Verbuchung von Anleihen

Hallo,

Wie erfasse ich denn Kauf und Verkauf einer Anleihe mit aufgelaufenen Stückzinsen und der Prozentnotierung der Ausführungskurse?

Gruß
Klaus

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Hallo Klaus,

Gruß
Marco

Ich habe das über diesen Workaround verbucht:

Als Beispiel wurde von mir eine Anleihe gekauft zum Kurs 99,05% und 3,64 € Stückzinsen.
Abgerechnet von meinem Broker wurde ein Kurswert von 990,50 € und eine Gebühr von 5,90 € sowie der Stückzins von 3,64 € = Endbetrag 1000,04 €

Verbucht habe ich das als Kauf von 10 Stück zu 99,414 € = 994,14 € + Gebühren 5,90 € + Steuern 0,00 € = Belastung 1000,04 €.
994,14 € sind die 990,50 € und die 3,64 € Stückzinsen.
Als Notiz habe ich noch “Kurs 99,05%+3,64 € Zinsen” eingetragen, damit ich das später nachvollziehen kann.
10 Stück, um das Pflegen der Kurse zu vereinfachen (siehe unten).

Bei der Zahlung der Zinsen habe ich dann eine Dividende verbucht.
Zum Beispiel für eine Zahlung von 73,75 € schaut das so aus:
Stück=10, Dividende pro Stück = 7,375 €, Bruttowert 73,75 €, Steuern 0,00 €, Gutschrift 73,75 €.

Bei Ablauf der Anleihe wird dann der Nominalwert der Anleihe (1000 €) verbucht.
Also folgendermaßen:
Stück 10 x Kurs 100,00 € = 1000,00 € - Gebühren 0,00 € - Steuern 0,00 € = Gutschrift 1000 €.

Wichtig ist noch, dass Du die Kurse der Anleihe entsprechend einpflegst.
Bei 1000 € Nominalwert habe ich mit Absicht 10 Stück eingetragen - denn dann wäre z.B. ein Kurs von 99% als 99 € einzutragen.
Das macht es wesentlich einfacher :slight_smile:

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Vielen Dank für die Info

Kein Problem, vielleicht hilft es Dir.

Mir ist später nur noch ein kleiner Schönheitsfehler aufgefallen:
Da ich beim Kaufkurs die Stückzinsen einbezogen habe, aber den laufenden Kurs ohne Stückzinsen eintrage, habe ich während der Laufzeit bis zum Ausbuchen der Anleihe immer einen zu niedrigen Wert für die Anleihe.

Andererseits macht es nicht wirklich Sinn, den aktuellen Kurs immer mit Stückzinsen einzutragen - dann würde er über das Jahr steigen, obwohl nur die Stückzinsen auflaufen.

Vielleicht müsste man die Stückzinsen als extra Gebühr/Gebührenerstattung verbuchen - leider geht das noch nicht mit Zuordnung zum jeweiligen Wertpapier (nur zugeordnet zum Konto).

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Es wäre schon als Workaround viel geholfen, wenn PP auch negative Dividenden erlauben würde - darüber könnte man den Stückzins ganz ordentlich darstellen.

Gibt es einen guten Grund, warum die momentan nicht erlaubt sind? Sonst könnte man es vermutlich sehr leicht ermöglichen.

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Versteh ich das richtig, dass ich deshalb Rentenfonds in PP nicht richtig auswerten kann? Würd des dafür nicht reichen in den “Klassifizierungen” und “Asset Classes” eine entsprechende Rubrik einzubauen?

Ich würde das Thema gerne nochmals aufgreifen:

Den Workaround von sebasbaumh finde ich schon sehr gut, aber während der Laufzeit schaut das Wertpapier halt “nicht so gut performant” aus. :wink:
Von daher gefällt mir der Vorschlag der negativen Dividenden sehr gut.

Was spricht gegen die Möglichkeit von negativen Dividenden? Damit müssten doch bezahlte Stückzinsen direkt beim Wertpapier darstellbar sein, oder?

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Ich würde mich auch freuen, wenn es möglich wäre negative Dividenden zu erfassen.
Vielen Dank.

Hi,

erstmal vorab Respekt PP ist ein klasse Tool!

Wäre es möglich in PP Anleihen zu implementieren (Stückzinsen etc)? Ich würde auch gerne etwas $$$ dafür spenden / bereitstellen und hätte PDFs von Consors zu Verfügung.

