Nach Einlieferung Steuerzahlung trotz realisierten Verlusts

Hallo,
ich habe eine Verständnisfrage zu Steuerberechnung nach einer Einlieferung. Ich denke, die Frage hat auch stark mit FIFO zu tun.

Sachverhalt:

Ich habe im August 2022 387 Stück eines Wertpapiers kostenlos eingeliefert bekommen und als Einlieferung mit dem Kurswert in PP eingetragen.

Tag A, Trade 1: Ich habe 716 Stück dazu gekauft und am selben Tag 716 Stück wieder verkauft (zwar kurstechnisch im Plus, aber ich habe darauf unvorhergesehen viel Steuern gezahlt, sodass es letztllich ein Verlusttrade wurde - ja das war dumm. Ich weiß, dass ich damit die “ersten” eingelieferten 387 Stück verkauft habe und von den dazugekauften 716 Stück noch 329 Stück).
Dann hatte ich wieder 387 im Bestand.

Tag B, Trade 2: Ich habe 1080 Stück gekauft und am selben Tag wieder 1.080 Stück verkauft. Nach FIFO also die 387 Stück vom 1. Trade und 693 Stück von den neu dazu gekauften. Hier blieb es nach Steuern bei einem Gewinn.

Nun waren und sind aktuell wieder 387 im Bestand.

Nun zum Problem:
Unter Trades werden diese Vorgänge (Einlieferung und die beiden Trades 1 & 2) vermutlich nach dem FIFO-Prinzip wie folgt zusammengefasst:

Also habe ich steuerlich theoretisch einen hohen Verlust von über 2.356,79 EUR “realisiert”.
In den Buchungen und bei den Steuern spiegelt sich das aber nicht wieder. Hier sieht man die einzelnen Transaktionen und was mir an Steuern tatsächlich abgezogen wurde:

Meine Fragen:
Wie kommt PP unter Trades bei der ersten zusammengefassten Transaktion auf den Einstiegspreis von 3.202,41 EUR gegenüber einen Ausstiegspreis von 845,62 nach Steuern?
Rechnerisch stimmt es zwar: Der Kurswert der Einlieferung der 387 Stück war 2.742,67 EUR. Mit dem Kauf der weiteren 329 Stück zu rund 1,40 EUR gibt das in Summe in etwa diesen Einstiegspreis, auf den Cent genau passt es irgendwie nicht, egal.

Die Einlieferung habe ich aber doch “geschenkt” bekommen?

Wenn ich also steuerlich einen Verlust von 2.356,79 EUR gemacht/realisiert habe, wie kann ich das geltend machen? Schließlich wurden mir für beide Trades 1 und 2 Steuern abgezogen, als hätte ich Gewinn gemacht, und die Einlieferung wurde dabei ignoriert.

Vielen Dank an alle, die sich das durchgelesen haben und mir helfen können.

Und wie kommt das?

Es gibt nichts geschenkt …

Wenn du selbst sagst, dass es rechnerisch stimmt, was ist dann deine Frage?

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Hallo Nea4u,

zu dem Thema “geschenkte Aktien” gibt es hier im Forum schon einige Stellungnahmen, was chirlu ja auch passend zusammengefasst hat.

Du müsstest dir die Buchungen noch mal anschauen. Ich sehe gerade nicht, warum du für den Verkauf am 23.12.2022 um 10:47 Steuern bezahlen musstest.
Und auch der Verkauf vom selben Tag um 13:36 müsste über den Verrechnungstopf steuerfrei bleiben (aber da weiß ich nicht, ob alle Banken Verrechnungstöpfe führen order sogar führen müssen)

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Die Einlieferung war eine Sonderdividende von AMC via Ausgabe neuer Aktie. Man bekam so viele APE-Vorzugsaktien geschenkt, wie man AMC-Stammaktien besaß.
Natürlich hat sich dann der AMC-Kurs gesenkt, aber das hat ja mit dem Papier APE und den Steuern auf deren Verkauf nichts zu tun.

Wenn du selbst sagst, dass es rechnerisch stimmt, was ist dann deine Frage?

