Wie bilde ich korrekt einen Spin-off ab?

Welches Datum hat der Verkauf?

Der Unterschied ist einfach, dass die Dividende in Cash ausbezahlt wird und entsprechend in der Übersicht der “Zahlungen” auftaucht.
Erhalte ich Aktien, bräuchte es eine “Spinoff” Buchung, die dasselbe macht wie die Dividendenbuchung, nur ohne den Cashanteil den es ja nie gegeben hat.

Wo findest du die 84,56$? Ich finde dort $85,12. Zudem überlege ich, ob nicht der Wert vom 29.9. der “richtige” wäre. Zu dem Zeitpunkt wurde der Spin Off ja abgeschlossen und entspricht somit dem unverfälschten Wert von Veralto?

Es geht darum, die zugrundliegenden Prinzipien hinter Spin-Offs, Carve-Outs und Split-Offs zu erkennen und entsprechend zu buchen. Was dann auch zu einem betriebswirtschaftlich richtigem Ergebnis führt.

Ich kann mir kaum vorstellen, dass es sinnvoll ist für sämtliche denkbare Einzelfälle gesonderte Buchungsmasken zu programmieren. Zumal es faktisch unmöglich ist, dies für alle denkbaren Variationen zu leisten.

Viele Grüße, Laura

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Es geht doch gar nicht um sämtliche Einzelfälle. Splits und Spin Offs sind nun wirklich nichts besonders ungewöhnliches.

Mich wundert eben die Darstellung, dass es über die Dividende betriebswirtschaftlich korrekt wäre. Das sehe ich eben genau nicht so, da die Dividende als Cashzahlung gebucht wird, was faktisch nicht der Fall ist und zu einer falschen Darstellung führt. Beim Konto ist das ein Nullsummenspiel, aber für sämtliche Dividendenbuchungen und damit verbundene Berechnungen (z.B. Dividendenrendite des Unternehmens) passt es dann eben nicht mehr.

Éin Spin-off ist betriebswirtschaftlich nun mal eine Dividende. Weil in PP ein Depot mit einem Verrechnungskonto verknüpft ist und alle Berechnungen auf dieser Basis erfolgen, ist das Ergebnis dann korrekt, wenn Du Vorgänge so einträgst, dass die zugrundeliegenden Prinzipien korrekt dargestellt sind.

Wenn Du das später nachvollziehen willst, kannst Du entsprechen Vermerke im Notizfeld machen.

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Wie ich geschrieben habe, auf Ebene des Kontos ist das korrekt. Der Meinung bin ich auch.

PP bucht aber bei “Dividende” eine “Bardividende”. Und dieses Vermischen von Cash mit einer wertveränderlichen Aktie kann mir niemand als (betriebswirtschaftlich) korrekt verkaufen.

In Konsequenz ist die Auswertung der Dividenden des abgegenden Unternehmens nutzlos, da unterstellt wird ich hätte die Wertpapiere zum von mir gewählten Kurs verkauft. Analog gilt das fürs Gesamtdepot, da ich aus der Auswertung Zahlungen die Wertpapiere herausrechnen muss.

Sieht man schön in deinem Screenshot bei der Dividendenrendite.

Im Endeffekt müsste man beim späteren Verkauf der erhaltenen Aktien die Höhe der Dividendenzahlung entsprechend korrigieren.

Es bräuchte nicht mal eine spezielle Dividendenart. Eine renditewirksame Einlieferung würde den Zweck auch schon erfüllen. Dort trage ich den Einstandskurs ein und bin fertig. Wer es gerne mit den Dividenden verrechnen möchte, kann es auf dem anderen Weg lösen.

Es ist buchhalterisch eine Bardividende. Entsprechend verbucht PP den Barwert. Dass die Dividende faktisch in der selben Sekunde als Wertpapier eingebucht wird ändert nichts an der Performance. Wenn sich dann der Wert des Spin-offs zukünftig ändert, hat das nichts mit der Performance des abgebenden Unternehmens zu tun. Du hast die Dividende faktisch neu angelegt und damit beginnt ein neues Spiel.

Wenn Du in PP eine Maske Spin-offs einbuchen hättest, würde sich im Maschinenraum von PP nichts anderes abspielen, als das was jetzt manuell verbucht wird.

