Wie bilde ich korrekt einen Spin-off ab?

Hallo zusammen auf Portfolio Performance,

ich nutze PP schon seit mehreren Jahren und bin begeistert und dankbar für diese Entwicklung! Nun habe ich zum ersten mal den Fall eine Antwort auf meine Frage nicht im Forum gefunden zu haben.

Wie bilde ich korrekt einen “Spin-off” ab?

Die Gesellschaft hat einen sogenannten Spin-off durchgeführt. Was bedeutet das Bruchteile einer neuen Aktie meinem Bestand hinzugefügt wurden. Da diese nicht an der Börse handelbar sind, wurden diese Anteile durch meinen Broker direkt verkauft und ich habe den entsprechenden Gegenwert dafür erhalten. Die eingebuchten Wertpapiere gelten laut Info meines Brokers als neu angeschafft und stellen eine steuerpflichtige Sachdividende dar.

Lege ich diese Aktie nun neu an mit dem Kaufwert 0,00 EUR und den entsprechenden Verkaufswert oder lass ich es als Dividende der entsprechenden Position laufen ohne die Aktie neu anzulegen? Vielen Dank im Voraus!

Ich würde den Verkaufserlös als Dividende des bestehenden Papiers buchen und mir in den Notizen einen entsprechenden Vermerk machen.

Für den beschriebenen Fall hätte ich es genauso gemacht.
Aber wie jetzt beim Siemens => Siemens Energy Spin-Off abbilden?
Hier gab es handelbare Aktien zum Spin-Off, die ich auf der einen Seite eigentlich gerne mit 0€ Kaufkosten abbilden würde (was gar nicht geht), auf der anderen dann aber eine unendliche Performance auf diese Papiere hätte.

Habe die Energy nun mit < 1cent das Stück “Eingeliefert”. Trifft es dann doch am Besten.

Ich würde wohl eine Dividende anlegen in Höhe des Eröffnungskurses der neuen Aktie und die davon kaufen.

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das ist besser als meine 0€ Einlieferung. Danke für die eigentlich simple Idee!

Hallo zusammen

vielen Dank für die Hinweise. Auch ich würde gerne den Spin-off von SIEMENS ENERGY in PP bestmöglich abbilden - bei der „Dividenden-Lösung“ gefällt mir allerdings nicht, dass hierdurch die Erträge / Dividenden „verfälscht“ werden.

Freue mich, wenn es hier für das Problem noch eine galantere Lösung gäbe.

Viele Grüße!

Was für einen Vorschlag zur Lösung hättest du denn? Nur zu sagen “das gefällt mir nicht” und “lasst euch was einfallen” hilft nicht weiter.

VG
Marco

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Lieber Marco,

Ich habe es aktuell mit einer Steuerrückerstattung gelöst.

Viele Grüße!

Was spräche dagegen, wenn man die Spin-off Aktien als Einlieferung mit dem Ausgabepreis als Kaufpreis einbucht?

Der Wert der Siemens-Aktien hat sich ja nicht verändert, deshalb würde ich dort gar nichts buchen.

Hallo zusammen,

Man könnte es doch auch so abbilden, wie es (wahrscheinlich die meisten) Broker abbilden:

Bei mir wurde der komplette Bestand (nehmen wir mal im Beispiel 10 Aktien zu 108,96 €) an Siemens - Aktien ausgebucht und zu 2/3 des Wertes (72,64 €) wieder eingebucht.
Danach wurde die Hälfte des Bestandes (5 Aktien) zusätzlich mit demselben Wert (72,64 €) auf Siemens Energy eingebucht.

Der Gesamtwert der beiden Bestände stimmt somit, es ergibt aber zumindest aktuell ein etwas verwirrendes Bild bei der Performance. Denn der aktuelle Kurs der Siemens Energy Aktien ist natürlich deutlich schlechter als 72,64 €, während Siemens deutlich überperformed.

Ich weiß nicht, ob hier noch eine Korrektur der Einstandskurse erfolgt, meines Erachtens könnte man es aber mit diesen Bestandsbewegungen ebenfalls abbilden.

Oder habe ich einen Denkfehler?

