Buchung Aktiendividende

Ok, ich hatte keine Ahnung, dass die Regeln da nicht klar sind.

Zumal Air Liquide das seit Jahrzehnten (1990) immer mal wieder so praktiziert.

EDIT:
Anscheinend war das 2019 schon bekannt.

Die französische Air Liquide S.A. hat im Jahre 2019 eine Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln durchgefĂŒhrt. Bei dieser Kapitalmaßnahme buchten depotfĂŒhrende Kreditinstitute teilweise fĂŒr die jungen Aktien die Anschaffungskosten in Höhe des Börsenkurses am ersten Handelstag ein. Außerdem wurde in gleicher Höhe ein steuerpflichtiger Kapitalertrag abgerechnet. Doch das war falsch und fĂŒhrte letztlich zu einer steuerlichen Benachteiligung der Anleger.
Das BMF weist nun darauf hin, dass fĂŒr die von der Kapitalmaßnahme betroffenen Aktien eine Korrektur der Anschaffungskosten erforderlich ist und sich Anleger zu viel gezahlte Kapitalertragsteuer vom Finanzamt zurĂŒckholen können. Anleger sollten hiervon unbedingt Gebrauch machen, denn sonst zahlen sie unnötig Steuern. Dabei sind zwei FĂ€lle zu unterscheiden (BMF-Schreiben vom 11.6.2020, IV C 1 – S 2252/19/10028 :002).

Korrektur der Anschaffungskosten erfolgt durch depotfĂŒhrendes Kreditinstitut

Wenn man Air Liquide S.A. - Seite 4 - Europa - Wertpapier Forum liest und folgende liest scheinen andere Banken den Fall auch erst anders behandelt zu haben. Manchmal gibt es eben Verwirrung aufgrund der komplizierten deutschen Regeln, und dann braucht es einfach etwas Zeit bis sich da was tut.

Ich hÀnge mich mal hier dran mit einem Àhnlichen, aber doch nicht gleichem Problem.

Die DBS hat neben der Dividende Bonusaktien ausgegeben. FĂŒr 10 gehaltene Wertpapiere erhĂ€lt man 1 zusĂ€tzliche Aktie.
Eingebucht laut Broker zu 0€ ist mein Bestand jetzt von 10 auf 11 gestiegen.
Angenommener Eröffnungskurs heute 20€.

Wie bilde ich das in PP ab, sodass die Performance und auch sonst alles stimmt?
Am sinnvollsten erschien mir derselbe Weg wie bei Spinoffs ĂŒber eine Steuererstattung in Höhe von 1x20€ und gleichzeitiger Kauf 1 Anteils.

Dann sollte sowohl die Performance stimmen, als auch die Dividendenzahlungen korrekt dargestellt werden.

Was aber nicht stimmt ist die weiter oben als “gefĂŒhlt” bezeichnete Gesamtrendite. Denn wenn das Wertpapier nachgibt habe ich keinen gefĂŒhlten sondern einen tatsĂ€chlichen Bonus. Zwar ist die Aktie z.B. 20% im Minus, meine persönliche Rendite kann aber nach wie vor positiv sein. Ich will nicht wissen, ob mein Geschenk Geld verloren hat sondern wie meine Gesamtposition inklusive Geschenk dasteht.
Somit wĂ€re die Alternative den Einstandskurs insgesamt um 20€ zu senken. Nur wie bekomme ich das abgebildet zum Stichtag heute?

@Thraciel

Das ist eine Dividende. Beziehungsweise ein Teil der Dividende, welcher nicht bar, sondern in Form von Wertpapieren ausgeschĂŒttet wird.

Du buchst also den Wert der Aktien zum Stichtag als Dividende auf Dein Verrechnungskonto und kaufst davon die Aktien zum Einstandspreis. In das Notizfeld schreibst Du dann - wenn Du es spÀter nachvollziehen möchtest - Bonus.

CU, Laura

:ok_hand: :+1:

damit die MindestlÀnge passt

Ich dachte mir, wenn es bei Einlagen funktioniert, funktioniert es auch bei Dividenden: :smiley:

Streng genommen sind es nur Bonusaktien. Aber selbst wenn man es als Dividende betrachtet, ist es keine Bardividende. Somit stimmt weder die Zahlungssicht noch die Dividendenrendite bei Buchung als Dividende.

Da auf der Abrechnung zudem der Wert mit 0€ gefĂŒhrt ist nehme ich an, dass bei einem Verkauf der vollstĂ€ndige Wert steuerpflichtig wird und nicht nur der Gewinn ĂŒber den Einstandskurs. Was ja so gesehen auch korrekt ist.
Buche ich aber einen Kauf, stimmt auch diese Sicht nicht mehr und ich mĂŒsste bei einem spĂ€teren Verkauf höllisch aufpassen, getrennte Buchungen nach FIFO vorzunehmen.