Die Frage ist, warum die erste Transaktion, der Verkauf von 716 Stück, zu einem derartigen Verlust von 2.356,79 EUR führt. Denn ich hatte ja für die Einlieferung vorher keine Kosten und die realisierten 845,62 EUR nach Steuern dürften doch eigentlich nicht einem “Einstiegspreis” von 3.202,41 gegenüber gestellt werden, wenn ich für die ersten 387 Stück der verkauften 716 Anteile gar keinen Einstiegspreis bezahlt habe…

Die Frage ist außerdem der doppelte Abzug:

Wenn ich also steuerlich einen Verlust von 2.356,79 EUR gemacht/realisiert habe, wie kann ich das geltend machen? Schließlich wurden mir für beide Trades 1 und 2 Steuern abgezogen, als hätte ich Gewinn gemacht, und die Einlieferung wurde dabei ignoriert.

Wie Harry_Hirsch völlig zutreffend zusammenfasst:

Ich sehe gerade nicht, warum du für den Verkauf am 23.12.2022 um 10:47 Steuern bezahlen musstest.
Und auch der Verkauf vom selben Tag um 13:36 müsste über den Verrechnungstopf steuerfrei bleiben (aber da weiß ich nicht, ob alle Banken Verrechnungstöpfe führen order sogar führen müssen)

Ganz genau das frage ich mich eben auch… Die Bank kennt definitiv die Einlieferung und bewertet die Anschaffungskosten mit Null. Die steuerliche Berechnung über den Trade 1 (Verkauf der 716 Stück um 10:47 Uhr) hänge ich an.

Die Steuerberechnung für den 2. Trade (Verkauf der 1.080 Stück um 13:36) sieht so aus:

Ich verstehe einfach nicht, warum ich bei dem ersten Trade laut PP einen realisierten Verlust von 2.356,79 EUR gemacht haben soll. Und der nirgendwo bei der Bank auftaucht.

Viele Grüße

Das solltest du auch als Dividende bei AMC buchen, denn diese hatte den von dir im 2. Abschnitt beschriebenen Effekt. Dann kannst du die neuen Aktien als entsprechenden Kauf buchen.

Weil PP eine Betrachtung der Performance und keine steuerliche Betrachtung anstrebt. Natürlich muss deine Bank den steuerlichen Finanzausweis richtig machen und man sieht deshalb die Performance nicht richtig. Um genau die abzubilden nutzt man PP ja, wenn ich in der Bank genau das gleiche sehen würde, bräuchte ich PP nicht.

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Das habe ich gemacht, aber auf die Auswertung unter “Trades” hat das keinerlei Auswirkungen, ob ich nun die ersten 387 Stück als Einlieferung oder als Dividende von AMC mit anschließendem “Kauf” eintrage.
Es ist nach wie vor unter Trades der Verlust von 2.356,79 EUR ersichtlich, nachdem ich die 716 Stück verkauft habe. Das Programm geht weiterhin von einem “Einstiegspreis” von 3.202,41 EUR aus (387 Stück zu 7,09 EUR und 329 Stück zu 1,40 EUR). Diese Einstiegskosten hatte ich faktisch aber nie.

Nach der Dividendenbuchung muss ich ja trotzdem beim “Kauf” einen “Kaufpreis” in gleicher Höhe wie dem Dividendenwert angeben, sonst stimmt mein Verrechnungskonto nicht…

Hast du noch einen Tipp? Vielen Dank!

Also …
wenn der Vorgang, den du mit Einlieferung beschreibst eine Dividende war, dann buche sie auch so: Als Dividende von AMC und anschließendem Kauf (nicht Einlieferung) von APE. Damit ist das Hirngespinnst “Aktien für lau” auch aus der Diskussion. Und … du hast die Aktien nicht geschenkt bekommen. du hast ja selber gechrieben, dass sich der AMC-Kurs gesenkt hat, nix da mit schenken.

Weil 2742,67 plus 459,74 minus 854,62 eben 2356,79 sind.
Es ist übrigens die dritte Transaktion

Doch, hast du doch selber eingegeben, nämlich 387 Stück zu je 7,09 EUR

Irgend jemand, wahrscheinlich du, hat die Transaktionen in PP eingegeben.

Frage deine Bank doch mal, ob sie dir die Rendite des Trades der 387 eingelieferten Stücke ausrechnen können. An dem Ergebnis wäre ich interessiert.

