Performanceberechnung bei mehreren Depots & gleichem Verrechnungskonto

Hallo,

ich benutze das Tool schon seit einiger Zeit, aber beim Umstellen meiner Depots ist mir bei der Auswertung etwas aufgefallen.

Zuerst kurz mein Anwendungsfall: Ich habe Depots bei mehreren Anbietern und Kaufe/Verkaufe Aktien basierend auf verschiedenen Strategien, die ich gerne separat analysieren würde: Ein einfaches Beispiel hierfür wäre Investment oder Trading. Das bedeutet, dass ich bei mehreren Anbietern für dieselbe Strategie handle bzw. über den gleichen Anbieter für verschiedene Strategien handle. Ich habe die Unterscheidung bisher auf Basis der Security und entsprechenden Klassifikationen gemacht. Das passt allerdings nicht ganz, weil ich manchmal Aktien basierend auf verschiedenen Strategien handle und ich damit eine Aktie nicht einer festen Strategie zuordnen kann. Daher wollte ich es jetzt so umstellen, dass ich meine (realen) Verrechnungskonten habe und für jede Strategie ein Depot. Das bedeutet ich habe n-m-Beziehungen zwischen Konten und Depots, was zu Problemen zu führen scheint:

  1. Käufe für Depot D1 kommen über Konto k1 als auch k2. Von der UI her ist das ja kein Problem, aber das macht bei Berechnungen scheinbar Probleme: k1 ist Referenzkonto, aber über beide Konten werden Aktien für D1 gekauft. Reine Accounttransaktionen (wie Dividenden) werden (bei Filterung auf Depot D1) scheinbar nur aus dem Referenzkonto mit einbezogen. Ein kurzer Blick in den Code scheint mich auch zu bestätigen, dass immer nur das Referenzkonto bei derartiger Filterung beachtet wird.
  2. Wenn ich das ganze anders herum mache (d.h. mehrere Depots mit demselben Referenzkonto), laufe ich in die entgegengesetzten Probleme. Einfaches Beispiel: Ich kaufe über Konto k1 bspw die gleiche Aktie für 100 mal auf D1 & 200 mal auf D2 und bekomme nun eine Dividende (für 300 Aktien) auf das Konto, dann wird diese nicht anteilig bei den jeweiligen Depots miteinbezogen, sondern jeweils komplett genommen, entsprechendes Verhalten zeigt sich demnach auch bei allen anderen reinen Accounttransaktionen. Beides verfälscht natürlich die Performanceberechnung ein wenig,

Sind Konten und Depots einfach nicht für m-n-Beziehungen gemacht oder mache ich was falsch? Bei ersterem sollte man das vielleicht UI-seitig vorerst unterbinden. Bei letzterem wäre meine einzige Möglichkeit jedem Depot ein extra Verrechnungskonto zu spendieren?

Ich darf leider noch keine Anhänge hochladen, sonst würde ich ein entsprechendes Beispielportfolio mal anfügen.

Viele Grüße

In der Tat “hängen” die Dividenden (aber auch Gebühren, Steuern, Gebührenerstattung, Steuererstattung mit Bezug auf ein Wertpapier) etwas in der Luft. Ich erzwinge nicht, die einer Position oder einem Depot zuzuordnen. Das höchste der Gefühle sind die “Stücke” die man zu einer Dividende erfassen kann. Das fällt im allgemeinen nicht so auf - aber bei Deinem Vorgehen dann halt doch. Sowas wird eher nix kurzfristiges.

Was also machen? Wenn Du es ganz sauber abbilden wolltest, dann müsstest Du wohl “virtuelle” Referenzkonten anlegen. Auf die buchst Du die Dividende. Und machst so sofort eine “Umbuchung” auf das echte Referenzkonto (das muss ja wieder stimmen). Ob sich der Aufwand lohnt kann ich nicht sagen.

