Steuererstattung bei Verkauf buchen

Ich bin echt kein Experte auf diesem Gebiet, aber ich verstehe nicht, warum ich die Steuererstattung überhaupt einem Wertpapier zuordnen soll. Vielleicht kann mir jemand das nochmal begründen.
Wenn ich mir folgendes Szenario vorstelle:

  • Angefallene Steuern in Q3 von insgesamt 234€, summiert über 4 verschiedene Wertpapiere (angefallen bei Dividenden und Verkäufen)
  • Verkauf einer Aktie A mit Verlust gegen Ende von Q3 (nachdem die o.g. Steuern angefallen sind)
  • Steuerrückerstattung von 74,63€ bei Verkauf von A
  • direkt zu Beginn von Q4, also ohne, dass weitere Steuern angefallen sind, Verkauf von Aktie B mit Verlust

Gibt es dann auch eine Steuerrückerstattung für B (es wären ja noch ein paar gezahlte Steuern im Topf)? Und wenn ja, wäre die Rückerstattung genauso hoh wie bei A?
Wenn nein, wäre es nicht „unfair“, wenn ich die Performance von A durch die Steuerrückerstattung verbessere, die von B aber nicht im selben Maße? Die Steuerrückerstattung ist ja kein Verdienst von A oder B, die könnten ja beide jeweils genau einen Verlust von 10% erwirtschaftet haben.
Insbesondere, da ja eigentlich weder die Performance von A oder B besser war, sondern die Performance oder Ausschüttungen dieser 4 Wertpapiere, für die Steuern angefallen sind.

Mir ist klar, dass so eine Steuerrückerstattung immer nur in Kombination mit einem negativen realisierten Ertrag auftreten kann, aber ich hätte das jetzt als Steuerrückerstattung auf dem Konto verbucht, nicht einem spezifischen Wertpapier zugeordnet.

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Warum nicht? Anders sähe es erst im neuen Jahr aus, denn dann sind die Steuern auf die Gewinne des vergangenen Jahres fixiert.

Ja. Genauso unfair ist es allerdings auch ganz ohne Verlustverrechnung, wenn der Gewinn bei Wertpapier A zuerst anfällt und den Freibetrag (Sparer-Pauschbetrag) nutzen kann, wohingegen später, für den Gewinn von B, kein Freibetrag mehr übrig ist.

Gut, das stimmt natürlich auch.

Wirklich korrekte (bzw. „faire“) Performance-Berechnung (wenn Steuern anfallen) geht dann vermutlich nur, wenn man die Berechnung auf das gesamte Depot bezieht (dann ist es ja egal, welches Wertpapier steuerlich benachteiligt/begünstigt wurde), oder sogar nur, wenn man sich die Performance vor Steuerabzug anschaut, kann das sein?

Letztendlich passe ich ja auch nicht, wenn ich über eine Steuererklärung später Steuern erstattet bekomme (z.B. weil mein persönlicher Steuersatz unter 25% oder 30% liegt), manuell sämtliche in dem Jahr gezahlten KAP (etc.) Steuern an. Dann würde ja auch das Saldo auf dem Konto in PP vorne und hinten nicht mehr stimmen.

Als OP zur grundsätzlichen Diskussion:

Derzeit müssen bei einer Steuerrückerstattung bei Verkauf mit Verlust zwei Buchungen gemacht werden, da es keine Möglichkeit gibt, die Rückerstattung mit zum Verkauf zu buchen.
Bei einem Verkauf mit Gewinn kann man die gezahlten Steuern performancemindernd beim Verkauf buchen. Man kann aber auch, wenn einem das lieber ist, die gezahlten Steuern als separate Buchung erfassen.

Diese Ungleichbehandlung bitte ich ausfzulösen.

Wenn man beim Verkauf mit Verlust die Steuerrückerstattung performanceerhöhend(!) buchen könnte, gäbe es die zweite Möglichkeit, eine allgemeine Steuerrückerstattung - ggf. im Folgejahr - separat zu buchen, ja immer noch. So kann jede/r die Steuerückerstattung bedarfsgerecht nach eigenem Gusto beim Verkauf oder separat buchen.

Warum möchte ich das? Ich habe in einem Jahr Aktien, von denen ich nach wie vor überzeugt war und bin, mit Verlust verkauft und zeitgleich wieder gekauft, um beim Verkauf die Steuerrückerstattung abzugreifen und einen potenziellen Gewinn beim finalen Verkauf in die Zukunft zu verschieben, weil ich dann mit einem niedrigeren Grenzsteuersatz als 25% rechne (sofern es überhaupt bei der Abgeltungssteuer bleibt).

Die auf den potenziellen Gewinn in der Zukunft zu zahlenden Steuern sind später performancemindernd. Um das gesamte Aktiengeschäft vom ersten Kauf bis zum finalen Verkauf korrekt abzubilden, muss die Steuerrückerstattung des Verkaufs performanceerhöhend gebucht werden können.

Hallo zusammen, was ist aus dem Thema geworden?

Habe grad das gleiche Problem bei einer Trade Republic Abrechnung. Zum Glück ist es mir noch aufgefallen - PP könnte hier wenigstens auf den Fehler der positiven Steuererstattung hinweisen.

Die PDF Daten habe ich mal hier hochgeladen.

Hallo @Smallfeuer
… sollte beim nächsten Release mit behoben sein.

Grüße
Alex

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Hallo,
gibt es hierzu etwas neues?
Gruß, Andreas

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Hallo Ragas,

eine Frage ist noch wenn zwei Datensätze in PP gebucht sind “schiebt” PP die Steuererstattung vor den eigentlichen Verkauf welcher erst die Steuererstattung/-optimierung auslöst (Sortierung nach Datum absteigend). Gäbe es eine Möglichkeit die separate Buchung Steuerrückerstattung hinter der jeweiligen Verkaufsorder in PP zu verknüpfen / zu platzieren in der Auflistung: Alle Buchungen in PP? Danke für einen Workaround und hoffe dieses Thema positiv abgeschlossen wird …

Grüße
Roti :smiley:

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