Verbuchung von Anleihen

Ich antworte mir mal selbst: Ich habe die Teilrückzahlung der Anleihe als Verkauf gebucht. Felder:

Stück: ich habe 3 Stück x 2,083% Teilrückzahlung (0,02083) = 0,06249
Kurs: 1000 (Nominal)
Ergibt: 62,49

Mein Vorgehen war folgendes:

Eine Anleihe gekauft für 1000€. Da die gelieferten %-Werte als € interpretiert werden, musste ich als Anzahl 10 Stück eintragen.

->Das wäre die erste Baustelle. Es ist eine Option nötig, bei deren Aktivierung die gelieferten Werte nicht als € sondern als % interpretiert und auf die Investitionssumme angewandt werden um den aktuellen Wert zu berechnen.

Die gezahlten Zinsen habe ich als Dividende eingetragen, da die Anleihe ja ein Wertpapier ist.

->Soweit so gut. Meiner Meinung nach keine Änderung nötig.

Durch einen Corona-bedingten Kurseinbruch wurden die 1000€ nicht zurückgezahlt, sondern Aktien des Basiswertes geliefert. Und weil es keine Bruchstücke gab, wurde ein Barausgleich gezahlt über 3€.
Die 3€ habe ich als Dividende eingetragen und die Anleihe über 997€ ausgeliefert. Die eingebuchten Aktien habe ich dann mit 997€ eingeliefert. Das Problem hierbei ist, die 3€ sind keine Dividende.
Die Alternative wäre gewesen, die Anleihe für 1000€ zu verkaufen und die Aktien für 997€ zu kaufen. Hier ist das Problem, weder Kauf noch Verkauf haben stattgefunden. Auch der Broker spricht in den Dokumenten nicht von Kauf und Verkauf.
Mein Bestreben ist, die tatsächlichen Vorgänge in meinem Depot mit PP abzubilden.

->Das wäre also die nächste Baustelle. Die Dialoge für Verkaufen, Auslieferung und Einlieferung müssten zusammengelegt werden.
Dann könnte ich wie im einfachen Verkaufendialog die 3€ als Betrag eingeben, gleichzeitig aber die 997€ als Auslieferung angeben und über ein Dropdownmenü zur Wertpapierauswahl die entsprechende Aktie auswählen und mit 997€ einliefern. Für die Berechnung würde das zusammen als 1000€ genommen werden, so wie in dem Fall, dass diese Summe zurückgezahlt worden wäre.

Wie man in diesem Thema sieht, wird damit noch lange nicht jeder Fall abgedeckt. Aber vlt. wäre es schon mal ein Anfang.

Ich verstehe das Problem nicht so richtig. Das was du machen kannst ist doch bereits möglich. Warum da noch Funktionen für einen Spezialfall zusammenführen? Die Rückzahlung einer Anleihe ist faktisch gleichbedeutend mit einem Verkauf zum Nennwert.

In deinem Fall würde ich also 0,3 Anteile für 3€ verkaufen und die restlichen 9,7 Anteile als Auslieferung buchen. Dafür dann die Aktienanteile, die du bekommen hast, dann als Einlieferung buchen. Das ist dann exakt das, was du mit deiner einen Kombibuchung erreichen wolltest.

Es macht wenig Sinn, in PP 70 Funktionen einzuführen, die alle das gleiche machen nur anders heißen, damit jeder sich den Namen aussuchen kann, der seiner Meinung nach das Vorgehen am besten benennt.
Du hast dir einen Schuldschein von einem Unternehmen gekauft und das Unternehmen hat jetzt diesen Schuldschein zurückgekauft (sprich: du hast verkauft) und zum Teil in Bar, überwiegend aber in Aktien gezahlt.

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Ich habe jetzt 0,03 Anteile Verkauft und den Rest ausgeliefert. Weshalb auch immer war ich der Überzeugung, man könne keine Bruchteile eintragen und hatte es daher auch nicht probiert. So stimmt jetzt alles.
Also danke für den Hinweis.