Naja, die sind ja auch nicht unbedingt einer Position zuzuordnen. Wenn ich zweimal die gleiche Aktie über das gleiche Referenzkonto in verschiedene Depots kaufe und darauf die Dividende bekomme, müsste die ja anteilig beiden oberen Buchungen zugeteilt werden. Wobei eine feste Zuordnung im Datenmodell mir eher unpraktisch und fehleranfällig scheint - dann eher bei der Erstellung der Snapshots, oder? Für Dividenden stelle ich mir das noch recht einfach vor, diese entsprechend anteilig anzurechnen, bei Steuerrückerstattungen wird es dann spannender, wenn man entscheiden will, welchem virtuellen Depot man das anrechnet.

Ja, Denkfehler meinerseits. Das hilt Dir auch nicht. Du müsstest auch noch “virtuelle” Depots anlegen.

Gar nicht so einfach… :thinking:

Da müssen wir auch noch ran… Ich überlege schon länger, ob man den Kontobuchungen (Dividende, Steuer, Gebühren) neben dem Wertpapier nicht auch das Depot hinzufügt. Dann könnte man einer Position im Depot alle Buchungen zuordnen - egal ob das Referenzkonto sich zwischendurch ändert oder für mehrere Depots genutzt wird. Ich glaube auch, dass man existierende Dateien zum Großteil richtig migrieren könnte. Andrerseits wird die Eingabe eine Buchung noch mal komplizierter. Und: würde das denn ausreichen?

Was sind Alternativen?

  • Man könnte die Zuordnung der Buchungen intelligenter machen und nicht nur am Referenzkonto festmachen sondern auch an der Stückzahl. (Was aber wenn die Dividende nur für einen Teilposition gezahlt wurde weil zwischen Ex-Tag und Valuta Tag nachgekauft wurde?)
  • Man könnte das “freie” Referenzkonto ablösen und zwingend ein Referenzkonto pro Depot führen. Wenn man dann ein weiteres Konto hat, müsste man Beträge umbuchen.

Da müssen wir auch noch ran… Ich überlege schon länger, ob man den Kontobuchungen (Dividende, Steuer, Gebühren) neben dem Wertpapier nicht auch das Depot hinzufügt. Dann könnte man einer Position im Depot alle Buchungen zuordnen - egal ob das Referenzkonto sich zwischendurch ändert oder für mehrere Depots genutzt wird. Ich glaube auch, dass man existierende Dateien zum Großteil richtig migrieren könnte. Andrerseits wird die Eingabe eine Buchung noch mal komplizierter. Und: würde das denn ausreichen?

Wenn ich dich richtig verstehe, nein; zumindest in meinem Szenario nicht. Depot A führt 100 Aktien und Depot B führt 100 Aktien - beide wurden über das gleiche Referenzkonto abgewickelt. Als Dividende bekomme ich ja nun eine Buchung über 200 Aktien, die aufgeteilt werden muss. D.h. es ist weder ausreichend die Kontobuchung einem Depot zuzuweisen, noch einer Transaktion. Bei Steuerrückerstattungen würde das vermutlich manchmal gehen, zumindest bei meinen Anbietern werden diese üblicherweise direkt beim Verkauf mit aufgeführt. Aber auch da gibt es ja potentiell Szenarien, wo die Zuordnung nicht mehr ganz einfach ist.

Ich hab mich mit dem Thema schon ein bisschen gewidmet und eine (für mich praktikable) erste Verbesserung umgesetzt. Ich kann den Branch heute abend gerne mal in mein Repo pushen - er hängt allerdings schon von dem Branch mit der Zeiterweiterung für Transaktionen ab - zum Anschauen ist das aber ja erstmal egal.

Man könnte die Zuordnung der Buchungen intelligenter machen und nicht nur am Referenzkonto festmachen sondern auch an der Stückzahl. (Was aber wenn die Dividende nur für einen Teilposition gezahlt wurde weil zwischen Ex-Tag und Valuta Tag nachgekauft wurde?)

