Handhabung steuerfreie Dividende

Servus,
habe seit 2015 die FREENET Aktie und mehrere Käufe + Dividenden.
Jetzt habe ich festgestellt, dass alle Dividendenzahlungen steuerneutral abgewickelt werden und sich wegen irgend einem § auf den Einstandspreis auswirken.
Sprich Kaufpreis gesamt war 10k, nach jeder Div-Zahlung wurde der Preis aber angepasst/gesenkt.
Neuer Einstandspreis laut Depot nur noch: 8k

Aber wie realisiere ich das in PPF ???

Ich hatte hierzu einfach Dividendenzahlungen eingebucht, mit den entsprechenden Angaben der Bank. Aber die Einstandspreisreduzierung funktioniert so nicht automatisch, wie gehe ich am besten vor?
vielen Dank
Basti

Gar nicht. Siehe dazu die Beiträge oben

Hallo zusammen,

Ich erhalte demnächst die Dividende von der Deutschen Pfandbriefbank. Diese wird steuerfrei ausgeschüttet und mindert im Gegenzug den Einstandspreis. Jetzt frage ich mich, wie ich das richtig verbuchen soll.

Hier der Text der Bank: “Da die Dividende für das Geschäftsjahr 2021 in vollem Umfang aus dem steuerlichen Einlagekonto i.S.d. § 27 KStG geleistet wird, wird kein Abzug von Kapitalertragsteuer, Solidaritätszuschlag und Kirchen- steuer erfolgen. Die Dividendenausschüttung unterliegt bei inländischen Aktionären grundsätzlich nicht der Besteuerung, sondern mindert die steuerlichen Anschaffungskosten der Aktien.”

Hallo zusammen,

du hast den Thread, insbesondere den zweiten Post darin gelesen? Welche Frage ist dann noch offen?

Grüße

Hallo,

Danke der Nachfrage, nein, hatte ich zunächst nicht, da ich die Frage nicht in diesem Thread gestellt hatte und sie wohl vom Moderator hierhin verschoben wurde.

Als Fan einer steuerlich annähernd richtigen Verbuchung, hole ich dieses Thema mal wieder hoch. Ähnlich wie bei Spin-Offs sehe ich es schon als wichtig an, dass die Verbuchung steuerlich auch verwertet werden kann, um nämlich in einem Dividenden-Depot immer auch steuerliche Optimierungen vorzunehmen. Z.B. verkaufe und Kaue ich ETFs gerne bei einem Tiefststand unter EK, um Steuer auf Dividenden zurückzuerlangen.

Aber zum Thema:
Ich habe den gesamten Post gelesen und stimme dem Nutzer zu, der eine neue Rubrik “Kapitalrückerstattung” in PP vorschlägt. Dann erspart man sich eine Reihe von Buchungen. Am Beispiel Dt. Pfandbriefbank habe ich nun meinen Weg ausprobiert und würde gerne Gleichgesinnte bitten, ihre Erfahrungen mitzuteilen.

der Workaround:
Das es “Kapitalrückerstattung” nicht gibt, ziehe ich die Dividende vom Einkaufspreis aller vor Stichtag liegenden Käufe durch Ausbuchung mit altem Einkaufspreis und Einbuchung mit dem alten minus Dividende Einkaufspreis am Ex-Tag ab. Die Dividende selbst schreibe ich nicht mehr der Aktie zu, sondern buche sie als Zinsen auf das Buchungskonto, da es Geld ist, welches ja bereits als Einlage gebucht war und nun nur wieder zurück kommt auf das Buchungskonto.

Würde ich die Dividende auf die Aktie verbuchen, enthält die Aktie quasi doppelt die Ausschüttung, 1x durch die Senkung EP und das 2. mal durch die Divi und die Performance geht in den Himmel.

Wie TTWROR und IFC langfristig darauf reagieren habe ich noch nicht getestet, die absolute Performance der Aktie bleibt aber unverändert und ich arbeite nur mit diesem Wert, das Divi-Aktien manchmal die Eigenschaft haben, sich selbst aufzufressen.

Feedback gerne
Gruß
Ragnar

@Ragnar

Um was geht es eigentlich? Mir scheint es, dass Du eine Dividende aus Eigenkapital aus PP-Perspektive anders betrachtest als eine Dividende aus Cashflow.

Das ist falsch.

Richtig ist es beide Dividendenarten exakt gleich in PP zu buchen. Wenn Du zwischen beiden Arten differenzieren willst, nutze das Notizfeld.