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Das habe ich nur zwangsläufig so eingegeben, weil ich einfach keine Möglichkeit finde, eine “Einlieferung” zu buchen, ohne dass diese unter “Trades” mit einem Einstiegspreis versehen wird. Sehe ich das richtig, dass diese Möglichkeit nicht existiert?

Der “Preis” für den Erhalt von 387 APE war, dass AMC um die Hälfte gesunken ist. Das ist aber doch schon bei AMC in PP abgebildet, indem eben mein Bestand nur noch die Hälfte wert ist.
So “bezahle” ich ja quasi doppelt für den Erhalt der 387 APE, wenn mir dafür nochmal ein “Einstiegspreis” ausgewiesen wird.
Ich hatte für die 387 APE nicht nochmal einen “Preis”, den ich ausgeben musste. Ich habe rein realistisch betrachtet nicht von AMC 2.742,67 EUR ausgezahlt bekommen und mir davon 387 APE gekauft. Ich hatte einfach von heute auf morgen 387 APE im Depot, ohne dafür einen Einstiegspreis bezahlt zu haben.
Mit dem Verkauf der 716 Stück habe ich einen Erlös (egal wie gut oder schlecht) generiert, ohne für die 387 der 716 Stück auch nur einen Cent Anschaffungskosten gezahlt zu haben, also wie kann ich dann angeblich um über 2.000 EUR schlechter dastehen? Auch in der Vermögensaufstellung und in den Diagrammen fällt da ja mein Vermögen am 23.12.2022 nicht plötzlich um über 2.000 EUR durch diesen Verkauf. Der steht einzig und allein unter Trades als realisierter Verlust, der aber für mich nicht “real” ist… verstehst du wie ich das meine?

Wie siehst du denn den vereinfachten hypothetischen Fall:
Ich erhalte die 387 APE und kaufe nicht später 716 Stück dazu, sondern verkaufe einfach nur die eingelieferten 387 Stück sofort zum Einlieferungskurs.
Würde mir PP dann nach der Logik auch sagen, dass ich 0 EUR Gewinn gemacht habe, obwohl ich mit dem Verkauf auf einen Schlag 2.742,67 EUR realisiert habe, die ich vorher nie hatte und für die ich keinen Cent investiert habe? Oder würde unter Trades ein Gewinntrade angezeigt?

Ich möchte es wirklich gern verstehen, dann kann ich mich vielleicht auch damit anfreunden, dass nun unter den abgeschlossenen Trades jetzt für immer diese -2.356,79 EUR stehen werden.

Danke nochmals und viele Grüße!

Zu dem Thema Besteuerung von Stockdividenden gibt es hier einige Erläuterungen:

Wenn es sich tatsächlich um eine Dividende gehandelt hat, hätte die Depotbank schon bei der Einlieferung die Abschlagssteuer abführen müssen. Bei ausländischen Aktiengesellschaften kann da aber schon mal was an Informationen verloren gehen.

In einem Forum für Wertpapierhandel habe ich hierzu folgende Info gefunden:

“Die unentgeltliche Zuweisung von Aktien stellt nur dann eine gemäß § 20 Absatz 1 Nummer 1 EStG steuerpflichtige Dividende dar, wenn sie ausdrücklich auf einem Gewinnausschüttungsbeschluss beruht. - diesen gibt es im Fall von AMC aber nicht! Die besteuerung wäre illegal!”

Ich habe einfach nur von meinem Broker eine Einlieferungsmitteilung erhalten, eine Besteuerung erfolgte bei Einlieferung definitiv nicht. Es gibt auch kein PDF/Abrechnung dazu.

Nachtrag:

Consors schrieb in einer Infomail an einen Kunden:

“Steuerlich werden die neuen Aktien mit Einstandskurs 0,00 Euro als Neuanschaffung eingebucht.”

Genau das würde ich so gern auch in PP gerne tun. Als Neuanschaffung ohne jeglichen “Einstandspreis” die 387 APE einbuchen.

