Empfehlung Online-Broker

Hallo.

Ich bin derzeit bei der Consorsbank und eigentlich auch zufrieden.
Angesichts der steigenden Order-Gebühren erwäge ich allerdings einen Wechsel, da es hier bereits sehr viel günstigere gibt.

Meine Haupt-Kriterien sind, der Wichtigkeit nach geordnet:

  • PP Support für PDF-Import (Buchungen aus PDF Dateien importieren)
  • Order-Gebühren
  • Gute eigene Android-App bzw. der nächste Punkt…
  • Trading-Unterstützung durch Guidants (nutze ich derzeit noch nicht, erwäge aber den Einsatz in Zukunft)
  • Einigermaßen nutzbare Webseite
  • Günstiger Lombard-Kredit

Da mein Worklow inklusive neuer TAN-Verfahren, Steuern, PDF-Download, Brokerage über Android-Handy, Import und Auswertung in PP etc. bei der Consorsbank gut eingespielt ist. wären die günstigeren Gebühren es evtl. nicht wert, mit neuen Problemen bei einem anderen Broker zu kämpfen. Weiterhin habe ich alle Girokonten ebenfalls bei der Consorsbank.
Ordergebühren + Lombardzinsen wären allerdings schon etwas Einsparpotenzial und ein Test-Depot bei einem Broker wäre zum Spielen ja erstmal nicht viel Aufwand.

In der näheren Auswahl sind

Ansonsten blieben derzeit mit PP-Unterstützung nur noch Degiro und Flatex.

bei Degiro sind die Handelsplätze etwas speziell, da gibt es z.B. nur Xetra und kein Tradegate. Auf Xetra habe ich noch nie gehandelt und weiß nicht, ob das generell von Nachteil wäre.

Wenn Du viel mit ETF handeln möchtest, schau Dir mal ebase an. Das ist die Whitelabel-Lösung von Comdirect. Da zahlt man für ETF fix 0,2% auf jeden An- und Verkauf und sonst nix. Umschichtungen gehen sehr leicht und kosten dann effektiv 0,4%. Man hat ein aufgeräumtes, unaufgeregtes Web Interface ohne Werbeeinblendungen, Aktions-ETFs die zwei Monate später plötzlich 5 EUR pro 25-EUR-Sparrate kosten sollen usw. usw.; der Support antwortet auch sehr zügig. Es gibt zwar eine App, aber über die kann man bisher nicht traden. Und die PDFs können bisher auch (noch) nicht in PP importiert werden; hatte allerdings dazu @AndreasB schon angeschrieben.

Ich habe früher mehrere Depots bei Onvista, Consorsbank und s.broker gehabt und versucht, dort Gebühren zu vermeiden durch wechselweises Nutzen der Aktionsangebote; die ständigen Änderungen haben mich fast irre gemacht, und da Anfang 2020 fast alle die Gebühren angezogen haben, bin ich mit der günstigen Prozentlösung bei ebase umso zufriedener.

ETFs sind schön, machen aber das geringste Ordervolumen hier aus, da ich hier meist buy-and-hold mache. Das reine Depot heisst bei ebit „Wertpapierdepot“? Da steht wenig über Kosten. Wie sieht es da aus, wenn man andere Assetklassen handelt?

Seit Sommer 2019 gehört die ebase nicht mehr zur comdirect
https://www.comdirect.de/cms/ueberuns/de/presse/verkauf-der-ebase-abgeschlossen.html

Hat nicht DeGiro den Nachteil, dass man sich um die Versteuerung selbst kümmern muss?

Das mit den Steuern bei ausländischen Brokern höre ich nun zum wiederholten Mal. Wahrscheinlich bekommt man einfach am Ende des Jahres eine Steuerübersicht wie bei anderen Banken, bloß dass hier über die Steuererklärung dann einfach alle Steuern abgehandelt werden müssen und nicht bereits die Verlusttöpfe und Freibeträge über das Jahr eingesetzt werden. Dennoch ist das wiederum mehr Aufwand. Dieser, und dass DeGiro weniger Handelsplätze bietet als andere lässt es wohl erstmal aus der näheren Wahl fallen.

Hast du dir auch mal Trade Republic und etoro angesehen?

Nie von gehört bisher. Ich merke schon, dass die Wahl schwer sein wird und nicht überstürzt werden sollte.
Trade Republic: Hört sich vielversprechend an. Der Weg zur Direktbank war damals logisch, auch Domains kauft man günstiger beim Direktvertrieb, warum nicht auch ein Direkt-Broker ohne große Personalkosten… Nur was macht dieser Broker hier anders? Auch bei Consors oder den anderen DIrektbanken ist das Brokerage eigentlich komplett automatisiert, außer dass man im Falle als Kunde auch eine Beratung bekommen könnte.
Die Handelsplatformen scheinen sich auf die Hamburger Onlinevariante und Xetra zu beschränken.

etoro: Social-Trading brauche ich eigentlich nicht, dafür habe ich schon Wikifolio, die man auch direkt über L+S handeln kann.

  • eingeschränktes Portfolio an Aktien und ETF’s
  • Ein fester Handelsplatz (i.d.R. XETRA Referenzkurse)
  • Verträge mit Rückvergütung (daher nur ein Handelsplatz
  • Kein Transfer von Wertpapieren zum/vom Broker möglich
  • Gebühr bei Dividenden oder Bescheinigung sind möglich

Depotübertrag geht nicht? Gut, wäre kein Hindernis, nur etwas aufwändiger zu wechseln.
Was bedeutet Rückvergütung?
Was ist mit Gebühr bei Dividenden gemeint?
Wenn da eine deutsche Bank dahintersteht, dann werden die sich auch um Steuern kümmern? d.h. Verlusttöpfe pflegen, Steuern abführen, Freistellungsaufträge verwenden und eine Steuerübersicht am Ende erstellen? Dachte eigentlich, das sei Standard, wird aber bei ausländischen Brokern wie Degiro scheinbar doch nicht durchgeführt.

TR erhält von L&S Geld zurück, für jeden Kauf/Verkauf

Bei meinem Review im Dezember wollte TR noch eine Gebühr für Dividenden-Zahlungen (25€). Ob das noch aktuell ist habe ich nicht geprüft.

Das steht außer Frage, du solltest dennoch einen Blick ins Preis und Leistungsverzeichnis werfen.

Das ist auch logisch, deutsche Banken unterliegen deutschem Recht. Ausländische Broker nicht.

Die Gebühr auf Dividendenzahlungen wurde abgeschafft und auch ein Übertrag von Wertpapieren ist mittlerweile möglich.

Ein Nachteil bei Trade Republic ist, dass alles per Smartphone abgewickelt wird. Also kein Desktop Webinterface. Ausserdem dauern Support Antworten meist 2-3 Tage.

Schnelle Interaktion mit dem Smartphone ist für mich mittlerweile unabdingbar, weil man familiär nicht immer am Rechner sein kann. Zu den Leuten, die für ein Tablet den Desktop-Rechner abgeschafft haben, werde ich aber nie gehören. Mein Linux-Desktop ist immer noch die Hauptzentrale. Ich bin Entwickler. Und gegen eine gute Tastatur kommt kein Wisch oder Spracheingabe an.