Habe gerade noch experimentiert: Ein 11 zu 10 Split bei dem nur die Buchungen, aber nicht die Kurse umgerechnet werden macht eigentlich genau was ich möchte. Leider aber rĂŒckwirkend und nicht erst ab dem Stichtag. Nimmt man aber die Umrechnung der Buchungen raus erhöht sich auch nicht die Anzahl der Aktien.

Auch wenn es keine Bardividende ist, ist es dennoch eine Dividende. Genau gesagt ist es eine → Stockdividende.

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Das kann man durchaus diskutieren, fĂŒhrt aber zu nichts.

Am Ende ist die beschriebene Buchung ĂŒber eine Dividende keine Lösung aus oben genannten GrĂŒnden.

Ob Du etwas richtig oder falsch machen möchtest, liegt in Deiner Entscheidung. :nerd_face:

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Wie gesagt die Grundsatzdebatte fĂŒhrt zu nichts.

Eine Verbuchung als Dividende erzeugt hingegen falsche Einmaleffekte und zukĂŒnftige Berechnungen. Somit ist das keine Lösung unter BerĂŒcksichtigung der PP Automatismen.

Das ist schlicht falsch.

@Thraciel

Du hast schon in diesem → Faden eindrucksvoll demonstriert, dass Du keinerlei Kenntnis vom Konzept der → Dividende hast:

Das ist ja nicht schlimm. Ich finde es allerdings enervierend, wenn Du jetzt quer ĂŒber FĂ€den, die das Thema Dividende behandeln, Fragen stellst, die Du gar nicht beantwortet haben möchtest - es sei denn, sie bestĂ€rken Deine abseitigen Vorstellungen.

Ich bitte Dich deshalb, Dich zunĂ€chst mal fachkundig zu machen, bevor Du hier FadenĂŒbergreifend auf Deiner - objektiv falschen - Ansicht beharrst.

@Thraciel

Somit stimmt weder die Zahlungssicht noch die Dividendenrendite bei Buchung als Dividende.

Doch die stimmt.
Bei der Bardividende (die im Prinzip der Höhe des Einbuchungskurses der “Gratis”-Aktie entspricht) zahlst du gleich die Steuer.
Beim Verkauf der “Gratis”-Aktie zahlst du diese Steuer nur zeitlich nachgelagert.

Am sinnvollsten erschien mir derselbe Weg wie bei Spinoffs ĂŒber eine Steuererstattung in Höhe von 1x20€ und gleichzeitiger Kauf 1 Anteils.

Ich mache es als Dividendenbuchung und nicht ĂŒber SteuerrĂŒckerstattung.

Du “bezahlst” ja quasi die “Gratis”-Aktie mit dem gleichzeitig sinkenden Kurs, wie eben auch bei einer Bardividende. Die Aktie wird dir nicht wirklich geschenkt. :slight_smile:

Bei einer SteuerrĂŒckerstattung sinkt oder steigt der Kurs nicht.

Die Ansicht “Zahlungen” stimmt eben nicht. Dort wird eine Cashsumme ausgewiesen, die es nicht gibt. Da hilft es mir nichts, dass es auf Ebene des Kontos stimmt.

Wenn ich die Buchung ĂŒber die Dividende abbilde passiert folgendes:

  • Dividendeneinnahme 20€ mit Steuer 0€
  • Kauf des Wertpapiers zu 20€
    → Auf dem Konto ist keine Änderung vorhanden.

Verkauf zum Zeitpunkt X fĂŒr 30€: FĂŒr Portfolio Performance ein Gewinn von 10€
Steuerlicher Gewinn: 30€

FĂŒr sich betrachtet nicht weiter dramatisch - aber man muss sich zum entsprechenden Zeitpunkt noch dran erinnern und es dann ggf. nachvollziehen. Bei 5 Einzeltiteln kein Thema. Bei mehr durchaus nervig.

Spinoff und Bonusaktien muss man hier denke ich nochmal unterscheiden.
Ich lebe aber auch bein Spinoff mit der Ungenauigkeit, da ich mir meine Darstellung und Auswertung nicht mit Buchungen versauen möchte, die so nicht stattgefunden haben.
Wenn man die Stockdividende statt einer Zahlung wÀhlt die einige Unternehmen anbieten passt es wieder. Diese entsprechen exakt dem beschriebenen Vorgang und unterscheiden sich nicht von einer Bardividende. VerrÀt einem schon der Name. :wink:

Deswegen ist m.E. auch der Titel der verschmolzenen BeitrÀge falsch. Es ist keine bewusst gewÀhlte Stockdividende.