Maßgebend ist natürlich nicht, was in irgendwelchen Foren geschrieben wird, sondern was die Gesellschaft selber veröffentlicht:

https://investor.amctheatres.com/stock-information/APE-Dividend-Info/

Insbesondere in dem ersten PDF ist der steuerliche Aspekt erläutert. Demnach sollten die APE 38% vom Kaufwert der ursprünglichen AMC als Einstandswert haben.
Da Depotbanken auch mal Fehler machen können, würde ich die mal drauf hinweisen. Ansonsten mit dem Finanzamt über die Anlage KAP klären.

Das betrifft doch aber m.E. das amerikanische Steuerrecht. AMC gibt doch keine Steuerhinweise für jedes Land der Welt aus.
Edit: und der Einleitungssatz sagt klar, dass das nur ein Rechenbeispiel ist.

Weder die ING, noch Scalable, noch Consors, noch Comdirect haben bei der Einlieferung Steuern in Ansatz gebracht. Erst bei Verkauf wurden Steuern fällig. Das habe ich jetzt in der letzten Stunde recherchiert.

Höchstwahrscheinlich haben alle den gleichen Vertriebsweg.

Deshalb würde ich das mit Bafin oder Finanzamt abklären.

Ok, ich kläre das mal ab. Ich hoffe dass ich da überhaupt Auskunft erhalte! Anlage KAP kann ich nur mit Hilfe der Bescheinigungen der Depotbank befüllen, und die bescheinigen mir eben (nur) genau die Steuern, wie ich sie oben im Screenshot gepostet habe.

Aber dass ich irgendwo einen tatsächlichen Verlust von über 2.300 EUR eingefahren habe, das wird mir vermutlich nicht nachzuweisen gelingen.

Genau steuerlich aber wie bereits erklärt macht PP keine steuerliche Betrachtung, sondern eine Betrachtung der Performance. Daher musst du sie mit dem tatsächlichen Kaufpreis = Wert der Dividende einbuchen. Denn wenn du sie mir 0€ einbuchen könntest, wäre die Performance sofort unendlich und würde sich nie wieder ändern.

Du versuchst dich selbst zu bescheißen, weil du wenn es gut für dich ist die steuerliche Betrachtung nehmen willst und wo es nicht passt die Performance sicht. Das musst du verstehen.

Der Kursabschlag am Tag der Ausschüttung ist auch genau der Beleg warum du das als Dividende buchen solltest!

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Ok, ich versuche immer noch nachzuvollziehen, wo ich mich bescheiße, wenn ich in den APE-Trades keinen Verlust sehe. Ich vereinfache das nochmal mit einem nachvollziehbaren Beispiel.

Angenommen, AMC war einen Tag vor der Ausgabe von APE 14 EUR wert.
Ich habe 100 Stück im Depot, also 1.400 EUR Marktwert im Depot.
Am Tag der Ausgabe von APE sinkt dann AMC auf 7 EUR pro Aktie und mein AMC-Bestand ist nur noch 700 EUR wert.
Dafür habe ich 100 APE im Wert von 700 erhalten. Also immer noch 1.400 EUR im Depot.

Nun ist doch aber selbst wenn APE noch am Tag der Ausgabe auf 0,00001 EUR pro Aktie sinkt, mein Verlust nie höher als 700 EUR. Und genau diese -700 EUR sind doch bereits bei der Performance von AMC berücksichtigt.
Ich kann doch nicht bei AMC 50% Verlust haben/50% im Minus sein und noch zusätzlich bei APE Verlust machen. Der Verlust kann doch insgesamt gar nicht mehr als 700 EUR werden. Jeder Cent, den ich mit APE noch erziele, egal wie wenig, vermindert den Verlust von 700 EUR bei AMC ein Stück weit. Aber selbst wenn ich APE mit Totalverlust verkaufen würde, hätte ich noch 700 EUR, wo vorher 1.400 EUR waren.
Klar war das Wertpapier APE isoliert gesehen in diesem Fall dann ein Reinfall und hat nicht “performt”, aber es war doch kein monetäres Verlustgeschäft zusätzlich zu dem Verlust bei AMC. Es würde doch das ganze Portfolio verfälschen, wenn ich bei AMC von einem Tag auf den anderen 700 EUR verliere und bei APE (das mich bis auf den bereits bei AMC verzeichneten Verlust keinen Cent zusätzlich gekostet hat) dann nochmal 700 EUR verloren hätte? Das wäre doch “doppelt gemoppelt”?

