Danke für den Hinweis, muss ich mir noch mal anschauen - hatte nur den Workaround gesehen und der war einfacher zu rechnen wie die Einstandskurse auf zu teilen.
Vom Prinzip klingt das was du schreibst genau nach dem was ich suche. Sofern ich mich nicht verrechne…
In der Buchungsanzeige von Comdirect steht zwar: ENTFLECHTUNG/SPIN OFF, aber auch: “aufgrund Ihres Bestandes in Brookfield Infrastr. Partn. L.P Wertpapier-Kenn-Nr. A0M74Z haben wir Ihrem Depot beigefügt: Brookfield Infrastructure Corp Wertpapier-Kenn-Nr. A2P1K0 im Verhältnis: 9 zu 1.”
“Gutschrift der Brookfield Infrastructure Corp. Aktien im Verhältnis 9 zu 1
wegen einer Kapitalentflechtung per 31.03.2020, gem. Beschluss der
Generalversammlung. (Die angefallenen Aktienbruchteile werden in bar vergütet.)”
Ich habe mir jetzt folgendes überlegt:
Ich schaue mir die Schlusskurse am Spin-off Tag an und was ich nach dem Spin-off bekomme:
Danach habe ich 20 Stück A0M74Z (BIP) und 2,222 Stück A2P1K0 (BIPC), wobei 0,222 von BIPC aufs Girokonto ausgezahlt werden.
Was ich für die 0,222 Stück ausbezahlt bekomme, das weiß ich.
Dann multipliziere ich den Schlusskurs von BIP x20 und den Schlusskurs von BIPC x 2. Ich rechne alles zusammen.
BIP 20 x 21,89 EUR = 437,80 EUR Depot (Einlieferung)
BIPC 2x 19,80 EUR = 36,26 EUR Depot (Einlieferung)
BIPC 0,222 x 35,40 EUR = 7,86 EUR auf Girokonto (wurde ausgeliefert und wird nicht wieder eingeliefert)
Und den Betrag, den ich nach dem Spin-off auf BIP, BIPC und Konto habe, den entnehme ich vor dem Spin-off in Form von 20x BIP im Wert von 485,26 EUR (per Auslieferung).
Damit wäre der Spin-off m.E. performanceneutral und würde keine Dividenenstatistiken, Gebühren oder Steuern verfälschen.
Was haltet ihr von diesem Ansatz? Habe ich etwas nicht beachtet? Was spricht dagegen? Ich würde mich über ein Feedback freuen.
Im Moment gehe ich davon aus, dass man das neue Unternehmen nicht zusätzlich (als Dividende) geschenkt bekommt, sondern das ursprüngliche Unternehmen bzw. dessen Aktien am Ex-Tag des Spin-offs so viel an Wert verlieren, wie in dem Zuge dem neuen Unternehmen zugeschrieben werden.
Am Ex-Tag wir der Buchwert der abgespaltenen (neuen) Gesellschaft vom Kurs der alten Aktien abgeschlagen.
So als würde man von einer Pizza ein Stück herausschneiden und auf einen anderen Teller legen, aber insgesamt bleibt es gleich viel Pizza. Das meine ich mit “performanceneutral”.
Sagen wir, ich habe mit der ursprünglichen Aktie bis zum Spin-off 50 Euro Gewinn gemacht. Ich glaube nicht, dass sich das durch den Spin-off ändert. Und deshalb hätte ich das eben trotz des Spin-offs gerne weiterhin so in PP. Es gibt ja eigentlich erst am Ex-Tag eine Veränderung in meinem Portfolio.
wenn du 7,86 EUR erhalten hast, sind 0,222 Anteile 7,86 EUR wert und 2,222 Anteile sind 78,67 EUR wert und 2 Anteile sind 70,81 EUR wert.
Du buchst also eine Dividende i.H.v. 78,67 EUR und einen Kauf von 2 Stück zu insgesamt 70,81 EUR. An A0M74Z brauchst du nichts zu ändern, dafür sorgt der Kurs schon selber.