Gruß,
JP

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Ich bin mir nicht sicher, ob das Stückzinsen-Problem einfach mit einem "negativen Dividendeneintrag lösbar wäre. Die Stückzinsen müssen schließlich auch mit den ab Kauf der Anleihe anfallenden “positiven” Zinszahlungen verrechnet werden, um am Jahresende die richtige Gewinn-/Verlustrechnung der Anleihe zu generieren. Außerdem fallen Stückzinszahlungen i.d.R. nur einmal bei Kauf einer Anleihe an, während die Zinsen genauso wie Dividenden wiederkehrend sind. Letzlich würde es auch keinem helfen, wenn Stückzinsen als “negative Dividenden” die Dividenden-Performance Darstellung in absoluter und prozentmäßiger Berechnung ungenau macht, d.h. Äpfel und Birnen liegen dann in einem Topf.

Mich würde diese Option auch interessieren und zwar vor dem Hintergrund russischer Staatsanleihen - falls ich hier unterstützen kann, lasst es mich wissen.

Gleich noch eine Frage hinterher: Ich habe eine Anleihe, die gerade teilweise zurückgezahlt wurde. Hat hier jemand eine Idee, wie man das in PP abbilden kann?

Danke!

Ich antworte mir mal selbst: Ich habe die Teilrückzahlung der Anleihe als Verkauf gebucht. Felder:

Stück: ich habe 3 Stück x 2,083% Teilrückzahlung (0,02083) = 0,06249
Kurs: 1000 (Nominal)
Ergibt: 62,49

Mein Vorgehen war folgendes:

Eine Anleihe gekauft für 1000€. Da die gelieferten %-Werte als € interpretiert werden, musste ich als Anzahl 10 Stück eintragen.

->Das wäre die erste Baustelle. Es ist eine Option nötig, bei deren Aktivierung die gelieferten Werte nicht als € sondern als % interpretiert und auf die Investitionssumme angewandt werden um den aktuellen Wert zu berechnen.

Die gezahlten Zinsen habe ich als Dividende eingetragen, da die Anleihe ja ein Wertpapier ist.

->Soweit so gut. Meiner Meinung nach keine Änderung nötig.

Durch einen Corona-bedingten Kurseinbruch wurden die 1000€ nicht zurückgezahlt, sondern Aktien des Basiswertes geliefert. Und weil es keine Bruchstücke gab, wurde ein Barausgleich gezahlt über 3€.
Die 3€ habe ich als Dividende eingetragen und die Anleihe über 997€ ausgeliefert. Die eingebuchten Aktien habe ich dann mit 997€ eingeliefert. Das Problem hierbei ist, die 3€ sind keine Dividende.
Die Alternative wäre gewesen, die Anleihe für 1000€ zu verkaufen und die Aktien für 997€ zu kaufen. Hier ist das Problem, weder Kauf noch Verkauf haben stattgefunden. Auch der Broker spricht in den Dokumenten nicht von Kauf und Verkauf.
Mein Bestreben ist, die tatsächlichen Vorgänge in meinem Depot mit PP abzubilden.

->Das wäre also die nächste Baustelle. Die Dialoge für Verkaufen, Auslieferung und Einlieferung müssten zusammengelegt werden.
Dann könnte ich wie im einfachen Verkaufendialog die 3€ als Betrag eingeben, gleichzeitig aber die 997€ als Auslieferung angeben und über ein Dropdownmenü zur Wertpapierauswahl die entsprechende Aktie auswählen und mit 997€ einliefern. Für die Berechnung würde das zusammen als 1000€ genommen werden, so wie in dem Fall, dass diese Summe zurückgezahlt worden wäre.

Wie man in diesem Thema sieht, wird damit noch lange nicht jeder Fall abgedeckt. Aber vlt. wäre es schon mal ein Anfang.

Ich verstehe das Problem nicht so richtig. Das was du machen kannst ist doch bereits möglich. Warum da noch Funktionen für einen Spezialfall zusammenführen? Die Rückzahlung einer Anleihe ist faktisch gleichbedeutend mit einem Verkauf zum Nennwert.