@Thraciel

Du kommst mir vor, wie der Typ auf der Autobahn, der glaubt, dass alle entgegenkommenden Fahrer Geistfahrer sind. :roll_eyes:

Ich hoffe du kommst klar mit den Tabellen.

  1. Tab.:
    Du hast 100 StĂŒck und bekommt deine 10 “Gratis” dazu. Dein Kurs sinkt entsprechend auf 90,91 €.

  2. Tab:
    Du erhĂ€ltst eine Bardividende auf deinen Bestand, statt der 10 “Gratis”-Aktien.
    Schau das Netto an.

  3. Tab:
    Hier das gleiche Spiel, wenn du stattdessen die erhaltenen 10 “Gratis”-Aktien (sofort) verkaufst.
    Schau das Netto an.

Am Ende ist alles ein Nullsummenspiel. Sowohl in der Performance in PP als auch beim lieben Finanzamt. :slight_smile:
Da die “Gratis”-Aktien mit einem Kursverlust “bezahlt” werden und du diese Aktien auch NUR bekommst, weil du schon vorher Anteile besessen hast, ist das im Prinzip wie eine Bardividende, nur eben nicht in bar ausgezahlt.

Wenn deine Aktie spĂ€ter 10 € im Kurs steigt und die 10 StĂŒck dann verkaufst, dann zahlst du in Summe genau so viel Steuern wie in Tab. 2 oder Tab. 1 + die Steuern auf die 10 € Kursgewinn.
Es bleibt am Ende gleich.

Hallo Thraciel,

du versaust dir gar nichts. Kontobewegungen zeigen dir auch nicht alles an, was im Hintergrund passiert, dennoch findet es statt. DafĂŒr gibt es hier im Forum mehrere Beispiele, nicht bei “Umsonstaktien”.
Nehmen wir mal an, die Assets einer Firma bestehen nur aus Barmitteln und Aktien. Dann ist es völlig egal aus welchem der beiden Töpfe die Firma seine AktionĂ€re beglĂŒckt. Die Assets der Firma werden um die AusschĂŒttungen geschmĂ€lert.

Den Vorgang ĂŒber das Ausgeben der zusĂ€tzlichen Aktie kannst du dir buchungstechnisch auch so vorstellen, dass die Firma dir eine Dividende zugeteilt hat, sie dir aber nicht gegeben hat, sondern dir eine seiner Aktien davon gekauft hat, die sie parallel und gleichzeitg auf den Markt gebracht hat.

Nehmen wir an, die Firma gibt dir eine Aktie mit dem Wert von 10 EUR aus, dann reduziert sich der Assetwert um 10 EUR. Gleichzeitig gibt sie die eine Dividende von 10 EUR, der Assetwert sinkt um weitere 10 EUR. Nun bekommt die Firma von dir einen Verkaufspreis von 10 EUR, der Assetwert steigt um 10 EUR. Insgesamt also -10-10+10 = -10. Das alles passiert im Hintergrund.

Das Vorgehen unterscheidet sich vom Auszahlen einer Bardividende nur dadurch, dass bei dem Abwickeln ĂŒber die Aktie die Steuern spĂ€ter anfallen 
 in gleicher Höhe.

Leider ist es oft so, dass einem GefĂŒhle beim Buchen im Weg sind

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Das ist alles gut und schön. Ändert aber nichts an der Tatsache, dass bei einer Buchung als Dividende unter der Auswertung “Zahlungen” eine Dividendenzahlung in Euro erscheint, die es so nicht gegeben hat.
Das liegt nicht an der Buchhaltung dahinter, sondern daran wie PP funktioniert. GĂ€be es eine Möglichkeit in dieser Darstellung eine Dividendenzahlung zu unterdrĂŒcken wĂ€re mein Ziel ebenfalls erreicht.

Daher habe ich mehrfach darauf hingewiesen, dass ich keine Grundsatzdebatte fĂŒhren möchte sondern eine Lösung suche ein gewĂŒnschtes Verhalten mit PP abzubilden. Vielleicht geht es gar nicht oder die Lösung bringt andere EinschrĂ€nkungen mit sich.

Das ist alles gut und schön. Ändert aber nichts an der Tatsache, dass bei einer Buchung als Dividende unter der Auswertung “Zahlungen” eine Dividendenzahlung in Euro erscheint, die es so nicht gegeben hat.

Doch, die hat es gegeben, aber halt nicht in bar.
Und da man AktienstĂŒcke mit GeldstĂŒcken nicht mischen kann, muss man das eben umlegen.

Oder wie willst du 10 StĂŒck Aktien in einer Performance darstellen, ohne die in “Geld umzurechnen”?

Das sind Äpfel und Birnen!

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