Transaktionsart „sonstige Einnahme/Kosten“ zur Abbildung von Optionen etc

Nachdem ich die wunderbare Welt der Optionen eingestiegen bin, bin ich natürlich durch die vielfältigen Threads im Forum durchgegangen, nachdem ich versuchte, das in PP in einer vernünftigen Form nachzubilden.

Die hier beschrieben Krücken - auch wenn ich eine davon derzeit im Einsatz habe - finde ich nicht so befriedigend. Daher habe ich mir Gedanken zu Alternativen gemacht und bin auf folgende Möglichkeit gekommen, die mir nach meinen ersten Schritten in den Sourcen von PP als verhältnismäßig “einfach” zu machen erscheint, mit der man zumindest “Cash Secured Puts”, “Covered Calls” und allgemeines Hedging abbildbar bekommen sollte:

Neben Dividenden und Zinsen führt man eine weitere Transaktion (bzw. zwei; Einnahme und Ausgabe) ein, die Einnahmen durch das Schreiben von Optionen bzw. Ausgaben durch den Bezug von Optionen abbilden kann. Die Transaktion kann man wie gehabt einem Wertpapier zuweisen oder zuweisungslos lassen, so dass sich diese Einnahme/Ausgabe am Ende auf die Rendite eines Papiers berechnen und anzeigen lässt.

Damit ließen sich dann im Prinzip auch Leerverkäufe abbilden, zumindest was die Beträge angeht, die “aus dem Nichts” auf dem Konto landen. Aus dem Grund würde ich eine “neutrale” Bezeichnung vorschlagen, eben “sonstige Einnahmen/Kosten”.

Es fehlen schlicht alle Informationen zu diesem Thema. Du wirst warten müssen, bis sich jemand findet der sich A) mit Optionen/Leerverkauf auskennt, B) Java programmiert und C) seine Freizeit in Portfolio Performance investiert. Der Wunsch etwas haben zu möchten, triggert bei mir nicht das Bedürfnis, mich damit von Null an in diese Materie einzuarbeiten.

Ich will eben nicht PP in ein Optionsverwaltungsprogramm umbiegen, es geht schlicht um das Verwalten der Geldbeträge, die im Rahmen solcher Transaktionen reinkommen und rausgehen.

Mal am Beispiel eines Covered Calls: Du hast 100 Stück eines Papiers à 60 EUR gekauft. Das erlaubt es dir 1 Call-Option zu verkaufen. Für eine solche mit einem Monat Laufzeit und einem Strike von 63 EUR bekommst du 70 EUR. Die will ich jetzt irgendwie verbuchen. Man kann das als “Dividende” sehen und beim Papier entsprechend einbuchen, was aber die Dividendenberechnung in PP verfälscht. Andererseits wäre es thematisch durchaus korrekt, da es sich um eine Einnahme handelt, der das gehaltene Papier zugrundeliegt. Man kann es aber auch über ein eigenes Papier verwalten, hat dann aber das Problem, dass man einen Verkauf vor einem Kauf hat, was wiederum PP verwirrt und die Renditen ins Astronomische schießen, weil man auch den Verfall ja so in der Form nicht abbilden kann, sondern mit dem Minimalwert beim “Kauf” arbeitet.

Mit dem schlichten Verbuchen der Einnahme als “sonstige” auf das Papier bezogen, hast du diese ganzen Probleme nicht. Damit hätte man dann eine Lösung, die für eine ganze Menge Anwendungsfälle reicht, die hier in den letzten Jahren beschrieben und diskutiert wurden. Vollständig ist das klarerweise nicht, aber da kann man dann durchaus argumentieren, dass dann der Umstieg auf eine Software, die dediziert dafür entwickelt wurde, the way to go ist.

