Aktienoptionen als Gehaltsbestandteil

Hallo Zusammen,

Ich bekomme von meinem Arbeitgeber regelmaessig call optionen auf Aktien des Unternehmens als Teil meines Gehalts. Diese uebe ich ueblicherweise nicht sofort aus wenn ich sie bekomme, sondern erst wenn ich sie verkaufen moechte, da unser Kurs sehr volatil ist und ich vermeiden moechte Steuern auf Buchgewinne zu zahlen. Dieses Halten von Optionen die ich auch ausueben koennte ist aber im Endeffekt eine Spekulation mit einem Einzelwert, und ich moechte gern die Rendite davon in PP zusammen mit meinen restlichen Investments tracken.

Beim Ausueben der Optionen zahle ich einen Strike Price, sowie Steuern auf den Geldwerten Vorteil zwischen diesem und dem aktuellen Kurs. Beim Verkauf wiederum Kapitalertragssteuern auf die Differenz zwischen dem Kurs beim Ausueben und dem Verkaufspreis.

Ich habe versucht den Strike Price als Gebuehr, und die Steuern beim Verkauf in den entsprechenden Feldern anzugeben, aber das verzerrt massiv die Renditeberechnung weil beides als Verlust gerechnet wird. Da ich die Optionen aber ja nicht kaufe sondern als Einkommen beziehe sind das aber keine Verluste fuer mich und ich moechte sie nicht mit tatsaechlichen kursgewinnen und verlusten vermischen.

Hat jemand eine Idee wie man dieses Szenario verbuchen koennte sodass Strike Price und Einkommenssteuer nicht in die Renditeberechnung einfliessen?

Es ist die Frage was du sehen möchtest, nüchtern betrachtet ist es ein Kauf zu vergünstigten Konditionen. Kauf zum Ausübungspreis zzgl. Steuern und Verkauf zum Preis abzgl. Steuern.

Aha, du wirst also nicht mit Optionen anstelle Geld bezahlt? Die Alternative wäre das du das Geld ausbezahlt bekommst und dafür Optionen kaufst.

Interessante Punkte, danke fuer deine Antwort.

Die Optionen werden mir direkt ausgehaendigt, ich kaufe sie nicht.

Was ich abbilden moechte ist der Fakt das die Differenz zwischen Strike Price und dem Kurs an dem Tag wo ich die Optionen erhalte ein Gehaltsbestandteil ist, die Differenz von diesem Kurs zu dem Kurs an dem Tag an dem ich verkaufe jedoch ein Spekulationsgewinn. Ich koennte die Optionen ja sofort ausueben und die resultierenden Aktien verkaufen, entscheide mich aber bewusst dagegen und zoegere den Verkauf hinaus weil ich darauf wette das unser Kurs noch steigt. Diese Wette moechte ich in meiner Portfolio Performance beruecksichtigen, den Rabatt den ich durch die Option auf den Kurs bekomme wenn ich die Optionen erhalte aber nicht weil das ausserhalb meiner Kontrolle liegt und eher ein Privileg ist was sich aus meinem Arbeitsverhaeltnis ergibt, so wie auch mein Gehalt.

Das Hauptproblem was ich habe ist, das 2 verschiedene Arten von Steuern anfallen, bei denen ich nicht genau weis wie ich die verbuchen soll

  1. Einkommensteuer auf die Differenz Strike Price zu Kurs zum Zeitpunkt der Ausuebung
  2. Kapitalertragssteuer auf die Differenz Kurs zum Zeitpunkt der Ausuebung und Kurs zum Zeitpunkt des Verkaufs.

Das eigentliche Erhalten der Option ist aber kein steuerbares Ereignis. Aus Performance Sicht muss ich aber die Steuer und den Strike Price dort verbuchen wo ich die Option erhalten habe, ansonsten habe ich ja mehr Vermoegen auf Papier als wirklich der Fall ist solange ich Optionen halte die ich noch nicht ausgeuebt habe.

Nach deinem Kommentar bin ich nochmal in mich gegangen und habe mir folgendes ueberlegt:

  • Ich verbuche die Optionen bei Erhalt als Einlage zum aktuellen Kurs
  • Ich verbuche gleichzeitig eine Barentnahme in Hoehe des Strike Price und der fiktiven Steuer die ich zahlen wuerde wenn ich sofort ausgeuebt und verkauft haette.
  • Ich verbuche das Ausueben als Verkauf und gebe dort die Differenz an Steuer zu der Summe an die ich bei Erhalt der Option als fiktive Steuer gezahlt habe.
  • Falls ich bei Ausuebung nicht verkaufe verbuche ich sofort wieder einen Kauf zum selben Kurs, und beim Verkauf dann die Kapitalertragssteuer auf die Differenz zum Kurs bei Ausuebung.

Das ist zwar etwas kompliziert, und die steuer die ich zu anfang verbuche gibt es nicht, aber dafuer habe ich die Aktien immer zu ihren echten Kursen im Depot und muss nicht anfangen fantasiekurse zu erfinden um meine komplizierte Steuersituation abzubilden. Auch wirkt sich die Differenz der tatsaechlich gezahlten Steuer zu dem was ich am vesting date haette zahlen muessen auf die Performance aus, was auch richtig so ist weil das was ich mache ja effektiv auch Steuergestaltende Spekulation ist.

Klingt das fuer dich schluessig oder hast du eine bessere Idee?

Hallo zusammen, ich bekomme von meinem Arbeitgeber Restricted Stock options. Kann man das ganz denn vielleicht über eine Formel abbilden in PP? Ich kann nämlich nicht die options in Aktien umtauschen, sondern nur innerhalb von 10 Jahren verkaufen und quasi die Differenz als Gewinn mitnehmen.

Formel wäre also eigentlich:
{Kurs (aktuell) - Kurs (zum Grant Date)}/2 (wegen der zu entrichtenden Einkommenssteuer)

Kann man sowas vielleicht hinterlegen und damit auch gleichzeitig das o.g. Problem des Erstellers lösen?

Meinst du evtl. Restricted Stock Units? Von Restricted Stock Options hab ich noch nie gehoert. RSUs sind doch einfach nur aktien, die du nach einem festgelegten vesting schedule bekommst. Dann kannst du die einfach als Einlage an dem tag buchen wo du sie erhaelst, zu dem kurs den sie da haben. Steuern kannst du als entnahme am selben tag verbuchen. Und dann halt sobald du verkaufst ganz normal als verkauf mit evtl angefallener kapitalertragssteuer.

Danke für Deine Antwort. RSUs bekomme ich auch, die kann ich leicht abbilden im Portfolio…wie du es ja auch beschreibst.
Ich bekomme aber auch die RSOs, bei denen ich eben nur die Gewinn mitnehmen kann, wenn ich wieder verkaufe. Formel wir oben beschrieben.

Könnte man denn in PP eine Formel hinterlegen, bei der ein Wert x eben der aktuelle Aktienkurs ist?

@driest Warum verbuchst du die Steuern als “Entnahme” und nicht als “Steuern”?

Mutmaßlich, weil es ja keine Steuer auf Kapitalerträge ist.