Das ist auch der Fall, wenn Dir eine Bardividende ausgezahlt wird - der Wert des Unternehmens verringert sich um den ausgeschütteten Betrag. Und zwar unabhängig davon, in welcher Form die Dividende ausgeschüttet wird.
Das ist richtig. Und genau deswegen muss klar sein, das der Wert der beiden Kuchenstücke sich am EX-Tag gegenseitig bedingt. Wenn Du ein Stück Kuchen entnimmst und woanders wieder ein Kuchenstück einlegst führt das hinsichtlich der Performanceberechnung zu falschen Ergebnissen.
Aus meiner Sicht ist es ein Spin-off und kann so wie oben beschrieben verbucht werden. Kapitalentflechtung drückt ja schon aus, dass bereits vorhandenes Kapital (was du also für die Aktie schon bezahlt hast) neu auf eine neue und eine alte Aktie aufgeteilt wird. Das ist kein Geschenk, keine Dividende, einfach altes Geld auf zwei Töpfe aufgeteilt.
Wenn man einen SpinOff steuerlich korrekt abbilden will, muss man unterscheiden zwischen steuerfreien und steuerpflichtigen SpinOffs.
Bei einem steuerfreien SpinOff werden die ursprünglichen AK auf die Altaktien sowie dazu gekommenen Aktien neu verteilt.
Bei einem steuerpflichtigen SpinOff verbleiben die ursprünglichen AK bei den Altaktien und die dazu gekommenen Aktien erhalten als AK den Wert = 0
Allerdings ist eine Einlieferung der neuen Papiere mit Wert = 0 nicht möglich.
Man kann sich hier mit dem kleinst möglichen Betrag (1) als AK behelfen.
Kann man natürlich so machen, nur die Performanceberechnung in PP ist dann natürlich nicht mehr richtig.
Da sollte man sich also nochmal fragen, warum man PP nutzt. Wir können es nicht häufig genug sagen, PP ist halt nicht zur Steuerberechnung gedacht, sondern zur Performanceberechnung.
Ich rate dazu, in PP Vorgänge so zu buchen, wie sie angefallen sind. Einen Vorgang in PP nach steuerlichen Gesichtspunkten zu behandeln, bevor Steuern real angefallen sind, halte ich nicht für sinnvoll.
Es sollte nur ein Hinweis sein, dass es da Unterschiede gibt.
Allerdings verstehe ich gerade nicht, wie sich das auf die Performanceberechnung auswirkt.
Für das einzelne Wertpapier sicherlich - aber für die Gesamtperformance?
Es macht einen Unterschied, ob Du Wertpapiere kaufst oder einlegst.
Wenn es für einzelne Wertpapiere einen Unterschied macht, macht es auch einen Unterschied für die Gesamtperformance. Es sei denn, Du blendest die betroffenen Wertpapiere aus der Betrachtung aus.
Das Thema war hier schon oft - kann dem aber nicht ganz folgen.
Die Abspaltung eines Unternehmensteils ist ja per se keine Ausschüttung, sondern man hat anschließend den gleichen Anteil nur unter zwei verschiedenen Namen.
Der Wert des SpinOffs wird ja vom Kurs der Altaktie abgezogen.
Hier wurde auch schon argumentiert, das wäre bei einer Dividende genauso, sind aber zwei völlig unterschiedliche Vorgänge.
Einen SpinOff als Dividende zu buchen verfälscht außerdem m.M. nach die Erträge.
Lasse mich aber gerne überzeugen…
Das ist falsch. Richtig ist, dass ein Unternehmen eine Dividende in Form von Aktien an die Anleger abgibt.
Es ist exakt gleich. Es wird nur anders abgewickelt. Das Unternehmen könnte den Spin-off genauso an der Börse verkaufen und den Anteilseignern dann den Erlös auszahlen.
Warum sollte Dich jemand überzeugen wollen?
Du findest alle Infos dazu in den entsprechenden Fäden. Welche Schlüsse Du daraus ziehst, musst Du selbst entscheiden.