Daher sehe ich hier auch nicht den Bedarf, das Thema Optionen/Leerverkäufe bis ins kleinste Detail recherchiert und umrissen zu haben, um über mögliche Lösungen zu diskutieren. Ob, wann und von wem dann das implementiert wird, ist dann zwar noch offen, aber es ist dann zumindest schon mal etwas da, das eine interessierte und fähige Person mit ausreichend Motivation angehen kann.

Na wenn du meinst. Ich kann schon bei den Begriffen wie Covered Calls; Put; Call und Strike nicht folgen.

Ich gebe gerne einen Crashcurst, aber in erster Linie, damit das Thema “vom Tisch” ist, weil es eigentlich nicht direkt etwas mit meinem Vorschlag zu tun hat, ich aber vermeiden möchte, dass das ständig im Hinterkopf verbleibt.

Eine Option ist das verbriefte Recht, zu einem bestimmten Zeitpunkt (dem Verfallsdatum) eine Anzahl Aktien (üblicherweise 100) zu einem bestimmten Preis (Strike) zu kaufen (Call) oder zu verkaufen (Put). Für dieses Recht ist eine Gebühr fällig, die umso höher ist, je näher der Strike beim aktuellen Kurs ist und je länger das Verfallsdatum in der Zukunft liegt. Die Gebühr ist beim Kauf der Option fällig und das Verbuchen der Gebühr (Einnahme beim Verkäufer, Ausgabe beim Käufer der Option) ist das, was ich gerne in PP verbuchen möchte und wofür ich die angeregte neue Transaktionsart als einfach zu implementierende Lösung sehe.

Wenn ich dir einen Call verkaufe und ich die garantierte Anzahl Aktien im Depot habe, spricht man von einem Covered Call. Wenn ich dir einen Put verkaufe, muss auf meinem Konto der bei einer Ausübung dann zu zahlende Preis vorhanden sein. Dann spricht man von einem Cash Secured Put.

Am Verfallsdatum gibt es zwei Möglichkeiten: Der Strike wurde überschritten, d.h. bei einem Call ist der Kurs über dem Strike, bei einem Put ist er darunter. In dem Fall wechseln die Aktie zum vorgegebenen Preis den Besitzer. Hat man einen Put verkauft, hat man entsprechend weniger Geld auf dem Konto, dafür aber die entsprechende Anzahl Aktien im Depot. Wurde der Strike nicht erreicht, verfällt die Option, ohne dass Aktien den Besitzer wechseln.

Auf Basis dieser beiden Optionsarten kann man jetzt vielfältige “Spiele” spielen, die alle lustige Namen haben und will man das alles in PP verwalten, sprechen wir hier von den massiven Änderungen mit viel Einarbeitung in die Materie, die in vergangenen Diskussionen am Ende vorgebracht wurden. Das ist aber eben nicht das, was ich hier abbilden möchte, sondern nur die grundsätzliche Geschichte, auf die es am Ende des Tages herausläuft: Ich bekomme Geld für den Verkauf einer Option bzw. zahle Geld für den Kauf ebensolcher.

Wenn ich einen Call auf eine bestehende Position verkaufe, dann gönne ich mir damit quasi eine zusätzliche Dividende, die die Gesamtrendite der Position erhöht. Ebenso verringere ich diese, wenn ich einen Put kaufe, um mich gegen Kursverluste abzusichern (Hedging). Das alles könnte man heute schon in PP abbilden, letzteres aber nur, indem man die Kosten als Steuern verbucht (negative Dividenden gehen ja nicht), da dann aber mit dem Problem, dass man die Gebühren nicht angeben kann (bei Dividenden geht das). Mal davon abgesehen, dass dann auch die eigentlichen Dividendenrenditen und Steuern nicht mehr korrekt sind.

Die beiden zusätzlichen Transaktionen würden das meiner Ansicht nach lösen, denn alles andere ist eigentlich schon da: Die Information, ob der Strike erreicht wurde (Limit >= oder <=) und die Berechnung einer Rendite, nur eben über die Summe eines Betrages, die keine Dividende ist.