Genau das mache ich soweit es geht und ist eigentlich auch relativ trivial, aber man braucht natürlich den Ex-Tag. Ich hab den für Dividenden als Security-Event dazugenommen. Bei der Auswertung schaue ich dann einfach, wie die Verteilung der Aktien ist, die über das Referenzkonto gekauft wurden und teile die Transaktion entsprechend auf. Das scheint gut zu klappen. Bei Steuern/Gebühren kann ich das so nicht machen, weil ich zurzeit noch keinen Ex-Tag habe. Der dürfte ja nicht mehr an der Security hängen, sondern müsste an der Transaktion selbst stehen. Dann könnte man das gleiche Schema auch dafür verwenden. Bisher teile ich die Transaktion einfach gleichmässig auf alle Depots auf, die das gleiche Referenzkonto haben - ist natürlich nicht korrekt, aber besser als wenn alle Depots die komplette Transaktion bekommen.
Ich sehe da auch eigentlich keinerlei Fallstricke bisher und die Werte sind auf jeden Fall besser als vorher.

Man könnte das “freie” Referenzkonto ablösen und zwingend ein Referenzkonto pro Depot führen. Wenn man dann ein weiteres Konto hat, müsste man Beträge umbuchen.

Wäre mir viel zu aufwendig und das würde ich bei mir einfach wieder rauspatchen :slight_smile:

Dann hilft auch die Zuordnung zu einem Depot nicht. Dann müsste man die Buchung (manuell) aufteilen - oder besser doch mit den Stücken arbeiten.

Erfasst Du den Ex-tag mit der Dividendenbuchung selbst? Oder als separaten “SecurityEvent” und suchst dann den passenden Event zu einer Buchung?

Mach auf jeden Fall mal. Bei so “invasiven” Änderungen ist er mir sowieso lieber wenn wir schon über die Änderung diskutieren können bevor die schon riesengroß geworden ist.

Hallo, erstmal ein großes Lob für das tolle Programm.
Zum Thema:
Ich habe Anfangs die selbe Aktie ein zweites mal angelegt um diese dann
auf den Depots zu verteilen.
Dies hat auch wunderbar funktioniert bis ich bemerkte das ein Import von Daten nicht möglich ist.
Wäre nicht genau dies eine möglichkeit zum oben genannten Problem?
Mann müsste nur beim Datenimport eine Möglichkeit der Zuordnung geben.

Themawechsel:
Beim wechsel einer Aktie in ein Onlineportal muss bei wallstreet:online
der genaue Name angegeben werden.
Dieser ist jedoch so maches mal
recht lang und kompliziert.

Könnte hier nicht unter
der ISIN, WKN, Ticker
ein zusätzliches Feld mit dem
Weiterleitungsnamen eingesetzt werden.
Somit wäre der bis jetzt lesbare Name der Aktie oftmals kürzer, einfacher und
übersichtlicher zu gestalten.

Gruß Ralf
und nochmals, eintolles Programm.

Eine Depotzuordnung von Buchungen würde in der Tat erstmal Programmieraufwand und anschließend bei jeder Buchung einen Eingabeaufwand bedeuten. Der Nutzen daraus scheint mir im Spezialfall gegeben, aber nicht allgemein vorhanden.

Ein Alternativvorschlag, der das obige Problem aber vielleicht auch andersartige Wünsche lösen könnte: Wenn man jeder Buchung optional (!) beliebige Tags hinzufügen könnte, könnte man später die Rendite pro Tag oder gar Tag-Kombination berechnen lassen. Ein solcher Tag könnte dann auch das Depot sein, es könnte sich aber auch um Tags wie “Regional”, “Familienunternehmen”, “Aktivistischer Investor” o.ä. handeln, das bliebe dem Nutzer völlig freigestellt. Im Idealfall gäbe es eine Auswahlbox vom Nutzer bereits erzeugter Tags. Und das schönste: Wenn man keinen Bedarf dafür hat, muss man einfach gar nix machen :slight_smile:

Ich habe Anfangs die selbe Aktie ein zweites mal angelegt um diese dann
auf den Depots zu verteilen.
Dies hat auch wunderbar funktioniert bis ich bemerkte das ein Import von Daten nicht möglich ist.
Wäre nicht genau dies eine möglichkeit zum oben genannten Problem?
Mann müsste nur beim Datenimport eine Möglichkeit der Zuordnung geben.