Angenommen APE sinkt nicht auf Null, aber ich trade irgendwann nach der Einlieferung mit APE und habe durch die Buchung von Dividende+Kauf die 700 EUR als Einstandspreis in PP drinstehen.
Wenn ich meine 100 APE dann z.B. zum hälftigen “Einstandspreis” bei 3,50 EUR pro Aktie verkaufe, dann hätte ich laut PP 350 EUR Verlust bei APE gemacht und mein AMC-Bestand ist auch nur noch 700 EUR statt vorher 1.400 EUR wert, also hätte ich laut PP 1.050 EUR Verlust gemacht.
Das ist doch aber nicht richtig.
Ich hatte vor der Dividende 1.400 EUR (AMC), dann hatte ich kurz 1.400 EUR (AMC+APE) und nach dem Verkauf von APE habe ich 700 EUR AMC + 350 EUR Erlös APE, also 1.050 EUR. Da ich vormals 1.400 EUR, hatte, habe ich nur einen Verlust von 350 EUR gemacht (eben die 700 EUR Verlust AMC am Tag der Dividende minus 350 EUR erzielten Erlös von APE.)

Jeder Verkauf von APE, egal wie ungünstig im Vergleich zu den ursprünglichen 7,00 pro Aktie, vermindert den Verlust der 700 EUR, den ich wegen APE bei AMC erlitten habe.

Warum ist das ein Denkfehler? Danke für eure Bemühungen, ich versuche es echt zu verstehen. Bisher überzeugt mich ansatzweise nur das:

Denn wenn du sie mir 0€ einbuchen könntest, wäre die Performance sofort unendlich und würde sich nie wieder ändern.

Dass bei einem einzigen Wertpapier IZF und TTWOR nicht stimmen, würde ich fast noch hinnehmen, bevor ich angeblich einen vierstelligen Verlust im Depot habe, der mir real nicht entstanden ist…

Es geht nicht um Geschenke, sondern um einen Spin-off. Wie er wirtschaftlich richtig gebucht wird, wurde ja schon gesagt (Dividende plus Kauf). Ausführliche Diskussion:

Steuerlich sind die Anschaffungskosten der ursprünglichen Aktien aufgeteilt worden, entsprechend dem Bezugsverhältnis. Wenn du alles (ursprüngliche Aktien und abgeteilte) verkaufen würdest, hättest du steuerlich den richtigen Gewinn oder Verlust (Verkaufserlös minus das, was du ursprünglich ausgegeben hattest).

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Ich kann dir nur den von @chirlu verlinkten Beitrag empfehlen. Vielleicht kopiest du zusätzlich einfach Mal dein Portfolio (also die Datei) und spielst darin etwas rum. Du kannst ja Buchungen und Kurse darin manipulieren, um verschiedene Szenarien durchzugehen.

Vielleicht nochmal zur Verdeutlichung nur anhand deines ersten Beispiels.

Du vergisst hier die Dividende von 700€, denn die hat die Reduzierung des Kurses von APE “ausgelöst/bedingt”. Das was hier passiert ist, war so in etwa wie eine Dividende mit automatischer Wiederanlage, nur das das Wertpapier für die Wiederanlage ein anderes wäre.

Nein, ab dem Moment des Aktiensplits sind das 2 unterschiedliche Unternehmen, die aus Performancesicht nichts mehr miteinander zu tun haben. Wenn der von dir beschriebene Fall eintritt, dann hast du mit APE 99,9% Verlust gemacht, denn es wäre für dich besser gewesen in der Sekunde des Spin offs zu verkaufen. Der Trade ist somit negativ.

Die Performance von AMC ist an dem Tag nehtral, denn du hast zwar den Kursabschlag aber im gleichen Wert die Dividende.

Ich weiß es ist manchmal am Anfang schwer das auseinander zu dividieren und sich drauf einzulassen. Vielleicht hilft dir der weitere Thread und zusätzlich noch der Gedanke: Was kann AMC denn dafür, dass das eigenständige Unternehmen APE am Tag des Spin-offs die dümmste Entscheidung getroffen hat und deshalb 99,9% Wert verliert? Gar nichts und genau deshalb musst du die Performance auch getrennt auswerten, denn für die Performance des Wertpapieres ist erstmal irrelevant, wo dein Geld her kam.