In deinem Fall würde ich also 0,3 Anteile für 3€ verkaufen und die restlichen 9,7 Anteile als Auslieferung buchen. Dafür dann die Aktienanteile, die du bekommen hast, dann als Einlieferung buchen. Das ist dann exakt das, was du mit deiner einen Kombibuchung erreichen wolltest.

Es macht wenig Sinn, in PP 70 Funktionen einzuführen, die alle das gleiche machen nur anders heißen, damit jeder sich den Namen aussuchen kann, der seiner Meinung nach das Vorgehen am besten benennt.
Du hast dir einen Schuldschein von einem Unternehmen gekauft und das Unternehmen hat jetzt diesen Schuldschein zurückgekauft (sprich: du hast verkauft) und zum Teil in Bar, überwiegend aber in Aktien gezahlt.

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Ich habe jetzt 0,03 Anteile Verkauft und den Rest ausgeliefert. Weshalb auch immer war ich der Überzeugung, man könne keine Bruchteile eintragen und hatte es daher auch nicht probiert. So stimmt jetzt alles.
Also danke für den Hinweis.

Den Rest deiner Ausführungen kann ich nicht nachvollziehen. Es ist kein Spezialfall, sondern ein ganz normaler Vorgang in einem Depot.
Der Anspruch kann auch nicht sein, die verschiedenen Vorgänge in einem Depot mit wenigen Funktionen zusammenzufrickeln. Wer weiß wie viele Funktionen wieder aus PP rausgeschmissen werden könnten die über die Jahre dazukamen, weil es ja vorher auch irgendwie ging.
Weiterhin wäre es keine neue Funktion. Es geht nur um die Zusammenlegung der Dialoge zweier bestehender Funktionen. Je nachdem was Sache ist, nutzt man dann das Feld für Verkauf, oder das Feld für Auslieferung, oder eben beide. Es wäre also eher eine Vereinfachung.
Das mit den 70 Funktionen und Namen aussuchen verstehe ich nicht so richtig, basiert aber womöglich nur auf meinem Versäumnis den Vorgang mit Bruchteilen auszuprobieren. Der Punkt ist ja abgehakt.
Vielleicht lese ich mehr negative Emotionen heraus, als du reingesteckt hast, aber verstehe meine Ausführungen auch als das was sie sind, als Vorschläge. Ob jemand Zeit und Muse findet das umzusetzen oder nicht, ist sowieso eine ganz andere Frage.
Von daher: keep calm.

bitte gerne. Und stimmt, es müssen natürlich 0,03 Anteile sein die du verkaufst, rechenfehler meinerseits.

ist es das? Ist das tatsächlich ein normaler (=häufig vorkommender) Vorgang, dass Anleihen in Aktien zurückgezahlt werden? (ehrlich gemeinte Frage!)

Die 70 war jetzt einfach nur eine x-beliebige Zahl. Vielleicht hätte ich 37,6991 schreiben sollen, dann wäre das klarer geworden :slight_smile:
Darüber hinaus geht es mir einfach darum, ob es wirklich nötig ist, jede denkbare Depotbewegung (das was du in der Abrechnung deines Brokers siehst ist ja auch nur eine Zusammenfassung der Prozesse die im Hintergrund ablaufen) ein eine einzige PP Funktion zu überführen. Letzten Endes ist doch der Name Programm: es geht darum die Performance eines Portfolios zu betrachten. Und wenn da selten mal drei Eintragungen vornehmen muss um eine Buchung korrekt (im Sinne ihrer Performance Auswirkungen) abzubilden ist das für mich komplett akzeptabel.
Es ist doch schon jetzt so, dass Neulinge zum Teil mit den Funktionen überfordert sind, da wäre eine weitere Überfrachtung meiner Meinung nach eher kontraproduktiv. Denn wenn man das Fass aufmacht, dann wollen die P2P Investoren eine Funktion “Ausfälle” (die wahlweise als Zinsbelastung, Steuer oder Gebühr eingetragen werden kann), die Immobilieninvestoren haben bestimmt auch noch ein paar Namenswünsche und für die Kryptos gibt es bestimmt auch neue Bezeichnungen von ansich bestehenden Funktionen.

ja, tust du. :slight_smile: Ich hoffe aber, dass das nicht zu viele negative Emotionen bei dir hervorgerufen hat.
Ich bin bei Software einfach ein Fan von “neue Funktionen nur, wenn sie neue Funktionalität bieten”. Das hatte ich bei deinem Vorschlag nicht gesehen, darum die Gegenargumentation an dieser Stelle.