Als “sonstige Einnahme/Ausgabe” habe ich es bezeichnet, damit man eben auch andere Einnahmen abbilden kann, ohne bei 20 Transaktionsarten landen zu müssen, z.B. dem Verleihen von Aktien, bei der man ja eine Leihgebühr erhält.

@kimmerin

In Bezug auf PP musst Du das auch nicht. Die haben in PP nichts zu suchen. :smiley:

In Bezug auf PP verschwendest Du Deine Energie. PP definiert sich als Spezialist für Buy and Hold / Long only.

In diesem Rahmen kannst Du andere Strategien sehr wohl korrekt abbilden: als Konto.

Du kannst also die Performance in PP abbilden, nicht aber die dahinter liegenden Vorgänge. Und nach meiner Einschätzung wird sich daran auch so schnell nichts ändern.

CU, Laura

Der Verkauf von Covered Calls und das Verleihen von Aktien sind Teil einer Buy and Hold Strategie, ebenso wie der Kauf von Puts.

Um andere Strategien geht es hier aber gar nicht und mittels eines eigenen Kontos kann man eben nicht mehr die Rendite von obigen Aktionen in Bezug auf das im Depot liegende Papier sehen. Sprich: PP hat an der Stelle - für das es deiner Aussage nach ein Spezialist ist - eine fehlende Funktion.

Ich verstehe nicht ganz was eine weitere Transaktionsart ohne feste Definition anderes tun würde als eine Abbildung der gleichen Vorgänge in einem Konto.

Viele Grüße

@kimmerin

Das ist eine gewagte → Auslegung. :grin:

Genau:

Was Du aber kannst ist, die Implikationen auf Dein Gesamtportfolio hinsichtlich der Performance mittels eines → Kontos korrekt in PP abbilden.

CU, Laura

Diese Transaktionen gibt es schon: Sie nennen sich Verkauf und Kauf.

Auch das ist – der Name Leerverkauf sagt es ja schon – einfach ein Verkauf.

1 Like

Ich fände es auch super wenn es die Funktion “sonstige Einnahme” gäbe. Also eine weitere Einnahme neben Zinsen und Dividenden.

Ich würde dann einfach die Optionsprämien aller realisierten Optionsgeschäfte am Ende jeden Monats aufsummieren und so separat einbuchen (und auswerten) können.

Derzeit behelfe ich mir mit einem weiteren Konto, auf dieses buche ich die Optionseinnahmen als Zinsen und überweise diese dann weiter wieder aufs “normale” Konto. Dadurch kann man immerhin filtern, ist aber unschön und umständlich.

Weiterhin wäre in der Auswertung auch eine Aufteilung in Sollzinsen und Habenzinsen ganz nett… (d.h. Sollzinsen: Wertpapierkredit usw. / Habenzinsen: p2p-Kredite, Tagesgeld …)

Ich hoffe es gibt irgendwann mal eine Lösung für das lästige Options-Problem!

@firsthuman

Es geht in diesem Faden weniger um ein lästiges Optionsproblem. Es geht mehr um ein Verständnisproblem mancher Anwender.

Das kann aber auch lästig sein. :stuck_out_tongue:

CU, Laura

Vielleicht hab ich im Thread vertan… ich sehe bei mir selbst weniger Verständnisprobleme der Software, immerhin nutze ich PP schon nun auch schon seit ca 2017 regelmäßig…

Ich denke es geht hier bei um z.B Miete und Abschreibungen als sinnvolle Option.

Ansonsten Zinsen sind Zinsen :wink:

@firsthuman

Nein, der Thread ist schon richtig. Der Thread enthält allerdings folgende Informationen:

  • PP eignet sich nicht genuin für Optionen (und ähnliche Finanzgeschäfte).
  • Allerdings kann PP die Implikationen solcher Geschäfte auf Dein Portfolio darstellen und vergleichbar machen.