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Danke euch beiden. Der verlinkte Thread ist sehr interessant und ich finde es gerade sehr informativ, welche Betrachtungsweisen es gibt, aber auch lustig, wie viele Leute wie ich den Impuls hatten, die neuen Wertpapiere mit Kauf zu 0 EUR einzubuchen :wink:

Nein, ab dem Moment des Aktiensplits sind das 2 unterschiedliche Unternehmen, die aus Performancesicht nichts mehr miteinander zu tun haben

Ja, dagegen kann ich nichts einwenden. Ich fühle mich nur gerade quasi “doppelt bestraft”. Erstens sind meine AMC-Aktien seit APE nur noch halb soviel wert und zweitens muss ich das, was ich bei APE immerhin noch erzielt habe, zu allem Überfluss zusätzlich als Verlusttrade betrachten - gemessen daran, was ich direkt am Tag der Einlieferung mit APE hätte erzielen können.

Was kann AMC denn dafür, dass das eigenständige Unternehmen APE am Tag des Spin-offs die dümmste Entscheidung getroffen hat und deshalb 99,9% Wert verliert?

Von der Seite her betrachtet auch absolut logisch! (Nur dass das nicht das Unternehmen war, sondern die “Apes”,also AMC-Zocker selbst, vermutlich mit freundlicher Unterstützung der Hedge Funds :joy: :sob: )

Ich habe jetzt für mich auf jeden Fall mitgenommen, dass es vor allem eine Betrachtungssache ist - ob man PP eben als wirtschaftlich realistische Performance-Darstellung betrachtet oder ob man Zahlen nachbaut, die man ohnehin schon hat. Ich bin glaube ich immer zu sehr ein Zahlenfuchs und baue das daher instinktiv eher steuerlich nach… Aber wenn ich mir ansehe, was APE bei Einlieferung mal wert war und was ich demgegenüber noch erzielt habe, dann kann ich mir beim besten Willen eine Performance von +1.393.879.240.967.040,00% (das passiert, wenn ich meine 387 APE mit Einstandspreis 0,01 EUR einbuche) kaum schönreden :wink:

Danke für den hilfreichen Input. Ich werde dann mal Dividende + Kauf buchen. Liebe Grüße!

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Nein, das war keine Dividende, sondern ein Split, bei dem du eine andere Aktienart derselben Firma bekommen hast. Deshalb hast du auch keine Steuern auf die APE Aktien gezahlt. Dividende oder ein Spin-Off wäre steuerpflichtig gewesen. So wie du es jetzt verbucht hast, dürfte der Chart in PP falsch aussehen, vergleich den mal mit Yahoo oder so. Die Performance der AMC Aktien ist natürlich auch falsch, ebenso die historischen Kurse vor dem Split (Schlusskurs 1.7.2022 laut Yahoo: 13,53€).
So etwas habe ich 2014 mit Google mitgemacht. Damals bekam man für eine Google A Aktie eine stimmrechtslose Google C Aktie. Verbucht habe ich das als:

  1. Aktiensplit 2:1
  2. Verkauf der Hälfte der A-Aktien zum Eröffnungskurs der C-Aktien.
  3. Kauf der entsprechenden Anzahl C-Aktien zum Eröffnungskurs.

Dadurch stimmt der Chart in PP mit dem Chart auf z.B. Yahoo oder Consors überein und die Performance ist schlüssig.


Fun Facts:
Damals war es etwas komplizierter, da Google diese Art des Splits als “stock dividend” bezeichnete und die Finanzämter in (mindestens) Deutschland, Frankreich und dem französischsprachigen Teil Kanadas das als steuerpflichtigen Spin-Off betrachteten und die Broker deshalb 25% Kapitalertragssteuer abführten. Wenn ich mich richtig erinnere, brauchten Googles Anwälte etwa zwei Jahre, um die Finanzministerien zu überzeugen. Die Steuern kamen dann zurück, für die Zinsen musste ich aber noch einen Brief schreiben.

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