Den Rest deiner Ausführungen kann ich nicht nachvollziehen. Es ist kein Spezialfall, sondern ein ganz normaler Vorgang in einem Depot.
Der Anspruch kann auch nicht sein, die verschiedenen Vorgänge in einem Depot mit wenigen Funktionen zusammenzufrickeln. Wer weiß wie viele Funktionen wieder aus PP rausgeschmissen werden könnten die über die Jahre dazukamen, weil es ja vorher auch irgendwie ging.
Weiterhin wäre es keine neue Funktion. Es geht nur um die Zusammenlegung der Dialoge zweier bestehender Funktionen. Je nachdem was Sache ist, nutzt man dann das Feld für Verkauf, oder das Feld für Auslieferung, oder eben beide. Es wäre also eher eine Vereinfachung.
Das mit den 70 Funktionen und Namen aussuchen verstehe ich nicht so richtig, basiert aber womöglich nur auf meinem Versäumnis den Vorgang mit Bruchteilen auszuprobieren. Der Punkt ist ja abgehakt.
Vielleicht lese ich mehr negative Emotionen heraus, als du reingesteckt hast, aber verstehe meine Ausführungen auch als das was sie sind, als Vorschläge. Ob jemand Zeit und Muse findet das umzusetzen oder nicht, ist sowieso eine ganz andere Frage.
Von daher: keep calm.

bitte gerne. Und stimmt, es müssen natürlich 0,03 Anteile sein die du verkaufst, rechenfehler meinerseits.

ist es das? Ist das tatsächlich ein normaler (=häufig vorkommender) Vorgang, dass Anleihen in Aktien zurückgezahlt werden? (ehrlich gemeinte Frage!)

Die 70 war jetzt einfach nur eine x-beliebige Zahl. Vielleicht hätte ich 37,6991 schreiben sollen, dann wäre das klarer geworden :slight_smile:
Darüber hinaus geht es mir einfach darum, ob es wirklich nötig ist, jede denkbare Depotbewegung (das was du in der Abrechnung deines Brokers siehst ist ja auch nur eine Zusammenfassung der Prozesse die im Hintergrund ablaufen) ein eine einzige PP Funktion zu überführen. Letzten Endes ist doch der Name Programm: es geht darum die Performance eines Portfolios zu betrachten. Und wenn da selten mal drei Eintragungen vornehmen muss um eine Buchung korrekt (im Sinne ihrer Performance Auswirkungen) abzubilden ist das für mich komplett akzeptabel.
Es ist doch schon jetzt so, dass Neulinge zum Teil mit den Funktionen überfordert sind, da wäre eine weitere Überfrachtung meiner Meinung nach eher kontraproduktiv. Denn wenn man das Fass aufmacht, dann wollen die P2P Investoren eine Funktion “Ausfälle” (die wahlweise als Zinsbelastung, Steuer oder Gebühr eingetragen werden kann), die Immobilieninvestoren haben bestimmt auch noch ein paar Namenswünsche und für die Kryptos gibt es bestimmt auch neue Bezeichnungen von ansich bestehenden Funktionen.

ja, tust du. :slight_smile: Ich hoffe aber, dass das nicht zu viele negative Emotionen bei dir hervorgerufen hat.
Ich bin bei Software einfach ein Fan von “neue Funktionen nur, wenn sie neue Funktionalität bieten”. Das hatte ich bei deinem Vorschlag nicht gesehen, darum die Gegenargumentation an dieser Stelle.

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Ich finde deinen Workaround gut, @sebasbaumh. Die zwei Probleme, die ich dabei sehe, sind

  • ungenaue Kursdarstellung während der Laufzeit (wie du schon angesprochen hast) und folglich ungenaue Berechnung der (realisierten) Kurserfolge
  • Verzerrung bei der Dividendenauswertung

Ich habe mir das nochmal angeschaut und noch eine weitere Möglichkeit gefunden, von der ich gerne mal wüsste, was ihr davon haltet:

  1. Buchung der (Aktien-)Anleihe zum Kaufkurs (Umrechnung wie bei @sebasbaumh, aber ohne Verrechnung der Stückzinsen)
  2. Buchung einer Zinsbelastung zum Kaufzeitpunkt in Höhe der Summe der Stückzinsen
  3. Buchung von Zinsen, wann immer die (Aktien-)Anleihe welche abwirft
  4. Verkauf zum aktuellen Kurswert (ersetze % durch € bei Umrechnung wie oben), oder, bei Fälligkeit, zu 100% ~> 100€ pro „Stück“ bzw. durch Ausbuchung/Einlieferung von Aktien bei physischer Lieferung

Die Vorteile, die ich bei dieser Methode sehe, sind

  • keine Kursabweichungen während der Laufzeit oder beim Verkauf
  • keine Verzerrung bei Dividendenauswertungen

Ein Nachteil ist natürlich, dass sich die Zinsbelastung sowie die Zinsen, wenn ich das richtig gesehen habe, nur dem Konto, aber keinem Wertpapier zuordnen lassen (außer über eine Notiz). Diese Zuordnung ist bei deiner Methode gegeben.
Da für meine in PP verwalteten Konten aber (eigentlich nie Zinsen (positiv oder negativ) anfallen, könnte ich immer noch problemlos die (gedankliche) Zuordnung Zins* -> Zins* von (Aktien-)Anleihen vornehmen :wink:

Fallen dir (oder jemand anderem) noch weitere Nachteile (oder Vorteile) dieser Methode ein?
Mir geht es v.a. darum, dass die Gesamt-Performance möglichst korrekt berechnet wird. In zweiter Linie interessiert mich die Auswertung der Dividenden(entwicklung).