Vor dem Problem mit Siemens Energy stehe ich auch gerade…
In der Nachricht der ING heißt es:
„Die Einbuchung erfolgte steuerneutral. Das heißt, die ursprünglichen Anschaffungskosten werden auf die neuen Bestände aufgeteilt. Die Einbuchung erfolgte i.V. 2:1 auf Ihren Bestand in der WKN 723610.“

Buchung eines Siemens-Verkaufs und Wiedereinbuchung zu 2/3 dürfte nicht die Lösung sein. Dann wäre der Einstandswert der neuen Aktie ja 2/3 des aktuellen Kurswertes und nicht 2/3 des Einstandswertes der Siemens-Aktie.

Beispiel:
Einstandswert Siemens vor Spin-Off lt. Depotauszug: 89,418
Einstandswert Siemens und Siemens Energy nach Spin-Off (2/3) lt. Depotauszug: 59,612
Einstandswert bei Verkauf Siemens zu 109,96 am 28.9. und Neu-Einbuchung zu 2/3: 73,307

Auch die Eingabe der Siemens Energy mit dem ersten Börsenwert wäre falsch.

Ich würde jetzt tatsächlich in PP die Siemens Energy mit dem Einstandswert aus dem Depotauszug einbuchen. Den Gegenwert der Siemens Energy Einbuchung würde ich dann als Dividende auf die Siemens-Aktie buchen, dann stimmt auch die Abbildung meines Verrechnungskontos wieder. Das Geld für den „Kauf“ der Siemens Energy muss ja irgendwo her gekommen sein.
Versteuert wird diese „Dividende“ dann später beim Verkauf der Siemens-Aktie. Da der Einstandspreis durch den Spin-Off gesenkt wurde, fällt der zu versteuernde Gewinn ja entsprechend höher aus.
Allerdings weicht der Einstandswert der Siemens-Aktie in PP dann vom Einstandswert in meinem Depotauszug ab. Ich glaube, damit kann ich leben. Oder hat noch jemand eine bessere Idee?

Sicher hat der sich verändert – du siehst im Chart deutlich einen Sprung. (Auch wenn der nicht so hoch ist, wie er rechnerisch sein müßte. Bedingt wohl einerseits durch den allgemeinen Kursanstieg gestern und andererseits durch psychologische Effekte.)

Ansonsten spräche noch dagegen, daß es dann so aussieht und in die Berechnungen so eingeht, als hättest du neues Geld angelegt, was nicht stimmt.

Nach der steuerlichen Aufteilung würde ich mich nicht richten, da sie offenkundig wirtschaftlich abwegig ist. Und die steuerliche Behandlung läßt sich mit PP ohnehin nicht sinnvoll abbilden; insbesondere, falls die Siemens-Aktien aus mehreren Käufen stammen.

Hallo zusammen,

hier die Antwort meines Brokers auf meine Anfrage hierzu:

"Im Rahmen dieser Maßnahme kam das so genannte Fußstapfenprinzip zur Anwendung.

Dies führte dazu, dass die Anschaffungskosten der alten Aktien auf die alten und neuen Aktien aufgeteilt werden und sowohl die alten, als auch die neuen Werte das gleiche Anschaffungsdatum erhalten.

Zur Verdeutlichung möchten wir Ihnen folgendes Beispiel zur Verfügung stellen.

Beispiel:

Kauf 120 A-Aktien am 01.03.2010 zu einem Kurs von 27 EUR / Stk.
Entflechtung / Spin-Off im Verhältnis 10 : 1
Erhalt von zusätzlichen 12 Stk. der neuen B-Aktien mit Anschaffungsdatum 01.03.2010

Die ursprünglichen Anschaffungskosten von 3.240 EUR (120 Stk. * 27 EUR) werden jetzt entsprechend dem Bezugsverhältnis auf die A und die B-Aktien aufgeteilt.

Somit betragen die Anschaffungskosten für die 120 A-Aktien nun nur noch 2.945,45 EUR (24,55 EUR / Stk.) und für die 12 B-Aktien 294,54 EUR (24,55 EUR / Stk.)"

Insofern scheint mir das Vorgehen korrekt, das würde aber auch heißen, dass man die Buchungen wie oben angeführt auch in PP durchführen müsste und dies nicht als Dividende abbilden dürfte.

Der Spin-off ist dann auch vorerst steuerneutral, nur dass der Einstandskurs der Siemensaktie niedriger und die zukünftige Steuerlast dann höher ausfallen wird. Gleichzeitig ist der Einstandskurs der Siemens Energy Aktie verhältnismäßig hoch, so dass keine bzw. eine geringere Steuerlast entsteht.

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Wieso würde es das heißen?