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Das verstehe ich nicht. Was glaubst Du denn was da stehen würde, wenn ich den selben Vorgang mit einer anderen - vereinfachten - Eingabemaske eintragen würde?

Wenn Du eine Maske für jede Art Dividende brauchst, dann brauchst Du letztlich auch eine Maske für in Naturalien ausgezahlte Dividenden. Denn auch das gibt es. Und auch das kannst Du jetzt schon jetzt korrekt in PP einbuchen.

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Moin in die Runde,

ich finde es immer wieder faszinierend, wie beharrlich und kreativ versucht wird, irgendeinen Weg zu finden, Buchungen seine Gefühle befriedigen zu wollen.

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Wieso sollte es eine Bardividende sein?
Du hast keine Möglichkeit die eingebuchten Wertpapiere zum Einstandspreis zu liquidieren. Somit passt auch die Performance nicht mehr, da du plötzlich Cash mit einem fixen Wert mit einem Asset mit veränderlichem Wert vermischt.

Die korrekte Dividendenrendite, so wie von jedem Unternehmen berechnet: Bezogen auf die in Cash (=auf dem Konto eingegangenen) ausgeschütteten Dividenden.

Für jeden Fall braucht es m.E. keine Maske, man braucht das Thema nicht komplizierter zu machen. Es reicht zwischen Cash (=Geld geht auf dem Verrechnungskonto ein) und nicht-Cash zu unterscheiden. Für den Calida Schlafanzug kann ich mir dann ein “Wertpapier” erzeugen und dieses “kaufen”.

Auch da hast du heute schon das selbe Problem der Wertfeststellung.

@Harry_Hirsch
Ich vermute zwar, dass du mich meinst - von Gefühlen kann hier aber keine Rede sein. Meine Auswertung “Zahlungen” und die Dividendenrendite ist objektiv und ganz unemotional falsch. :wink:

Ich weiß nicht, warum ihr euch auf Dauer so verhakt. Die Buchung von Spin-offs über Dividendenzahlungen zu simulieren, ist sicherlich nicht falsch, aber lediglich ein Workaround.
Die Bank verbucht einen Spin-off in den meisten Fällen nach der Fußstapfenmethode, dh., dein persönlicher Kaufpreis der Ursprungsaktie wird im Verhältnis des Spin-offs auf die alte und die neuen Aktien neu aufgeteilt. Das macht man in PP einfach durch Ausbuchen zum alten Einstandspreis und Einbuchen der beiden neuen Aktien zu den neuen ausgerechneten Einstandspreisen. Das geschieht dann in PP absolut Performanceneutral, verfälscht keine Dividendenstatistik und hilft sogar den Gewinn bei Verkauf im Blick zu halten, sofern man sich für Steuern interessiert. Und ja, PP ist kein Steuerprogramm, aber man kann super dennoch Käufe und Verkäufe steueroptimal darüber im Blick halten und entsprechend handeln.

PS
Steht eigentlich alles schon ziemlich weit oben im Faden

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Danke für den Hinweis, muss ich mir noch mal anschauen - hatte nur den Workaround gesehen und der war einfacher zu rechnen wie die Einstandskurse auf zu teilen. :sweat_smile:

Vom Prinzip klingt das was du schreibst genau nach dem was ich suche. Sofern ich mich nicht verrechne…

Hallo zusammen,
ich habe eine Frage zu diesem Geschenk: Brookfield Infrastructure Just Gave Investors a Gift | The Motley Fool

In der Buchungsanzeige von Comdirect steht zwar: ENTFLECHTUNG/SPIN OFF, aber auch: “aufgrund Ihres Bestandes in Brookfield Infrastr. Partn. L.P Wertpapier-Kenn-Nr. A0M74Z haben wir Ihrem Depot beigefügt: Brookfield Infrastructure Corp Wertpapier-Kenn-Nr. A2P1K0 im Verhältnis: 9 zu 1.”

“Gutschrift der Brookfield Infrastructure Corp. Aktien im Verhältnis 9 zu 1
wegen einer Kapitalentflechtung per 31.03.2020, gem. Beschluss der
Generalversammlung. (Die angefallenen Aktienbruchteile werden in bar vergütet.)”

Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob das wie ein richtiger Spin off gemäß Wie bilde ich korrekt einen Spin-off ab? - #272 by Ragnar zu behandeln ist, oder ob die neue Aktie einfach als “Geschenk” hinzugefügt wurde.

Wie kann man herausfinden, was hier genau passiert ist und wie es zu buchen ist?

Vielen Dank vorab

Das ist ganz einfach: Geschenke gibt es nicht.

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Da hast Du Recht @chirlu

Ich habe mir jetzt folgendes überlegt:
Ich schaue mir die Schlusskurse am Spin-off Tag an und was ich nach dem Spin-off bekomme:
Danach habe ich 20 Stück A0M74Z (BIP) und 2,222 Stück A2P1K0 (BIPC), wobei 0,222 von BIPC aufs Girokonto ausgezahlt werden.

Was ich für die 0,222 Stück ausbezahlt bekomme, das weiß ich.
Dann multipliziere ich den Schlusskurs von BIP x20 und den Schlusskurs von BIPC x 2. Ich rechne alles zusammen.

BIP 20 x 21,89 EUR = 437,80 EUR Depot (Einlieferung)
BIPC 2x 19,80 EUR = 36,26 EUR Depot (Einlieferung)
BIPC 0,222 x 35,40 EUR = 7,86 EUR auf Girokonto (wurde ausgeliefert und wird nicht wieder eingeliefert)

Und den Betrag, den ich nach dem Spin-off auf BIP, BIPC und Konto habe, den entnehme ich vor dem Spin-off in Form von 20x BIP im Wert von 485,26 EUR (per Auslieferung).

Damit wäre der Spin-off m.E. performanceneutral und würde keine Dividenenstatistiken, Gebühren oder Steuern verfälschen.

Was haltet ihr von diesem Ansatz? Habe ich etwas nicht beachtet? Was spricht dagegen? Ich würde mich über ein Feedback freuen.

@ DonQuijote

Wieso willst Du Deine Performance verfälschen indem Du Spin-offs performanceneutral verbuchst?

Viele Grüße, Laura

Hi @Laura,

chirlu hat ja gestern geschrieben:

Im Moment gehe ich davon aus, dass man das neue Unternehmen nicht zusätzlich (als Dividende) geschenkt bekommt, sondern das ursprüngliche Unternehmen bzw. dessen Aktien am Ex-Tag des Spin-offs so viel an Wert verlieren, wie in dem Zuge dem neuen Unternehmen zugeschrieben werden.

Am Ex-Tag wir der Buchwert der abgespaltenen (neuen) Gesellschaft vom Kurs der alten Aktien abgeschlagen.

So als würde man von einer Pizza ein Stück herausschneiden und auf einen anderen Teller legen, aber insgesamt bleibt es gleich viel Pizza. Das meine ich mit “performanceneutral”.

Sagen wir, ich habe mit der ursprünglichen Aktie bis zum Spin-off 50 Euro Gewinn gemacht. Ich glaube nicht, dass sich das durch den Spin-off ändert. Und deshalb hätte ich das eben trotz des Spin-offs gerne weiterhin so in PP. Es gibt ja eigentlich erst am Ex-Tag eine Veränderung in meinem Portfolio.

Viele Grüße

Hallo DonQuijote,

wenn du 7,86 EUR erhalten hast, sind 0,222 Anteile 7,86 EUR wert und 2,222 Anteile sind 78,67 EUR wert und 2 Anteile sind 70,81 EUR wert.

Du buchst also eine Dividende i.H.v. 78,67 EUR und einen Kauf von 2 Stück zu insgesamt 70,81 EUR. An A0M74Z brauchst du nichts zu ändern, dafür sorgt der Kurs schon selber.

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@DonQuijote

Das ist auch der Fall, wenn Dir eine Bardividende ausgezahlt wird - der Wert des Unternehmens verringert sich um den ausgeschütteten Betrag. Und zwar unabhängig davon, in welcher Form die Dividende ausgeschüttet wird.

Das ist richtig. Und genau deswegen muss klar sein, das der Wert der beiden Kuchenstücke sich am EX-Tag gegenseitig bedingt. Wenn Du ein Stück Kuchen entnimmst und woanders wieder ein Kuchenstück einlegst führt das hinsichtlich der Performanceberechnung zu falschen Ergebnissen.

Viele Grüße, Laura

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