Würde ja bedeuten, jede Aktie wird pro Depot neu angelegt. Sprich man müsste bspw. bei Umbuchungen die Aktie für das neue Depot klonen bzw. eine potentiell schon existierende Kopie nutzen. Würde das Problem aber potentiell noch erschweren, weil bspw. eine Dividendenbuchung ja auch auf eine Aktie gebucht wird, d.h. man müsste die Buchung beim Erstellen schon auf mehrere Depots/Buchungen aufsplitten um die Buchungen auf die verschiedenen “Aktienkopien” aufzuteilen.

Eine Depotzuordnung von Buchungen würde in der Tat erstmal Programmieraufwand und anschließend bei jeder Buchung einen Eingabeaufwand bedeuten. Der Nutzen daraus scheint mir im Spezialfall gegeben, aber nicht allgemein vorhanden.

Und sie löst das Problem nicht, weil eine Buchung potentiell für mehrere Depots relevant ist.

Ein Alternativvorschlag, der das obige Problem aber vielleicht auch andersartige Wünsche lösen könnte: Wenn man jeder Buchung optional (!) beliebige Tags hinzufügen könnte, könnte man später die Rendite pro Tag oder gar Tag-Kombination berechnen lassen. Ein solcher Tag könnte dann auch das Depot sein, es könnte sich aber auch um Tags wie “Regional”, “Familienunternehmen”, “Aktivistischer Investor” o.ä. handeln, das bliebe dem Nutzer völlig freigestellt. Im Idealfall gäbe es eine Auswahlbox vom Nutzer bereits erzeugter Tags. Und das schönste: Wenn man keinen Bedarf dafür hat, muss man einfach gar nix machen :slight_smile:

Löst das Problem auch nicht, aber find ich grundsätzlich eine interessante Idee - ist ja sowas ähnliches wie die Klassifizierung, nur für Buchungen und nicht so richtig formalisiert. Ich hätte aber noch keine Verwendungsidee für mich.

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Guten Morgen,

gibt es hierzu mittlerweile Lösungen oder Ansätze. Ich stehe genau vor der gleichen Herausforderung. Die Idee mit dem Tag finde ich bis jetzt auch nicht schlecht. Quasi ist es ja nichts anderes als eine Chargen Zuordnung. Mann Müsste dann halt bei Dividenden die Möglichkeit haben diese den verschiedenen Chargen zuordnen zu können. Z.B.: 6 Aktien XYZ für Strategie Trading gekauft am 1.1.19 und 4 Aktien XYZ für Strategie Investition am 1.1.20. Bei beiden Käufen kann man den Aktien TAG/Charge = Strategie zuordnen. Kommt jetzt eine Dividende könnte man vielleicht auswählen „Chargen zuordnen“ und die Dividende bekommt auch eine Chargennummer. Dh 60% geht an Trading und 40% geht an Investing. Theoretisch hätte man so verschiedene Versionen einer Aktie. Aber es ermöglicht die Performance der Aktie über alle Chargen gesamt zu betrachten, als auch für jede Charge. So würde auch der spätere Kauf für „Investing“ für Strategie auswertbar.

Würde mich freuen wenn wir das Thema noch einmal angehen könnten…

HI. Das passiert auch bei den Steuerrückerstattungen. Da verstehe ich nicht ganz das unterschiedliche Handling der Steuern. Beim bezahlen ist das der Buchung zugeordnet, und wird dadurch in den Berechnungen richtig dem Depot zugeordnet), bei der Steuererstattung ist das aber dann “nur” eine Buchung auf das entsprechende Girokonto. Könnte man das nicht ähnlich handeln wir beim zahlen?

Viele Grüße
Juergen

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