs ist ein Beispiel, woran sich andere Anlagen in Deutschland oft messen.
Wenn ich mir aber nun die Aktiendividende als Barwert gutschreibe und dafür in selber Höhe die Bonusaktie als normale Aktie kaufe, kommt es zu einer scheinbaren Verringerung der prozentualen Gesamtdividende (= Dividende + Aktiendividende) bezogen auf den Einstandspreis, denn die wird dann nicht mehr auf die von mir selbst gekauften Aktien bezogen, sondern auch auf die indirekt erworbenen Aktien. Damit schneiden diese Aktien meines Erachtens prinzipiell rechnerisch schlechter ab als bei einem thesaurierenden ETF. Rechenbeispiel: Im 11. Jahr erhalte ich auf 20 Aktien nur noch die normale 5% Dividende. Wäre das ganze vesteckt in einem thesaurierenden Fonds, wäre der Bezugspreis jedoch der der 10 ursprünglichen Aktien, weswegen ich am Ende eine Dividende von 10% darauf erhalten würde.
Wie löse ich das Problem?
Mir ist bewusst, dass es nicht unbedingt “die eine wahre” Lösung gibt. Genauso wie bei TTWROR und IZF kommt es drauf an, welche Aussagen ich ziehen will. Je nachdem, was ich wissen möchte, muss ich den sinnvollsten Parameter heran ziehen. Meine Frage ist, zugespitzt formuliert: Für 10 Jahre Zeitraum jetzt doch lieber Dax-ETF, oder weiterhin das Aktienpaket des Arbeitgebers? (Das Rechenbeispiel ist ein No-Brainer, natürlich nehme ich die, es gibt aber auch andere Varianten mit niedrigerem Zuschlag, z.B. 1 Aktie alle zwei Jahre, und bei evtl. einmal geringerer direkter Dividende wird die Frage dann durchaus praktisch relevant.)
Danke für das durchhalten dieser langen Beschreibung Ich wusste nicht, wie ich es kürzer hätte formulieren sollen.