Wenn du 100 Euro Ausschüttung aus einem Aktienfonds bekommst, „müßtest“ du dann auch nur 70 Euro buchen, weil der Rest ja für die Steuer nicht existiert?

Mein Interesse bei PP ist es, die wirtschaftliche Entwicklung meiner Anlagen nachzuvollziehen. Nicht irgendwelche Steuerseltsamheiten.

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Ich bezog mich hierbei auf meinen Beitrag (Nr. 10) von oben, nur falls das falsch verstanden wurde.

Bei mir wurde der komplette Bestand (nehmen wir mal im Beispiel 10 Aktien zu 108,96 €) an Siemens - Aktien ausgebucht und zu 2/3 des Wertes (72,64 €) wieder eingebucht.
Danach wurde die Hälfte des Bestandes (5 Aktien) zusätzlich mit demselben Wert (72,64 €) auf Siemens Energy eingebucht.

In meinem Modell würdest Du die Steuer dann natürlich buchen, aber eben erst bei Verkauf der Siemens - Aktie, so ist ja schließlich auch der Geldfluß in der Realität.

Ich habe bei PP dieselbe Motivation uns meines Erachtens ist es dann korrekt abgebildet.

Da bin ich eben anderer Ansicht:

Die Siemens-Energy-Anteile sind einfach nicht gleich viel wert wie die Siemens-Anteile (weder vor noch nach der Abspaltung).

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Meine Sicht- und Vorgehensweise:

Angenommen es sind 100 Siemens zum Einstandspreis von 3000 € vorhanden.

Split 2:1 in Siemens Energy:
3000 * 0,6666666 = 2000 € Siemens Anteil.
3000 * 0,3333333 = 1000 € Siemens Energy Anteil.

Aus der Siemens Position müssen jetzt irgendwie diese 1000 € als Cash generiert und dann wieder in Siemens Energy investiert werden.

Buchung 1: Für Siemens 1000 € als Dividende (oder als Steuerrückerstattung!) buchen, damit dieses Geld auf dem Verrechnungskonto landet.
Buchung 2: Mit diesen 1000 € dann über eine Kaufbuchung 50 Siemens Energy kaufen. Ein aktueller Kurs interessiert hierbei nicht.

Am Ende ist das Verrechnungskonto ausgeglichen und 50 Siemens Energy im Depot. Den Einstandspreis für die Siemens Aktien ändert dies IMHO nicht. Ich habe ja keinen Cent mehr investiert oder davon zurück bekommen. Der aus den Siemens Aktien generierte Cash Betrag müsste sich über einen fallenden Siemens Kurs in einer Verminderung des Marktwertes der Siemens Position ausdrücken. Macht er aber zur Zeit (noch) nicht im vollen Umfang :wink:

Dass die Dividendenbuchung meine geliebte Dividendenübersicht verfälscht, ärgert mich auch. Ich habe deshalb lieber eine Steuerrückerstattung gebucht. Dann ist das mehr „unter der Decke“…

Genauso habe ich es jetzt auch gemacht. Dividende in Steuerrückerstattung umgewandelt, damit die Dividenen Sicht wieder stimmt. Steuern interessieren mich bisher nicht :wink:

Den Einstandspreis in PP würde ich bei Siemens auch nicht anfassen und bei Energy habe ich ihn jetzt auf 22€ gesetzt.

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Es ist ja inhaltlich nicht abwegig, den Abschlag von 6,05 pro Siemens-Aktie als „Sonder-Dividende“ zu sehen, die halt nicht in Cash kommt, sondern direkt als „Siemens Energy AG“ Aktien „geliefert“ wird.

Insofern macht es richtig Sinn, eine Dividende in höhe von n (SIE Aktien) * 6,05 als steuerfreie Dividende zu verbuchen und gleichzeitig die zugebuchten Siemens Energy zu „kaufen“. Damit ist es m. E. in PP optimal abgebildet, denn der Fokus in PP liegt auf Performance, nicht auf Steuer.

Eine Verbuchung als Steuerrückerstattung verfälscht die Fakten, denn dieser Betrag wird nicht vom Finanzamt „geschenkt“, sondern wurde von Siemens „erwirtschaftet“.
Ebenso sehe ich keinen Sinn in einer Einlieferung von Siemens Energy, denn ich setze ja die „Sonderdividende“ dafür ein, ab 28.9.20020 mit Siemens Energy an den Start zu gehen. Die muß man also als Kauf erfassen.

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