Viele Grüße, Laura

@Laura

Vielen Dank für deine Rückmeldung!

Vom Prinzip her ist es so, wie Du es beschreibst, dass ich die jeweiligen Dividenden unterschiedlich behandle. Das ist der Kompromiss, um den durch die Ausschüttung verursachte Einkaufswertverminderung abzubilden. Damit bestimme ich die Performance der Aktie nur über den Kursgewinn und nicht auch über die Dividendenausschüttung. Für meine Portfolioperformance in Summe ist es egal, weil ich die “Kapitalrückzahlung” als Zinsen auf das Buchungskonto verbuche und ich dieses Konto in die Performanceermittlung einbeziehe.

Den “Fehler” den ich mache, habe ich erst jetzt verstanden, nachdem ich mich mit Einbuchung/Ausbuchung näher beschäftigt habe. Wenn ich über kürze Zeiträume der Haltedauer der Aktie das Portfolio auswerte, wird die Performance verfälscht, weil beim Ausbuchen ein fiktiver realisierter Kurserfolg zum Beginn des Auswertezeitraumes berücksichtigt, den es aber nicht gegeben hat. Dieser Fehler wird nur egalisiert, wenn Kurs der Ausbuchung und vorhergehender Kurs der Einbuchung bzw. Einkaufskurs in einer Auswerteperiode liegt. Nachdem ich es jetzt weiß, stört es mich aber auch nicht.
ich bleibe aber dabei, ich würde mir die Verbuchung steuerfreier Dividenden, die zur Reduzierung des Einkaufwertes führen, als neue Kategorie “Kapitalrückerstattung” wünschen.

Viele Grüße
Ragnar

@Ragnar

Ich verstehe, was Du erreichen möchtest. Deine Vorgehensweise hat aber einen Makel: sie ist falsch. Zwei Gründe:

  1. SACHLICH
    PP ist ein Tool zur Verwaltung, Analyse und Strukturierung diverser, unterschiedlicher Assets in einem gemeinsamen Portfolio. Das bedeutet, dass differente Assets quasi auf ein kleinstes gemeinsames Vielfaches normiert werden und somit vergleichbar gemacht werden. Was Du tust, ist das Gegenteil.
    Darüber hinaus bildest Du in PP einen Vorgang ab, der zwar assetintern relevant ist - aber definitiv nicht für die übergeordnete Vermögensverwaltung.

  2. FACHLICH
    Mit Deiner Methode verursachst in Deinem Portfolio Chaos bei der Verbuchung einer simplen Dividendenzahlung.
    Darüber hinaus stellst Dein Dein Portfolio falsch dar.

Mach es gleich richtig. Wenn Dein Portfolio komplexer wird, wird es immer schwerer, solche Dinge rückwirkend in PP zu ändern.

Viele Grüße, Laura

3 Likes

@Laura

Welche Arbeit mir die Pflege des Portfolios macht, ist mir schon bewusst, insbesondere wenn ich solche Sonderlocken einführe, um eine bestimmte Anlageerkenntnis zu erzielen. Deshalb plädiere ich ja für eine Kategorie “Kapitalrückerstattung”, :wink: dann würde es schneller gehen.

Da mir die Vergleichbarkeit der Performance zu irgendwelchen Indizes schnuppe ist, kann ich bei der Darstellung der Performance keinen Fehler machen oder etwas “falsch” machen. ich rechne Dividendengewinn in Kursgewinn der Aktie um. Das ändert nichts an der Performance der Aktie. Das mag für Puristen fachlicher und sachlicher Nonsens sein, aber man liest hier auch Tipps wie Spin-Offs über Dividendenausschüttungen abzubilden. Alles Sachen die eine bestimmte Portfolioeigenschaften simulieren soll, aber natürlich nicht richtig sind.

Viele Grüße
Ragnar

PS
Das Tool PP selber finde ich absolut klasse und unwahrscheinlich hilfreich bei der Verfolgung meiner Anlagen.

Ja. :wink: ㅤㅤㅤㅤㅤㅤㅤㅤㅤㅤㅤㅤㅤㅤㅤㅤㅤㅤㅤㅤㅤㅤㅤㅤㅤㅤㅤㅤㅤㅤㅤㅤㅤㅤㅤ

2 Likes

Ich glaube bei der gesamten Diskussion im Thread treffen zwei Welten aufeinander. Es sollte nicht diskutiert werden ob der Einstandspreis nach oben korrigierbar werden sollte.