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Nachdem ich ich zu Beginn meiner PP-Nutzung alle Stückzinsen beim Anleihen-Kauf dem Kaufpreis der Anleihe zugeschlagen habe, stellte ich beim Nachrechnen fest, dass die performance für diese Anleihen Jahr für Jahr falsch dargestellt wurden. Da meine Stückzinsen teilweise einen vierstelligen Betrag erreichten, machte sich das natürlich richtig bemerkbar. Die performance Errechnungen von PP entsprachen natürlich Jahr für Jahr nicht der Realität, da die hohen Stückzinsen bei dieser Vorgehensweis jedes Jahr „mitgeschleppt“ wurden und ein unrichtiges Ergebnis lieferten.
Deswegen habe alle meine Anleihen-Buchungen vor einiger Zeit korrigiert und die Stückzinsen als „Steuerbelastung“ dem Wertpapier zugeordnet. Das hat nun den Vorteil, dass die Stückzinsen nicht mehr die perfomance der Anleihe verfälscht und das Gegenkonto richtig belastet. Schließlich sind die bei Kauf bezahlten Stückzinsen Kosten, die auch auf dem Gegenkonto (Barmittelkonto) richtig dargestellt werden sollten. Somit stimmen nun die Errechnungen der widgets „Performance Berechnungen“, „Delta-Ermittlungen“, „TWORR“- und „IZF“-Berechnungen.
Die mir von der Bank für die geleisteten Stückzinsen gewährte Steuergutschrift habe ich separat als „Steuerrückerstattung“, also als positive Zahlung dem Wertpapier zugebucht. Auch damit erreicht man eine richtige Berechnung für das Konto und durch die üblichen widget-Berrechnungen.
Fazit: Dadurch, dass PP die bei Kauf der Anleihe berücksichtigten Stückzinen jedes Jahr
„mitschleppt“, stimmt die performance der Anleihe(n) und das Gegenkonto nicht. Als „beste Zweitlösung“ erachte ich daher die beschriebene Vorgehensweise.

FYI I described the way it could work in the 9th post here. But since it’s not coded in PP, I also used a workaround :slight_smile:

Danke für das Feedback :slight_smile:

Deine Idee klingt gut, nur müsste es dann auch „negative Dividenden“ geben, analog zu „Zinsen“ und „Zinsbelastung“ (also mit Bezug zum Wertpapier).
Dann könntest Du den Stückzins zum Wertpapier zugehörig buchen.
Sonst ist das dann bei der Auswertung etwas schwierig - vor allem mit den gesamten Kosten pro Wertpapier (da gehört es ja mit rein).
Bei mir läuft Zins auch übergreifend, zum Beispiel bei Lombardkrediten, deswegen wäre dann die Auswertung etwas durcheinander.

Ansonsten finde ich es gut, dass dann auch während der Laufzeit der Kurs sauber wäre.

Ich hatte mal die Idee, Anleihen direkt als Wertpapierklasse mit in Portfolio Performance einzubringen, allerdings halte ich im Moment keine Anleihen, so dass das Problem nicht mehr ganz so drängend ist :wink:

Tatsächlich komme ich ganz ohne Dividende bei der Buchung aus, sodass ich auch keine „negative Dividende“ brauche. Was schön wäre, wäre die Möglichkeit, Zinszahlungen (Zinsen sowie Zinsbelastungen) einem Wertpapier zuzuordnen.
Beim PDF-Import habe ich die als „Dividenden“ markierten Zins-Erträge der Aktienanleihen nicht importiert, sondern stattdessen Zinsgutschriften in gleicher Höhe manuell angelegt.