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Ich finde deinen Workaround gut, @sebasbaumh. Die zwei Probleme, die ich dabei sehe, sind

  • ungenaue Kursdarstellung während der Laufzeit (wie du schon angesprochen hast) und folglich ungenaue Berechnung der (realisierten) Kurserfolge
  • Verzerrung bei der Dividendenauswertung

Ich habe mir das nochmal angeschaut und noch eine weitere Möglichkeit gefunden, von der ich gerne mal wüsste, was ihr davon haltet:

  1. Buchung der (Aktien-)Anleihe zum Kaufkurs (Umrechnung wie bei @sebasbaumh, aber ohne Verrechnung der Stückzinsen)
  2. Buchung einer Zinsbelastung zum Kaufzeitpunkt in Höhe der Summe der Stückzinsen
  3. Buchung von Zinsen, wann immer die (Aktien-)Anleihe welche abwirft
  4. Verkauf zum aktuellen Kurswert (ersetze % durch € bei Umrechnung wie oben), oder, bei Fälligkeit, zu 100% ~> 100€ pro „Stück“ bzw. durch Ausbuchung/Einlieferung von Aktien bei physischer Lieferung

Die Vorteile, die ich bei dieser Methode sehe, sind

  • keine Kursabweichungen während der Laufzeit oder beim Verkauf
  • keine Verzerrung bei Dividendenauswertungen

Ein Nachteil ist natürlich, dass sich die Zinsbelastung sowie die Zinsen, wenn ich das richtig gesehen habe, nur dem Konto, aber keinem Wertpapier zuordnen lassen (außer über eine Notiz). Diese Zuordnung ist bei deiner Methode gegeben.
Da für meine in PP verwalteten Konten aber (eigentlich nie Zinsen (positiv oder negativ) anfallen, könnte ich immer noch problemlos die (gedankliche) Zuordnung Zins* -> Zins* von (Aktien-)Anleihen vornehmen :wink:

Fallen dir (oder jemand anderem) noch weitere Nachteile (oder Vorteile) dieser Methode ein?
Mir geht es v.a. darum, dass die Gesamt-Performance möglichst korrekt berechnet wird. In zweiter Linie interessiert mich die Auswertung der Dividenden(entwicklung).

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Nachdem ich ich zu Beginn meiner PP-Nutzung alle Stückzinsen beim Anleihen-Kauf dem Kaufpreis der Anleihe zugeschlagen habe, stellte ich beim Nachrechnen fest, dass die performance für diese Anleihen Jahr für Jahr falsch dargestellt wurden. Da meine Stückzinsen teilweise einen vierstelligen Betrag erreichten, machte sich das natürlich richtig bemerkbar. Die performance Errechnungen von PP entsprachen natürlich Jahr für Jahr nicht der Realität, da die hohen Stückzinsen bei dieser Vorgehensweis jedes Jahr „mitgeschleppt“ wurden und ein unrichtiges Ergebnis lieferten.
Deswegen habe alle meine Anleihen-Buchungen vor einiger Zeit korrigiert und die Stückzinsen als „Steuerbelastung“ dem Wertpapier zugeordnet. Das hat nun den Vorteil, dass die Stückzinsen nicht mehr die perfomance der Anleihe verfälscht und das Gegenkonto richtig belastet. Schließlich sind die bei Kauf bezahlten Stückzinsen Kosten, die auch auf dem Gegenkonto (Barmittelkonto) richtig dargestellt werden sollten. Somit stimmen nun die Errechnungen der widgets „Performance Berechnungen“, „Delta-Ermittlungen“, „TWORR“- und „IZF“-Berechnungen.
Die mir von der Bank für die geleisteten Stückzinsen gewährte Steuergutschrift habe ich separat als „Steuerrückerstattung“, also als positive Zahlung dem Wertpapier zugebucht. Auch damit erreicht man eine richtige Berechnung für das Konto und durch die üblichen widget-Berrechnungen.
Fazit: Dadurch, dass PP die bei Kauf der Anleihe berücksichtigten Stückzinen jedes Jahr
„mitschleppt“, stimmt die performance der Anleihe(n) und das Gegenkonto nicht. Als „beste Zweitlösung“ erachte ich daher die beschriebene Vorgehensweise.