Stattdessen muss es einfach einen weiteren Parameter geben den man nutzen kann oder nicht. Dann bleibt Performance- und Steuer-Einstandspreis getrennt. Dann bleibt es einem frei ob man PP so weiter nutzt wie bisher oder noch steuerliche Werte einpflegt. Steuer eintragen kann man ja jetzt auch schon beim Verkauf. Da man nur den Einstandspreis um noch Parameter X subtrahiert oder addiert sind diese Änderungen auch unabhängig von den deutschen Steuergesetzen und auch den zukünftigen Änderungen. Egal ob das z.B. momentan Vorabpauschale heißt oder später etwas anderes ist.

Das stimmt, denn schon mit Handhabung steuerfreie Dividende - #2 by Thomas war die Diskussion eigentlich fertig.

Ich finde nicht, das es diesen Parameter geben muss. Er ist schlicht nicht notwendig.

2 Likes

Noch ein Beispiel dazu als letzten Versuch: Bevor man ein Wertpapier verkauft möchte man wissen wie hoch der für die Steuer relevante Gewinn war und verkauft nur so viel wie nötig. Z.B. bei einem Wash Trade am Ende des Jahres für den Freibetrag oder in der Auszahlungsphase um nicht zu viel Gewinn zu realisieren (z.B. per Lifo).

Aktuell schaut man dafür unter “Trades” in die offenen Positionen oder macht einen temporären Testverkauf um zu sehen wie viel Gewinn angezeigt wird. Auch weil dabei Fifo beachtet werden muss und PP das sehr gut darstellt. Der angezeigte Gewinn ist nur leider dann eventuell höher als später der Broker abrechnet, weil eben ein paar Daten fehlen.

Solange die Steuereingaben unabhängig von den Steuergesetzen sind verstehe ich das Argument nicht ganz warum “PP keine Steuern berechnen könne”, es würde ja nur “der steuerlich relevante Einstiegspreis” separat gespeichert statt berechnet. Bereits gezahlte Steuern werden ja auch nur gespeichert. Steuern berechnen würde man weiterhin selber und bleibt auch weiterhin nicht Anforderung des Programms.

Es ist eine Beschreibung der Realität.

Und da rechnet man eben selbst weiter mit Altgewinn von vor 2018, Teilfreistellung, angefallenen Vorabpauschalen, Verlusttopf und allen weiteren persönlichen Besonderheiten.

2 Likes

Hi @Emitter,

ich verstehe worauf du hinaus möchtest.

Was es aber zu verstehen gilt ist folgendes.

PP berechnet finanzmathematisch die Performance, nicht die Steuer.

Wenn du für 1000€ 1000 Stücke kaufst, dann ist das die Realität. Ohne Wenn und aber, du bezahlst 1000€ und du bekommst 1000 Stücke im Gegenzug.

Das manipulieren deiner 1000€ nach oben oder unten ist einfach nicht korrekt mit Blick auf die Performance. Und nur darum geht es.

Viele Grüße

3 Likes

Du vergisst, dass PP kein Tool zur Berechnung von Steuern, sondern der Performance ist und noch dazu nicht nur in Deutschland genutzt wird. Die Steuervorschriften dürften in den verschiedenen Ländern massiv voneinander abweichen, auf welche davon soll sich PP deiner Meinung nach konzentrieren?
Wenn du Trades vor dem Hintergrund steuerlicher Optimierungen anstrebst, nimm halt die Daten deiner Depotbank. Die ist gesetzlich dazu verpflichtet, die steuerliche Seite zu berücksichtigen.

1 Like

@Emitter

Du kannst in PP jede Art einer → Dividende samt deren Unterarten abbilden.

Die steuerfreie Dividende, die hier abgebildet werden soll, ist per Definitionem eine → Dividende aus Eigenkapital.

Wir diskutieren also hier, ob eine sehr seltene Unterart der Dividendenart → Bardividende in PP ein eigenes Procedere bekommt.

Darüber kann man diskutieren. Was aber die konkrete Frage dieses Fadens nach der Handhabung einer steuerfreien Dividende angeht, ist diese Frage beantwortet:

CU, Laura

1 Like

Genau aus diesem Grund nur wurde der Faden wieder aufgemacht und es gab zumindest Argumente dafür. Um es zu veranschaulichen hier auch noch mal die Buchung meines Brokers dazu:

Wenn es also ein Feature “Kapitalreduktion” oder “Kapitalrückerstattung” gibt, steht es doch jedem frei damit umzugehen oder auch nicht.

Besten Dank
Ragnar