So, wie ich es im Moment abgebldet habe, schneiden die Aktienanleihen, die ich damals gekauft hatte, nicht besonders gut ab, da der größte Gewinn (Zinsen, nicht der Kurserfolg) dem Konto, nicht den Wertpapieren zugeschrieben wird. Insgesamt sollte es aber passen, denke ich, und das ist das Wichtigste für mich.
Dadurch, dass ich die Aktienanleihen zeitweise stark eingesetzt hatte, um Steuervorteile in bestimmten Jahren zu bekommen, hatte ich mal relativ viel dort investiert,.
Das würde mir meine Dividenden-Auswertung völlig verzerren - teilweise hatte ich Aktienanleihen, die 20% oder sogar 28% Zinsen gegeben haben. Dagegen sieht dann sogar eine Dividende von 5% klein aus.
Inzwischen investiere ich deutlich weniger in Aktienanleihen, daher ist das nicht mehr ganz so dringlich für mich. Ich bin aber ein kleiner Perfektionist, deshalb würde ich gerne die Historie korrekt abbilden - wann auch immer :wink:.
Wenn ich zurzeit meine Aktienanleihen einstufen will, weiß ich ja, dass ich auf jeden Fall die entsprechenden Zinsen mit betrachten muss.

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Gibt es aktuell Initiativen, PP um die Funktionalität für Anleihen zu ergänzen?

Das mit der Zinsbelastung + Notiz finde ich gut. Danke für den Tipp!

Ist es nicht so, dass die Zinsen doch dem Wertpapier (der Anleihe) zugerechnet werden können, wenn sie als Dividende zum Wertpapier (der Anleihe) gebucht werden? Falls ja, scheint es doch eine gangbare Methode zu sein…

Möchte nun auch meine Anleihen eintragen und suche eine gute Lösung.
Könnt ihr weiterhin empfehlen zum Kurs die Stückzinsen dazu zu rechnen oder gibt es eine bessere Lösung.
Wie tragt ihr die “Erstattenten Steuern” bei Kauf ein? Wieder von den Stückzinsen abziehen?
Bei Poolfaktor buche ich doch nur 90% der Anteile


Meine Vorgehensweise wäre: Stückzinsen zu den täglichen Kursen zu addieren ist eine gute Lösung. Möglich sind auch Stückzinsen als extra Wertpapier mit deterministischen Kursverlauf zu erfassen.

Oder nicht ganz korrekt als Kauf/Verkauf der Stückzinsen und Ignorieren der Stückzinsen im weiteren Verlauf (=falscher Portfoliowert ohne Stückzinsen unter Vermögensaufstellung):

Kauf zu {[200+4,38609192]*0,9} 101,33 + 22,45 = 18.661,85
Steuererstattung 111,27
Bei erstem Kupon:
Verkauf 4,38609192
0,9 Stück zu 400
Dividende zu {Zinszahlung - 400} mit angegebenen Steuern

Also dann so?
Stück 180€
Kurs: 103,55€ = Gesamt: 18239,40€ (Kurs + Stückzinsen)
Gebühren: 22,45€

Und dann noch eine Extra Buchung als “Steuerrückerstattung” über 111,27€
Wird die Steuerrückerstattung nur mit Kauf/Verkauf mit berechnet oder auch bei Ein und Auslieferung.

Könnte man nicht auch Kurs + Stückzinsen - Steuerrückerstattung für den Kurs verrechnen?

Hallo,

ich war bislang nur stiller Nutzer dieses wirklich großartigen Tools, vielen Dank an den Entwickler und alle Beitragenden für diese tolle Arbeit.

Ich hoffe es ist ok, wenn ich einen kleinen Funktionswunsch äußere. Jetzt mit steigenden Zinsen werden Anleihen wieder für viele interessant und auch ich habe mit mittlerweile ein paar ins Depot gelegt. Leider werden sie bislang noch nicht von PP unterstützt, sodass man mit ein paar workarounds tricksen muss. Es wäre super cool, wenn man hier in Zukunft features wie Zinsen statt Dividenden für Wertpapiere sowie eine Möglichkeit für automatischen Download und Stückzinsen beim Kauf eintragen könnte.

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Falls Du damit die Kurse von Anleihen meinst: Das geht doch.
Falls nicht, was meinst Du damit?

Da Anleihen keinen Ticker haben kann man keine Daten aus Yahoo Finance und Co ziehen oder wie machst du das?

Wenn Du z.B. von Börsenkurse Anleihen Bundesrep.Deutschland Anl.v.1994 (2024) | DE0001134922 | 113492 | onvista ausgehst, dann Historische Kurse von onvista nicht mehr lesbar - #78 by chirlu und folgende liest, kommst Du irgendwie/wann bei https://api.onvista.de/api/v1/instruments/BOND/233009/eod_history?idNotation=112745&range=M1&startDate=2023-01-10 raus, und bist dann in der Lage das als JSON-Abfrage für die historischen Kurse zu nutzen.

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Da solltest du die Wörter nicht auf die Goldwaage legen. Der Buchungstyp „Dividende“ ist PP ist sowohl für Dividenden von Aktien als auch für Ausschüttungen von Fonds als auch für Zinszahlungen von Anleihen geeignet.

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