Dieser Vorschlag impliziert in der PP-Systematik eine Sonderfunktion für einen Sonderfall - welcher ungefiltert sowieso nichts in PP verloren hat. :nerd_face:

Und Du spaltest die Buchungsart Einnahme auf. Dann musst Du logischerweise auch von der die Buchungsart Ausgaben die Kategorie Sonstige Ausgaben abspalten.

Um PP dann überhaupt wieder ins Lot zu bringen, müsstet Du konsequenterweise auch den anderen Buchungsarten eine Unterkategorie zuweisen.

Ich würde deshalb nicht davon ausgehen, dass es in der nächsten Zeit ein spezielles Modul oder eine besondere Buchungsart für Optionen in PP gibt.

CU, Laura

Nein, einfach nur eine dritte Art von Einnahme/Ausgabe. Bei der Performanceberechnung ändert sich nichts, bei der Darstellung sind ein paar mehr Optionen anzubieten, aber irgendwas grundsätzlich anderes oder besonderes stellt das ganze nicht dar.

Schau mal in den Titel des Threads… Oh und edit: In PP gibt es keine Buchungsart “Einnahme”. Es gibt “Zinsen” und “Dividenden”. Aufgespaltet ist diese Buchungsart also schon und diese Spaltung findet sich auch so in den Sourcen.

Darum geht es hier auch nicht, vielleicht solltest du dir nochmal meinen Ursprungspost anschauen. Vielleicht bist einfach nur du im falschen Thread, weil dich der Begriff Optionen getriggert hat :wink:

Und jetzt gibt es einen generellen Zielkonflikt, in welche Richtung soll sich PP weiterentwickeln. Andreas hat einmal im Zusammenhang gesagt, Ich habe nicht vor Portfolio Performance in Richtung eines Online Banking Programmes auszubauen. Es ging dabei um das kategorisieren von Einnahme/Ausgabe. Aber wer Weiß, PP war ursprünglich auch nur für Aktien ausgelegt…

@kimmerin

Es geht nicht um Aversionen gegen Begriffe. Es geht darum, dass Optionen in der
PP-Systematik nichts verloren haben. :pleading_face:

Das ist auch gut so, denn dazu gibt es - wie auch für Optionen - leistungsfähige Tools:

CU, Laura

@kimmerin

Ich habe auf die Begriffe, die @firsthuman verwendet hat geantwortet. Sorry für die Ungenauigkeit.

Das stimmt nur dann, wenn Du eine sehr unorthodoxe Definition für → Zinsen und
Dividenden verwendest.

In diesem Kontext ist der Begriff → Einnahme im → Rechnungswesen relevant und findet in PP (-> Portfoliomanagement-Tool) keine Verwendung.

Ich plädiere grundsätzlich dafür, PP ausschließlich auf seine Kernkompetenz (Portfoliomanagement) zu fokussieren und zu optimieren. Für alles andere gibt es spezialisierte Tools, deren Daten in PP aggregiert werden können.

Für → Optionen eignen sich für das → Finanzwesen optimierte Tools, nicht aber Portfoliomanagement-Tools wie PP.

Wenn das so ist, verstehe ich Dein Problem noch weniger. :face_with_monocle:

Wenn Du zustimmst, dass Optionen selbst nichts in PP verloren haben, sehe ich keine Einschränkung, die im Optionsgeschäft angefallenen Kennzahlen Systemkonform in PP abzubilden.

Wenn man das denn unbedingt will, kann man die jeweilige Buchung mit dem im Depot liegenden Wertpapier verknüpfen.

CU, Laura

An anderer Stelle wurdest du schon mal darum gebeten, aber dann hier gerne nochmal: Kannst du das mal genauer beschreiben, wie man das macht? Wenn ich einen Call verkaufe, wie genau buche ich den damit eingenommenen Betrag auf das Wertpapier, ohne “Zinsen” oder “Dividende” zu verwenden, da dies ja die damit zusammenhängenden Aufstellungen zu verfälschen?